Erndtebrück. Ein innovativer Ort zum Arbeiten und Wohnen soll entstehen, wo das „Miteinander“ über allem steht. So haben es sich die Initiatoren vorgenommen.

Die Initiatoren des KoDorfes, Frederik Fischer, Patric F.C. Meier und Katrin Frische, sind mit Erndtebrücks Bürgermeister Henning Gronau in einer Videokonferenz übereingekommen, dass die Idee nun in Erndtebrück umgesetzt werden soll. Viele Aspekte wurden im Vorfeld geklärt. Nun können die Gremien die entsprechenden Weichen stellen. Der Rat der Gemeinde hat zum Beispiel in der kommenden Sitzung schon die Möglichkeit, ein entsprechendes Planverfahren einzuleiten.

Bereits bei seinem ersten Besuch war Frederik Fischer von Erndtebrück sofort begeistert: „Bürgermeister Gronau hat sich von Beginn an für die Idee eingesetzt und die Rahmenbedingungen vorangetrieben. Er hat uns Erndtebrück vor allem als einen sehr lebenswerten Ort vorgestellt, was für unsere Idee ein wichtiger Faktor ist. Wir freuen uns daher sehr, dass wir nun an dem Punkt angelangt sind, wo das KoDorf in die Tat umgesetzt werden kann.“

Ideale Kombination: Zusammenhalt, Gemeinschaft, Liebe zur Natur

Dazu Gronau begeistert: „Wir haben die Idee kontinuierlich weiter entwickelt und vor allem viele Vorgespräche geführt. Das Projekt kombiniert alles, was für uns Erndtebrücker wichtig ist: Zusammenhalt, Gemeinschaft sowie die Liebe zur Natur.“

Genossenschaftsmodell

Im Internet-Auftritt zum Projekt erläutern die Macher ihre Planungen. Dort heißt es:

„KoDörfer bestehen aus einer Ansammlung von kleinen Häusern zur Eigennutzung und großzügigen Gemeinschaftsflächen, darunter ein Coworkingspace, eine Küche mit langer Tafel, Werkstätten und Gästeappartments. Sie werden genossenschaftlich erworben und betrieben.“

„Das erste KoDorf entsteht aktuell in Wiesenburg bei Berlin. Ein Prototyp vom KoDorf steht in Form des Feriendorfes Meerleben an der Ostsee und kann probebewohnt werden.“

„Das KoDorf Erndtebrück richtet sich an alle, die sich nach Natur ebenso sehnen wie nach Inspiration, nach Rückzug ebenso wie nach Gemeinschaft, nach bezahlbarem Wohnraum ebenso wie nach guter, nachhaltiger Architektur. Besonders interessant dürfte es für Menschen aus den Ballungsgebieten Rhein/Main, Köln/Bonn, aus dem Ruhrgebiet, aus Nordhessen und Südniedersachsen sein. Und natürlich für die Wittgensteiner selbst.“

Auch eine grundsätzliche Abstimmung mit den Fraktionsvorsitzenden im Erndtebrücker Rat zu der Überlegung gab es bereits im letzten Jahr. „Dieser frühzeitige Dialog war uns sehr wichtig“, so Patric F. C. Meier, der Ingenieur im Projektteam. Wir haben viele positive und konstruktive Rückmeldungen von den Fraktionen in dem Termin erhalten. Das sind tolle Voraussetzungen.“

Präsentation im Internet bringt Interessierten die Idee näher

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Neben planerischen Vorüberlegungen und Abstimmungen mit anderen Behörden ist auch der Außenauftritt für das Projekt bereits gestaltet. Hier kommt Katrin Frische ins Spiel. Sie ist im Projektteam für die Aufbereitung der Ideen zuständig. „Wir haben unter www.kodorf-erndtebrueck.de eine Internetpräsenz erstellt, die bereits jetzt – zum Zeitpunkt der ersten Veröffentlichung – allen Interessierten die Idee näher bringt. Wir freuen uns dabei auf Interesse von Erndtebrückern und denen, die es bald werden könnten“, so Frische mit einem Augenzwinkern.

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Das Areal, auf dem das KoDorf nun entstehen soll, ist das alte Sägewerk-Gelände Belz im Benfetal. Hier könnten bald 21 kleine Häuser entstehen. „Vor allem die Geschichte des alten Sägewerkes hat uns fasziniert. Aus einem Arbeitsort von früher kann so ein Wohn- und Arbeitsort von heute werden. Wir wollen deshalb auch Teile der bisherigen Gebäude erhalten und für einen Treffpunkt im Zentrum des Geländes umgestalten“, so Meier zur Gestaltung des Areals.

Zufall: Zweites KoDorf in Brandenburg entsteht auch in ehemaligem Sägewerk

Frederik Fischer gab zudem einen Einblick in eine kleine Anekdote, die sich zu Beginn des Kontaktes nach Erndtebrück abspielte „Bürgermeister Gronau hatte von unserem Konzept gelesen und darin Potenzial gesehen. Er schickte mir dann eine E-Mail mit einem Bild des Alten Sägewerkes und mit den Worten ‚Hier könnte Ihr KoDorf entstehen‘. Nun stehen wir nur ein Jahr später tatsächlich vor der Umsetzung.“

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Wie es der Zufall will, entsteht auch das erste KoDorf im brandenburgischen Wiesenburg auf einem ehemaligen Sägewerksgelände (Internet: www.kodorf-wiesenburg.de). Christel Belz, die Eigentümerin des Grundstücks, ist ebenfalls begeistert von diesem Brückenschlag zwischen Tradition und Moderne: „Ich freue mich, dass auf der Fläche dieses tolle Projekt umgesetzt werden soll, das auch die Geschichte unseres alten Sägewerks aufgreift.“ Henning Gronau abschließend: „Ich glaube, dass dieses Konzept für uns eine tolle Chance ist.“