Hagen. . Für Initiator Frederik Fischer steht so gut wie fest: In Südwestfalen wird mindestens ein Ko-Dorf entstehen. Eine Zwischenbilanz.

Langsam nimmt das Projekt Formen an. Frederik Fischer, Initiator eines oder mehrerer möglicher Ko-Dörfer in Südwestfalen, hat vor Ort die nächsten Entwicklungsschritte eingeleitet und mit Entscheidern gesprochen. Die Dörfer sollen modernes, digitales Arbeiten und das Leben in einer reizvollen Landschaft miteinander verbinden.

Frage: Wie viele Bürgermeister haben Sie getroffen?

Frederik Fischer: Fünf Gemeinden habe ich persönlich besucht, nämlich Altena, Meschede, Sundern, Erndtebrück und Frankenberg in Hessen an der Grenze zu NRW. Mit weiteren habe ich telefonische Gespräche geführt. Und im April werde ich wieder nach Südwestfalen kommen, schließlich gibt es insgesamt 15 Kommunen, die sich für ein Ko-Dorf interessieren.

Und wie sind die Herren drauf, oder waren auch Damen dabei?

In der Tat: Das Amt des Bürgermeisters ist in Ihrer Region noch von Männern dominiert. Sei es drum. Ohne den Betroffenen Honig um den Bart schmieren zu wollen: Ich war von allen Gesprächspartnern sehr beeindruckt. Sie wollen echt etwas bewegen und die Zukunft vor Ort gestalten. Es hat Spaß gemacht, die Planungen mit ihnen voranzutreiben. Klar, es gibt unterschiedliche Vorstellungen über mögliche Ko-Dörfer, aber das große Engagement ist bei allen gleich groß.

Welche Unterschiede meinen Sie?

Die Dörfer werden nicht überall gleich aussehen. Meschede ist beispielsweise sehr mittelstandsbezogen. Die Pläne orientieren sich an den Ideen des Werkssiedlungsbaus, bei denen die Wohnhäuser zum Teil an heimische Unternehmen gekoppelt sind. In diesem Fall natürlich nicht in unmittelbarer Nachbarschaft zum Betriebsgelände. Möglich ist auch ein spezielles Angebot für Auszubildende. Erndtebrück rückt dagegen das Thema Rückkehrer in den Blickpunkt. Dort geht es also um junge Menschen, die den Ort etwa zum Studium verlassen haben. Eines eint aber alle: Sie denken nach vorne, sehen die Herausforderungen des demografischen Wandels und die Probleme des Fachkräftemangels.

Welche Schwierigkeiten sehen Sie noch?

An einigen möglichen Standorten muss erst einmal Baurecht geschaffen werden. Alle Standorte, die infrage kommen, befinden sich nicht in Gemeindehand. Das heißt, wir müssen mit den Eigentümern sprechen. Aber die Bürgermeister halten uns in dieser Sache den Rücken frei.

Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie sicher ist ein Ko-Dorf in Südwestfalen?

9. Es müsste schon viel schief laufen, um die Pläne zum Scheitern zu bringen. Ich kann mir auch mehr als ein Dorf in Südwestfalen vorstellen.

Wie geht es jetzt konkret weiter?

Die Architekten, die das Projekt umsetzen, werden sich vor Ort die Grundstücke anschauen und mit den Eigentümern sprechen. Dann stellen wir unsere Pläne in den Gemeinderäten vor.