Bad Berleburg. Die „Mobilen Schwestern in Wittgenstein GmbH“ bleiben weiter als Familienbetrieb bestehen und blicken mit neuer Pflegedienstleitung nach vorn.

Seit über 20 Jahren sind die „Mobilen Schwestern in Wittgenstein GmbH“ von Bad Berleburg aus unterwegs. Geschäftsführerin Bozena Korzeniowska ist mit 66 Jahren mittlerweile im wohlverdienten Rentenalter – und während sie zwar nicht ganz zurücktreten will, so hat sie doch jetzt den Bestand ihres Familienunternehmens gesichert.

„Ich bleibe Geschäftsführerin, aber mein Sohn Matthias wird demnächst die Pflegedienstleitung übernehmen“, kündigt Korzeniowska an. Es war ihr ein Anliegen, den Betrieb zu verjüngen, anstatt irgendwann aus Altersgründen zu schließen. Im vergangenen Jahr schloss Matthias Joch seine Ausbildung zum examinierten Altenpfleger ab, derzeit belegt er noch einen Kurs zur Pflegedienstleitung.

Patienten im Fokus

Seine Frau Tatjana kümmert sich derweil um die Verwaltung im Büro, belegt selbst Kurse zur Fortbildung. „Mein Sohn und meine Schwiegertochter entwickeln sich und den Betrieb fantastisch weiter“, zeigt sich Korzeniowska stolz. Für sie steht bei der Arbeit am Patienten immer im Fokus, auf die individuellen Wünsche und Bedürfnisse einzugehen – um das zu gewährleisten, öffnet sie sich auch Neuerungen und gibt ihren Mitarbeitern die Gelegenheit sich fortzubilden.

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So nutzen die Pflegekräfte „Mobilen Schwestern in Wittgenstein“ seit 2017 das System der Strukturierten Informationssammlung (SIS) zur Entbürokratisierung der Pflege. „So muss Zukunft in der Pflege aussehen“, ist Korzeniowska überzeugt.

Die SIS ist eine vereinfachte Dokumentation, die „flexibel für Veränderungen ist und sich einfach auf

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aktuellen Stand halten lässt“, heißt es auf der Homepage des Deutschen Medizinrechenzentrums. Damit bleibt mehr Zeit für den Patienten und für die „Erfüllung aller Wünsche und Bedürfnisse“, betont Korzeniowska noch einmal. Ihr Sohn Matthias Joch kam vergleichsweise spät zu dem Beruf.

Wenig Nachwuchs

„Ich war vorher in der Betreuung und im Büro des Betriebes beschäftigt“, blickt er zurück. Um den Familienbetrieb als solchen zu erhalten machte er schließlich die Ausbildung zum examinierten Altenpfleger und belegt derzeit eine Weiterbildung zur Pflegedienstleitung, um diese Position dann nach Abschluss des Kurses im eigenen Betrieb zu übernehmen – zusätzlich zur Position des stellvertretenden Geschäftsführers. „Es gibt wenig Berufe, in denen man sofort die positive Energie, die man hineinsteckt, auch wieder zurückbekommt – Krankenpfleger ist ein sehr dankbarer Beruf“, macht Joch klar.

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Dennoch ist es nach wie vor schwer, Nachwuchs zu finden, auch wenn der Beruf zukunfts- und krisensicher ist – die „Mobilen Schwestern in Wittgenstein“ sind immer auf der Suche nach Auszubildenden und examinierten Pflegekräften. 22 Mitarbeiter arbeiten derzeit in Korzeniowskas Betrieb – und nicht nur der Beruf selbst entlohnt, so Korzeniowska, auch Wittgenstein selbst sei eine wunderschöne Region, um hier zu leben und zu arbeiten: „Es ist einfach eine fantastische Gegend, in der ich mich sehr wohl fühle.“