Wemlighausen. Eine Anwohnerinitiative kümmert sich seit vielen Jahren um den Spielplatz in Wemlighausen. Ideen für ein größeres Spielvergnügen gibt es viele.

Der Spielplatz an der „Heidebrücke“ in Wemlighausen ist schon lange viel mehr als ein Spielplatz. Er ist zu einem Treffpunkt für Jung und Alt geworden. Seit über sieben Jahren betreibt die Anwohnerinitiative „We Care“ den Kinderspielplatz. Ingmar Krupp ist einer der ehrenamtlichen Helfer und erzählt, wie das Projekt zustande kam und was für die Zukunft geplant ist.

Bad Berleburg: Ehrenamtliches Engagement ermöglichte Weiterführung des Spielplatzes

„Vor etlichen Jahren hatte die Stadt Bad Berleburg große finanzielle Probleme und war im Nothaushalt“, erklärt der 49-Jährige. Den Rotstift setzte die Stadtverwaltung bei den Spielplätzen an. „Das Betreiben und die Instandhaltung ist anscheinend sehr teuer und aufwendig.“ Die Anwohner in Wemlighausen wollten verhindern, dass auch ihr Spielplatz geschlossen wird. „Da haben wir uns bereit erklärt, ihn weiter zu betreiben.“ Diese Regelung wurde vertraglich mit der Stadt Bad Berleburg festgelegt. „Die Stadt ist Eigentümer des Grundstückes geblieben und wir sind für den Betrieb des Spielplatzes zuständig“, erklärt Krupp.

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Hätte die Anwohner-Initiative diesen Vertrag nicht abgeschlossen, würde der Spielplatz heute nicht mehr existieren. In Wemlighausen befindet sich ansonsten nur noch ein weiterer Spielplatz. Der liegt in der Ortsmitte. „Von unserer Siedlung aus haben es die Kinder recht weit dahin“, sagt Ingmar Krupp. Zudem müssen sie dafür an der Hauptstraße entlang laufen, während sie für den Spielplatz „Auf der Heide“ nur ein paar Meter vor die Haustür gehen müssen.

Bad Berleburg: Eltern aus Wemlighausen pflegen den Spielplatz regelmäßig

Seit dem Vertragsschluss investieren die Eltern aus Wemlighausen Zeit und Kraft in das Projekt. „Geld steht uns nicht zur Verfügung“, erklärt Krupp. Die Anwohner pflegen und reinigen den Spielplatz. Auch das Rasenmähen haben sie übernommen. Wenn die Wiese mal wieder zu hoch gewachsen ist, kommen die Helfer mit ihren privaten Rasenmähern auf den Spielplatz. „Der Arbeitseinsatz dauert üblicherweise neun Minuten. Danach setzen wir uns für eine Stunde mit einem Bierchen zusammen“, sagt Ingmar Krupp lachend.

Übersicht der Spiel- und Bolzplätze im Internet

Die Spiel- und Bolzplätze der Stadt Bad Berleburg befinden sich sowohl in der Kernstadt (sechs Spielplätze, eine Dirtbike-Anlage, ein Schulhof der Grundschule) als auch in den umliegenden Ortschaften.

In der Regel befinden sich ein bis zwei Spielplätze an zentralen Plätzen in den Ortschaften. Je nach Struktur ist die Anzahl sogar bis auf vier Spielanlagen erhöht. Das teilte die Stadt Bad Berleburg auf Anfrage dieser Redaktion mit.

Eine Übersicht mit den Spiel- und Bolzplätzen in Bad Berleburg finden Interessierte auf der Homepage der Stadt unter www.bad-berleburg.de.

Der Spielplatz führe die Anwohner regelmäßig zusammen. „Er ist unglaublich wertvoll, auch über seine Funktion als Spielplatz hinaus.“ In Kontakt bleibt die Bürgerinitiative, neben persönlichen Treffen, über eine WhatsApp-Gruppe. „Uns als Anwohner hat das Projekt sehr zusammengeschweißt“, betont Ingmar Krupp.

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Bad Berleburg: In Wemlighausen wird der Zustand der Spielgeräte im Auge behalten

Sollte ein Spielgerät nicht mehr in Ordnung sein, melden die Ehrenamtlichen das umgehend der Stadt. „Wir hatten das vor kurzem bei einem Schaukelpferd. Das war so stark in die Jahre gekommen, dass es ein Sicherheitsrisiko darstellte“, erläutert Krupp. Mitarbeiter der Stadt Bad Berleburg bauten das Schaukelpferd dann ab. „Neue Geräte werden für diesen Spielplatz nicht mehr angeschafft“, sagt Ingmar Krupp.

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Neben einer Rutsche, einem Sandkasten und einer Schaukel befindet sich noch ein Klettergerüst auf der Wiese an der Heidebrücke. „Mehr ist leider nicht übrig geblieben“, so Ingmar Krupp. Generell seien alle Spielgeräte in die Jahre gekommen. „Sie sind recht unattraktiv geworden.“

Wemlighausen: Finanzielle Mittel für die Aufwertung des Spielplatzes fehlen

Die Initiative bemüht sich daher um finanzielle Mittel, um den Spielplatz in näherer Zukunft aufzubessern. Konkret haben die Anwohner an das „LEADER-Projekt“ gedacht. Das ist ein Förderprogramm der Europäischen Union, womit die Wirtschaft und die Daseinsvorsorge im ländlichen Raum unterstützt werden.

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Zahlreiche Ideen für die Aufbesserung des Spielplatzes gibt es bereits. So sind eine Seilbahn, ein Pumptrack für Mountainbiker sowie moderne Klettergerüste, Wippen und sonstige Attraktionen denkbar. Auch das Thema Nachhaltigkeit kommt nicht zu kurz. Es könnten zum Beispiel eine Wildblumenwiese und Insektenhotels geschaffen werden. Für Jugendliche und Eltern könnte es weitere Sitzgelegenheiten oder einen kleinen Grillplatz geben.

Spielplatz in Wemlighausen: Suche nach Sponsoren läuft weiter

„Wir haben ein Konzept erstellt, um aus dem Spielplatz mehr zu machen.“ Zurzeit sind die Überlegungen und die Bemühungen um finanzielle Unterstützung aber ins Stocken geraten. Die Corona-Krise trug einen großen Teil dazu bei. „Die Menschen haben gerade andere Sorgen“, so Ingmar Krupp. Das Projekt sei aber keinesfalls begraben worden. Die Ideen stünden weiterhin im Raum. Auch die Suche nach Sponsoren läuft weiter.

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„So ein Projekt in Eigenregie zu schultern, ist auch nicht ganz leicht“, betont Ingmar Krupp. Sollte die Initiative den Zuschlag beim LEADER-Programm bekommen, wären das nur 65 Prozent des benötigten Budgets. Insgesamt rechnen die Anwohner mit einem Projekt-Budget von insgesamt 20.000 bis 25.000 Euro. Spendengelder erhofft sich die Initiative von ortsansässigen Betrieben, Unternehmen oder Vereinen.