Erndtebrück. Keine Plakate, keine Info-Stände: Die UWG in Erndtebrück will sich vor der Kommunalwahl bewusst zurückhalten – und lieber Vereine unterstützen.
Keine Wahlplakate, keine Info-Stände mit Kugelschreiber und Luftballons, Flyer einzeln nur für jeden Haushalt – die UWG Erndtebrück möchte es im Wahlkampf ruhig angehen. „Da halten wir uns bewusst zurück“, sagt Matthias Althaus, der stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Stattdessen möchten die Unabhängigen einen Teil ihres Budgets von mehreren Tausend Euro lieber an örtliche Vereine spenden.
Etwa 300 bis 500 Euro pro Verein sollen es sein, verrät Olaf Kettler aus dem UWG-Team – und die Empfänger habe man sich auch schon ausgeguckt, beispielsweise den Erndtebrücker Heimatverein.
Lübbert: E-Government muss endlich Realität werden
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Und wie sieht es mit den Wahlkampf-Themen aus? „Was mich interessieren würde: Wie geht es denn jetzt mit der Digitalisierung im Rathaus weiter?“, fragt Benjamin Lübbert. Der 41-jährige Berufssoldat tritt im Wahlbezirk Erndtebrück V an und ist die Nummer drei auf der Reserveliste. Jedenfalls müsse E-Government, also die elektronische Gemeindeverwaltung, im 21. Jahrhundert endlich auch einmal Realität werden.
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Einen Erfolg vermeldet UWG-Ratsherr und Röspes Ortsvorsteher Olaf Kettler aus seiner Ortschaft: Hier komme endlich die Planung für den lange erwarteten Gehweg zwischen dem Rüsper Weg und der Bushaltestelle unten an der Landstraße L 553 in die Gänge. Womöglich könne der Bau noch in diesem Jahr beginnen. Allerdings laufe in Röspe das schnelle Internet noch nicht rund, bedauert Kettler – „die 50 Megabit pro Sekunde sind nicht zu erreichen“. Da müsse man auch seitens der Politik dranbleiben.
Althaus: Kommunen und Anlieger nachhaltiger entlasten
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Ebenso beim Thema Straßenbau-Beiträge nach KAG, so Matthias Althaus. „Da sind wir weiter für die 100-prozentige Abschaffung.“ Beim jetzigen Stand der Dinge kann sich der UWG-Politiker aus der Benfe jedenfalls beim besten Willen nicht vorstellen, wie ein Betrag von derzeit nur 65 Millionen Euro ausreichen solle, um landesweit Kommunen und Anlieger nachhaltig zu entlasten. Hier müsse es „Mittel und Wege“ geben, um eine viel deutlichere Entlastung zu erreichen. Und zwar umgehend, denn: Die Schlaglöcher in Erndtebrücks Straßen werden nicht weniger.
Kühn: Infrastruktur noch ausbaufähig
„Die Infrastruktur lässt zu wünschen übrig“, sagt auch Fabian Kühn, mit 21 Jahren der jüngste unter den insgesamt elf Kandidaten. Er steht im Wahlbezirk Erndtebrück 1 auf dem Wahlzettel. Bus, Bahn und Straßen seien jedenfalls „noch ausbaufähig“. Kühn – ein Beispiel dafür, dass „auch die junge Generation versucht, ein bisschen mehr Verantwortung zu übernehmen“, wie es der junge Kandidat selbst formuliert. Schließlich gehe es ja auch um die eigene Zukunft.
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Und wie sieht das Wahlziel der Erndtebrücker UWG aus? „Mehr als 15 Prozent hatten wir letztes Mal“, erinnert sich Matthias Althaus an die Wahl im Mai 2014 – „und ich würde mich freuen, wenn wir das Ergebnis zumindest halten.“
Die Kandidaten
Windkraft: Sorge um die Rechtssicherheit
In seinem Heimatort Benfe kämpft der stellvertretende UWG-Fraktionschef Matthias Althaus als Ortsvorsteher auch noch gegen Windräder.
Und dieser Kampf werde jetzt wohl schwieriger, fürchtet er, wenn ausgewiesene Vorrangzonen für die Windkraft in den Städten und Gemeinden nun offenbar nichts mehr gelten. So zeige es das aktuelle Beispiel Arfeld, Standort Prenzenberger Kopf – Stichwort dabei: die Rechtssicherheit.
Hier die Reserveliste im Überblick – dahinter die Wahlbezirke im Erndtebrücker Gemeindegebiet, in denen die elf UWG-Bewerber kandidieren:
1. Matthias Althaus (Wahlbezirk 08, Benfe/Erndtebrück VIII)
2. Olaf Karsten Kettler (Wahlbezirk 09, Röspe/Birkelbach II)
3. Benjamin Lübbert (Wahlbezirk 05, Erndtebrück V)
4. Mirko Scholz (Wahlbezirk 04, Erndtebrück IV)
5. Fabian Kühn (Wahlbezirk 01,
Erndtebrück I)
6. Claudia Braun (Wahlbezirk 02, Erndtebrück II)
7. Erika Elli Saßmannshausen (07, Womelsdorf/Birkelbach I)
8. Peter Althaus (Wahlbezirk 06, Erndtebrück VI/Zinse)
9. Michael Misch (Wahlbezirk 03, Erndtebrück III)
10. Heinz Müsse (Wahlbezirk 11, Balde/Birkefehl)
11. Marco Wied (10, Schameder)