Bad Laasphe. Verwaltung und Bürger suchen gemeinsam nach Möglichkeiten, die Brücken im Stadtgebiet zu erneuern.

Nachdem der alternativlose Abriss von einigen akut verkehrssicherheitsgefährdeten, hölzernen Fußgängerbrücken im Stadtgebiet von Bad Laasphe im Frühjahr für großes Aufsehen gesorgt hatte, traf sich nun die Verwaltungsspitze mit den anliegenden Bürgerinnen und Bürgern, um gemeinsam Lösungen in der Thematik zu finden.

Die Stadt hatte die Fußgängerbrücken seinerzeit ohne vorherige Mitteilung demontieren lassen, nachdem ein Ingenieurbüro die Bauwerke begutachtet und als nicht mehr verkehrssicher eingestuft hatte. Besonders im Laasphetal zeigten sich die Anwohner über die unangekündigte Maßnahme empört – sie forderten die Wiederherstellung des dortigen Überwegs und kündigten ein Bürgerbegehren an. Der Stadtrat verständigte sich in seiner jüngsten Sitzung schließlich darauf, dass die Angelegenheit mit allen Beteiligten bei einem Vor-Ort-Termin noch einmal besprochen werden sollte.

Gemeinsam machten sich Bürgermeister Dr. Torsten Spillmann, Dezernent Rainer Schmalz und Marcus Winkeler, Leiter des Fachbereichs Bauen und Planen, deshalb kürzlich auf den Weg ins Laasphetal. An dem Treffen nahmen auch die Fraktionsvorsitzenden bzw. -vertreter Günter Wagner (CDU), Waltraud Schäfer und Björn Strackbein (beide SPD), Klaus Preis (FDP) sowie Anne Bade (Bündnis 90/Grüne) teil.

Eigenleistung vorgeschlagen

Zusammen sahen sie sich die Sachlage vor Ort noch einmal genauer an und überlegten anschließend, welche Möglichkeiten es gibt, den Überweg wiederherzustellen. Der Fachbereich Bauen und Planen hatte bereits ein Angebot für neue Fußgänger- und Radfahrbrücken aus Holz und Stahl an den besagten Stellen eingeholt.

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Die Anwohner aus dem Laasphetal hatten sich ihre eigenen Gedanken gemacht. Ihr Vorschlag: Die Stadt liefert die nötigen Materialien für einen einfachen Holzsteg, den sie anschließend in Eigenleistung errichten, wodurch Kosten eingespart werden könnten.

Dr. Torsten Spillmann, Rainer Schmalz und Marcus Winkeler hörten sich die Ideen an und verständigten sich mit den Anwohnern schließlich darauf, diese Variante zu prüfen, sobald ihnen dazu eine konkrete Bauzeichnung samt Statik vorliegt. Die Bürger um Initiativensprecher Günter Hahn versprachen, sich um die Unterlagen zu kümmern.

Verkehrssicherheit wichtig

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„Bei der ganzen Thematik geht es natürlich auch um Fragen, wie die der Barrierefreiheit und vor allem Verkehrssicherungspflicht, die nicht außer Acht gelassen werden dürfen. So wie früher darf heutzutage meist nicht mehr gebaut werden. Die Auflagen haben enorm zugenommen. Holzstege sind allerdings eine Grauzone. Anders als zum Beispiel in der Schweiz gibt es für sie in Deutschland keine klaren Vorgaben.

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„Wenn wir als Stadt die Verantwortung für die neuen Brücken übernehmen sollen, dann ist uns natürlich erstmal daran gelegen, Bauwerke zu errichten, die den gesetzlichen Vorgaben entsprechen, um im Falle des Falles abgesichert zu sein. So ein Fall wie in Latrop, wo seinerzeit eine Holzbrücke mit Wanderern aus Erndtebrück eingestürzt war, soll uns nicht ereilen. Deshalb gingen unsere Planungen bisher in Richtung Fußgänger- und Radfahrbrücke, bei der die gesetzlichen Vorgaben klar definiert sind, was natürlich aber auch kostenmäßig stärker ins Gewicht fällt. Wir hören uns gerne die Ideen der Bürgerinnen und Bürger an und prüfen, was unter den aktuellen Voraussetzungen umsetzbar ist, denn wir verstehen ihren Frust“, so Dr. Torsten Spillmann, Rainer Schmalz und Marcus Winkeler.