Bad Laasphe. Bad Laasphe darf nicht einschlafen – das fordert Martin Achatzi. Sein Konzept beinhaltet Ideen, um die Abwärtsspirale zu stoppen.

„Wenn nicht jetzt, wann dann?“ Genau jetzt in der Corona-Zeit ist die beste Gelegenheit, ein Gesamtkonzept zur gesamten Verbesserung Bad Laasphes vorzulegen, ist Martin Achatzi überzeugt. Kurz vor der heißen Wahlkampfphase hat der Kreistagsabgeordnete, der sich politisch aus der Lahnstadt zurückgezogen hat, ein umfangreiches Papier erstellt, das zur zukunftsweisenden Diskussion in Bad Laasphe anregen soll.

„Nun ist es an der Zeit, Bad Laasphe 3.0 zu finden. Eine neue Stadt, welche sich den Herausforderungen der Zeit stellt. Und jetzt – nach und mit Corona – auch stellen muss“, leitet Achatzi das Konzept ein. Bad Laasphe 3.0 – es kommt nach Laaspe als Status 1.0 und der Kurstadt Bad Laasphe als Status 2.0. Als Politiker auf Kreisebene habe er über den Tellerrand schauen können, was in anderen Städten und Kommunen möglich ist.

Das Ziel

Das Ziel des 16-Seitigen Papiers, dass neben der Kernstadt auch alle Ortsteile und dort mögliche Entwicklungen beinhaltet? „Bad Laasphe muss bis 2030 attraktiver werden, als Wohnort, als

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Erholungsdestination wie auch als Arbeitsplatz und passende Umgebung für Handel, Handwerk und Gewerbe. Und dies alles unter Beachtung des Klimawandels sowie der wirtschaftlichen und sozialen Eckdaten, sowie den Folgen (aber auch Chancen ) der Corona Krise“, macht Achatzi deutlich.

Die Lösung

„Ökologisch und langfristig gut aufgestellt präsentiert sich Bad Laasphe 3.0 als Kommune mit großer Wertschöpfung, jedoch geringem Mittelabfluss. Energetisch autark, touristisch attraktiv und für alle Bürgerinnen und Bürger lebenswert“, macht Achatzi in dem Papier deutlich.

„Die Stadt der kurzen Wege orientiert sich an den Wünschen und Bedürfnissen ihrer Bürger. Über einen ,Bürgerhaushalt’ sowie die

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Übertragung aller Sitzungen der Ausschüsse sowie des Rates per Livestream – insofern rechtlich möglich / alternativ über eine aktive Homepage der Stadt – werden die Bürger in die Willensbildung eingebunden. Kommunikation über alle Ebenen hinweg ist Grundlage aller Willensbildung“, beschriebt er seine Vision.

Die Ideen

„Ausgehend vom Status quo gilt es Bad Laasphe deutlich zu positionieren: energieautark, ökologisch und voller Naturerlebnisse. Im Wettstreit der Kommunen strebt Bad Laasphe die Spitzenposition im Bereich des nachhaltigen Tourismus an und entwickelt ,Leuchttürme’ welche als Alleinstellungsmerkmal der Stadt

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wirken. Mittels vieler Anreize werden Bürger sowie Gäste motiviert Energie zu sparen, in ökologische Energieerzeugung vor Ort zu investieren.

„So verbleibt das Kapital in der Kommune. Der PKW Verkehr wird reduziert, dem Fahrrad sowie dem Fußgänger ist absolute Vorfahrt einzuräumen. Radwege bieten bequeme Möglichkeiten jeden Stadtteil schnell und sicher zu erreichen“, stellt sich Achatzi das Ideal Bad Laasphe des Jahres 2030 vor. „Die Dörfer

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wachsen näher an die Kernstadt, dank elektrischer Sharing-Fahrzeuge, respektive Wasserstoffgetriebener PKW, ist die Kernstadt jederzeit CO-neutral zu erreichen. Investitionsanreize aus den Corona-Mitteln von Bund, Land aber auch Europa werden hier gezielt und nachhaltig eingesetzt.“, so Achatzi in dem Papier weiter.

So sollen zum Beispiel alle Möglichkeiten zur CO2-neutralen Energiegewinnung ausgeschöpft werden. Auch die E-Mobilität ist – neben vielen anderen Themen wie Schule, Integration, Wandern, Handel und

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Handwerk, Politik und Stadtverwaltung sowie Ehrenamt – Teil des Konzepts: „E-Smart oder ähnliche Fahrzeuge werden angeschafft und den Dörfern kostenlos zur Verfügung gestellt: Vier Fahrzeuge, die jeweils zwei Jahre vor Ort verbleiben und dann in die nächsten Dörfer gegeben werden. Die Fahrzeuge sind via App aktivierbar, die Abrechnung der gefahrenen Kilometer erfolgt online und umgehend nach Beendigung der Fahrt. Ladestationen sind in allen Ortsteilen sukzessive einzurichten“, schlägt Achatzi vor.

Die Finanzierung

„Covid-19 hat uns eine Basis geschaffen mit den Billionen, die jetzt fließen. Die Chance ist jetzt da, etwas zu machen, denn das Geld ist da und es ist billig. Klar, die Stadt ist finanziell gesehen ganz mies dran, aber

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wir müssen jetzt aktiv nach vorne schauen und Geld investieren“, erklärt Achatzi bei der Vorstellung des Papiers. „Mit meiner Erfahrung als Unternehmer kann ich sagen, dass man investieren muss, sobald die Krise da ist – nicht erst danach. Die vorhandenen Etats jetzt nicht abzugreifen, wäre ein großer Fehler“, macht Achatzi klar.

Die Motivation

Warum jetzt und warum überhaupt ein Papier von Achatzi? „Ich liebe diese Stadt, sie hat mir sehr viel ermöglicht und ich möchte etwas zurück geben. Wir haben jetzt elf Jahre lang aktives Nichtstun von Dr. Torsten Spillmann erleben müssen.

„Allein deswegen ist es allerhöchste Eisenbahn, dass wir als Bürgerschaft uns besser einbringen. Ich habe

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die Horrorvision, dass Bad Laasphe ein kleines Schlaf-Städtchen wird. Die Leute gehen in ihren eigenen Kokon und nehmen an der Gemeinschaft nicht mehr teil. Das kann es in meinen Augen nicht sein“, erklärt Achatzi. Es gehe ihm um die Stadt, nicht um die Befindlichkeiten einzelner Parteien.

„Inhaltlich ist vieles aufgrund meiner Tätigkeit im Kreistag in das Papier mit eingeflossen, ich habe gesehen, was in anderen Kommunen geht und was möglich ist. Das kann ich ja nicht für mich behalten. Da

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ist eine ganze Menge Know-How von Außen mit eingeflossen.“ Überzeugt ist er von seinem Gesamtkonzept: „Es gewinnen alle dabei. Dass aber jeder auch ein bisschen dafür bluten muss, ist völlig klar, ich bin kein Träumer.“

Das komplette Papier ist online auf www.martinachatzi.de und in der Facebook-Gruppe „Zukunft für Bad Laasphe“ einzusehen.