Das Wetter im Altkreis war letzten Monat abwechslungsreich: In einer Nacht ist es minus 4,4 °C kalt, wenige Tage später tagsüber 27 °C warm.

Wittgenstein. Nach einem äußerst trockenen Frühjahr war die Befürchtung groß, dass sich der Juni in die Reihe der niederschlagsarmen Monate einreihen würde. Mit meist nur leicht zu geringen Mengen war dies aber nicht der Fall. Die Temperaturen lagen rund 2 °C über den Normalwerten, die Sonne war etwas länger als üblich am Wittgensteiner Himmel zu entdecken. Dies zeigten die Messungen und Beobachtungen des Wetterportals Wittgenstein, im Internet zu finden unter www.wetter-wittgenstein.de.

Temperaturen

Der Juni war ein ausgesprochen abwechslungsreicher Monat. Während unser Wetter im April und Mai mit vielen Sonnentagen am Stück fast langweilig wurde, wechselten sich im Juni trockene und feuchte, kühle und warme Perioden munter miteinander ab. Im Allgemeinen wurde dabei der Durchschnittswert des Zeitraums 1961 bis 1990 um etwas mehr als 2 °C überschritten, Dotzlar kam beispielsweise auf einen Mittelwert von 15,4 °C, in Benfe war es mit 13,7 °C ein Stück frischer. Im Vergleich zum sehr warmen Vorjahresjuni war die diesjährige Ausgabe rund 3 °C kühler.

Interesse am Wetter

Julian Pape (Foto) hat Geographie studiert und schon bei seiner Diplomarbeit das Wetter in der Region thematisiert.

Die großen Unterschiede zwischen verschiedenen Orten sowie Bergen und Tälern (Inversionswetterlagen) interessieren ihn am meisten. Obwohl er gebürtig aus dem Sauerland kommt, war das Interesse am Wittgensteiner Wetter schon früh sehr groß.

Mehr Infos im Internet: www.wetter-wittgenstein.de

Der Monat begann so wie der Mai endete – mit einem strahlend blauen Himmel am Pfingstmontag. Auch der nachfolgende Dienstag war noch sonnig und zudem der bis dahin wärmste Tag des Jahres. Es schloss sich dann aber eine deutlich kühlere Phase an, in welcher am 5. und auch am 6. Juni die verbreitet kältesten Stunden des Monats registriert wurden.

Am 5. erreichte die Skihütte Pastorenwiese oberhalb von Wundert­hausen nur eine Höchsttemperatur von 7,5 °C, am nächsten Morgen sank die Schneefallgrenze bei nur noch 2,6 °C auf rund 1000 Metern Höhe. In den nachfolgenden Nächten gab es verbreitet nochmals Bodenfrost. Der absolute Tiefstwert des Monats wurde in Benfe knapp über dem Erdboden mit -4,4 °C gemessen, in zwei Metern Höhe waren es noch -0,4°C. Zügig wurde es dann aber wärmer – und am 13. Juni kam die Wetterstation am Freibad in Hesselbach auf ihren Monatshöchstwert von 27 °C. Die folgende Woche brachte dann wolkenreiches und recht feuchtes Wetter, die Temperaturen legten wieder den Rückwärtsgang ein.

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In der letzten vollständigen Woche des Monats kam dann der Sommer aber wieder zurück. Vom 21. bis zum 26. Juni war es durchweg freundlich und der letzte Tag dieser Phase brachte in Erndtebrück und Berleburg nochmals Spitzenwerte von knapp über 26 °C.

Zum Monatswechsel zogen dann Regenschauer auf und sorgen wieder für eine Abkühlung. Zum Vergleich: Vor einem Jahr, am 30. Juni 2019, erreichte die Wetterstation in Feudingen einen Höchstwert von schweißtreibenden 34,6 °C.

Regen

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Wie bereits erwähnt zeigten sich die Niederschläge dem Wittgensteiner Land wesentlich gewogener als noch in den Vormonaten. So kam Erndtebrück auf 103 Liter pro Quadratmeter – und auch im trockenen Bad Laasphe wurde die Marke von 100 Litern fast erreicht (95 Liter). Hier war ein heftiges Gewitter in der Nacht zum 14. Juni verantwortlich, das in rund zwei Stunden mehr als 50 Liter Regen auf jeden Quadratmeter brachte. Etwas trockener blieb es zwischen unterer Eder und Odeborn, wo Dotzlar zum Monatsschluss auf 63 und Bad Berleburg auf 58 Liter kam.

Wind

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In Sachen Windrichtungen zeigte der Juni recht normale Verläufe. So kam die Luftbewegung deutlich seltener aus Nord und Nordost als noch in den beiden von hohem Luftdruck geprägten Vormonaten. Die Windgeschwindigkeiten hielten sich dagegen abseits von Gewitterböen zurück. Die Spitzenböe erreichte an der Station am Sonnenhof oberhalb von Wingeshausen 44 km/h. Die mittlere Windgeschwindigkeit lag in Benfe bei 5,2 km/h und damit so niedrig wie noch in keinem Monat des Jahres.

Sonne

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Hinsichtlich Sonnenschein konnte der Juni nicht mit den nahezu rekordsonnigen Frühlingsmonaten mithalten. Mit rund 180 Stunden war es zum Abschluss aber immer noch etwas sonniger als im langjährigen Durchschnitt. Vier Tage des Monats waren vollkommen sonnenscheinlos, fünf Tage dagegen quasi wolkenfrei.