Wunderthausen. Die Dorfjugend Wunderthausen hat kreative Ideen: Auf diese Weise konnte das Pfingstbrauchtum trotz Corona stattfinden. Und es hat sich gelohnt.
Die Corona-Pandemie sorgt nicht nur dafür, dass viele traditionelle Feste ausfallen, sie macht die Menschen auch kreativ. Ein gutes Beispiel ist die Dorfjugend Wunderthausen. Die wollte nicht auf ihre klassische Pfingstfeier, den „Alten Mann“ verzichten und hat eine Lösung gefunden, wie man altes Brauchtum mit modernen Abstands- und Hygieneregeln in Einklang bringen kann.
So war es beim Alten Mann in Wunderthausen
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„Das Osterfeuer war schon ausgefallen. Auf den ‘Alten Mann’ wollten wir jetzt nicht auch noch verzichten müssen“, erklärt Björn Bernhardt von der Dorfjugend. Gut eine Woche lang tüftelten die Wunderthäuser an insgesamt neun Strohpuppen und einem Konzept aus Brauchtum, Rätselfragen und Gewinnspiel – mit Erfolg.
Vorbereitung in Dreiergruppen
„In Dreiergruppen haben wir die Puppen ausstaffiert und dann kleine Schnäpse dazugestellt. Außerdem haben wir Spendendosen gebaut und vernietet“, berichtet Björn Bernhardt über die umfangreichen Arbeiten für die Aktion.
„Um Eure ‘bösen Wintergeister’ zu vertreiben, haben wir im und rundum das Dorf mehrere ‘Alte Männer’ verteilt, zu denen Ihr diese bringen könnt. Dort findet Ihr den obligatorischen ‘Kurzen’ und könnt uns eine kleine Spende, über die wir uns sehr freuen würden, hinterlassen“, heißt es in einem Schreiben an das Dorf. Doch ganz so einfach waren die Puppen nicht zu finden. Neun Rätselsprüche führten die Suchenden auf die Spur.
So deutet die Beschreibung „Dieser Wanderparkplatz führt Euch in die verschiedensten Richtungen, z.B. zur Skihütte oder zum Dambach“ eindeutig auf den Wanderparkplatz auf dem Sohl hin. Die Skihütte auf der Pastorenwiese war mit diesem Spruch gut beschrieben: „Ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen, aber auch für die Einheimischen im Winter sowie im Sommer. Dort wird man mit Speis und Trank gut versorgt.“
Jeder, der mitmachen wollte, konnte der Dorfjugend auch eine Handynachricht mit Bild von sich und einer der Puppen schicken und auf diese Weise an der Verlosung von fünf Kisten Bier teilnehmen. „Ich habe jede Menge Bilder bekommen“, berichtet Björn Bernhardt. „Es hat sogar Leute gegeben, die mit dem Auto alle Puppen abgefahren sind.“
Am Montagnachmittag stand dann auch fest, ob sich der Aufwand gelohnt hat. „Wir haben einige Hundert Euro in den Spendenbüchsen gehabt, mehr als wir bei einem normalen Rundgang an Pfingsten erlöst hätten“, freut sich Bernhardt. Also hat sich die Kreativität der Dorfjugend ausgezahlt.
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