Bad Laasphe. Angela Antoinette Esch-Schomann kandidiert für „Die Partei“ in Bad Laasphe – Motto: „Wir schaffen das“

Es blitzt und donnert, dazu schüttet es zeitweise wie aus Eimern. Doch für unser Kandidaten-Gespräch sitzen wir im Trockenen – schön gemütlich auf der überdachten Veranda eines Eiscafés am Bad Laaspher Wilhelmsplatz. Hier lässt es sich bei einem sommerlichen Eisbecher locker plaudern. Und Angela Antoinette Esch-Schomann, Bürgermeister-Kandidatin der Partei „Die Partei“, Ortsverband Bad Laasphe, verrät, wie sie zu ihrer Kandidatur überhaupt gekommen ist: „Ich bin auf eine Art Enkeltrick hereingefallen.“

Die Kandidatur

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Das kam so: „Da geht man nichtsahnend ans Telefon und im Nu steht man als Kandidatin auf einem Stimmzettel. Nein, im Ernst: Es gab Anfang des Jahres eine offizielle Anfrage seitens des stellvertretenden Ortsverbandsvorsitzenden Tobias Wied.“ Und wenn die Partei rufe, besinne man sich natürlich seiner staatsbürgerlichen Pflicht. „Außerdem hätten die sonst einen alten weißen Mann ins Rennen geschickt“, fürchtet Esch-Schomann – und das geht ja gar nicht.

Die kritischen Themen

Nächste Frage: Was missfällt Ihnen in der aktuellen Bad Laaspher Politik denn ganz besonders, Frau Esch-Schomann? „So ziemlich alles“, meint die 39-Jährige. Zudem verwundere sie „der Umstand, dass eine reine Spaßpartei wie die FDP im Laaspher Rat mit vier Mandaten vertreten ist – und sogar realpolitische Mitarbeit leistet“. Das sei schon ungewöhnlich.

Das ganz heiße Thema

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Auch aus Sicht von Angela Esch-Schomann werde die Diskussionen um die Straßenausbau-Beiträge nach dem NRW-Kommunalabgabengesetz (KAG) „zurzeit sehr emotional geführt“. Jedoch gehe sie davon aus, dass dieses Thema „schon bald nach der Wahl durch andere Schwerpunkte überlagert wird“, so die Kandidatin. Etwa, wie die Waldbewirtschaftung in Zukunft aussehen solle. Oder wie die Verkehrsin­frastruktur einer sich wandelnden Mobilität anzupassen sein wird. „Die anstehende Sanierung der B 62 dürfte dabei sicher ein beherrschendes Thema werden.“

Das wichtigste Ziel

Hier äußert sich Esch-Schomann so klar, dass man glauben könnte, der Satz komme einem irgendwie bekannt vor: „Es gibt viele Ziele für unsere gemeinsame Stadt mit ihren schönen Dörfern, die nicht in meiner Schreibtischschublade verschwinden sollen.“

Die Selbstvermarktung

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Und mit welchem „Slogan“ verkauft sich die Partei-Kandidatin selbst? „Mit ,Wir schaffen das!’ von Mutti Merkel“, schmunzelt Angela Esch-Schomann, „meiner berühmten Namensvetterin“. Das passt – und findet sich natürlich auch auf Wahlplakaten der Partei wieder.

Die Qualifikation

Alles in allem fühlt sich die Partei-Kandidatin für das Bürgermeister-Amt gut vorbereitet. Warum? „Na, weil mein Konterfei es bereits auf ein sehr schönes Wahlplakat geschafft hat“, gibt Esch-Schomann zurück. „Das kann auch nicht jeder von sich behaupten.“

Der Wahlkampf

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Und was ist er nun, der Clou, die Besonderheit Ihres Wahlkampfes um das begehrte Amt des Bad Laaspher Bürgermeisters? Hier wird die Kandidatin allerdings nachdenklich: „Zurückhaltung in Zeiten von Corona“, sagt sie mit ernster Miene. „Da tragen wir alle eine hohe Verantwortung.“

Der Heimat-Check

Auch Angela Esch-Schomann kennt natürlich die Ergebnisse des „Heimat-Checks“ unserer Redaktion für Wittgenstein sowie seine Kommunen – und hat sich darüber hinaus auch die Ergebnisse benachbarter Regionen aufmerksam angesehen. Was die Kandidatin am Resultat am meisten schockiert? „Dass Bad Laasphe nicht Letzter von ganz Westfalen war.“

Die Wahlchancen

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Und zum Schluss noch eine Textaufgabe aus der Mathematik, Frau Esch-Schomann: Rechnen Sie sich Ihre Chancen bei der Bürgermeister-Wahl am 13. September aus. Zu welchem realistischen Ergebnis kommen Sie? Ganz klar: „100 Prozent plus X“, sagt die Kandidatin – und nennt dafür auch einen guten Grund: „Man spürt in der Bevölkerung weithin den Wunsch, endlich mal einer Frau die Amtsgeschäfte im Rathaus zu übertragen. Wussten sie eigentlich, dass es aktuell in Deutschland mehr Bürgermeister mit dem Vornamen ,Thomas’ gibt als Bürgermeisterinnen insgesamt? Ein echt krasses Missverhältnis.“

Vier Fragen an die Kandidatin

Wie würden Sie Ihre Kommune – in diesem Fall Bad Laasphe – einem vollkommen Ortsfremden in einem Satz beschreiben?

Ehemaliges Heilbad mit morbidem Charme und einer katas­trophalen Verkehrsführung.

Worüber haben Sie zuletzt herzlich gelacht?

Über die SPD. Zur Erklärung für die jüngeren Leser: Das ist eine ehemalige Volkspartei, die sich in den 90er Jahren dazu entschlossen hat, nur noch Steigbügelhalter für andere zu sein.

Und was bringt Sie echt zum Weinen?

Natürlich auch die SPD.

Nennen Sie drei Dinge, die Sie in Ihrem Leben noch unbedingt gemacht haben wollen!

Erstens: Bürgermeisterin sein

Zweitens: Ein Bällebad im Laaspher Rathaus installieren und mit meinem Amtsvorgänger darin planschen

Drittens: Die drei Wittgensteiner Kommunen Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück zur Gemeinde Wittgensteiner Land vereinigen – und mit einer Mauer vom Siegerland abschotten