Wunderthausen. .

Die Ortschaft Wunderthausen hat in den vergangenen Jahren 13,6 Prozent der Bevölkerung verloren. Laut Andreas Reinéry ist dieser deutliche Rückgang „überdurchschnittlich“. Ortsvorsteher Martin Schneider machte auf der gut besuchten Informationsveranstaltung am Freitagabend im Gasthof Homrighausen eine ähnliche Rechnung auf: „In 40 Jahren haben wir 100 Bürger verloren“, so Schneider.

Um dem demografischen Wandel entgegen zu treten muss also etwas unternommen werden. Deshalb warb Andreas Reinéry primär für die Dorfentwicklungsplanung der Stadt Bad Berleburg, und hier haben die Experten bereits im Vorfeld eine Stärken-Schwächen-Analyse erstellt. Punkten kann der 540 Einwohner zählende Ort in jedem Fall mit seinem vielseitigen Vereinleben, wo auch die Dorfjugend mitzieht. Positiv ist natürlich auch die Mitarbeit in der Initiative der Lukas-Gemeinde „Edertal und Elsofftal mit Zukunft“, so Reinéry, Abteilungsleiter Wohnen, Stadt-, und Dorfentwicklung.

Das hört sich natürlich erst einmal gut an. Wunderthausen hat allerdings überdurchschnittlich hohe Bevölkerungsverluste bei Kindern und Heranwachsenden erlitten. Liegt es daran, dass der Ort nicht mehr über einen Kindergarten verfügt, und die Eltern deshalb die Einrichtung in Diedenshausen ansteuern müssen?

Bei seinen Ausführungen regte der Abteilungsleiter auch eine Folgenutzung der ehemaligen Grundschule an. Hier könnte er sich einen sozialen Träger vorstellen.

Zudem sollen ungenutzte Immobilien in das Leerstandsmanagement der Stadt mit einbezogen werden. Generell muss das Dorf attraktiver gestaltet werden. Hier fielen die Schlagwörter Breitbandverkabelung, Verbesserung der touristischen Infrastruktur, und auch die Angebote im öffentlichen Personennahverkehr müssten erweitert werden. Doch gerade im Transportbereich gibt es ein Problem.

Bus wird kaum angenommen

Laut Martin Schneider wird der Mehrgenerationenbus der Zukunftsinitiative leider kaum angenommen. Etwas Erfreuliches konnte Ortsvorsteher Martin Schneider dann aber doch vermelden und zwar kostenlose Monatstickets für Kinder in Wunderthausen, die einen auswärtigen Kindergarten besuchen, und schnelles Internet soll ab Herbst verfügbar sein.

Es gibt gibt noch weitere Anliegen, bei denen sich in der nächster Zeit auch etwas ändern muss. Nach der Sanierung der Hallenberger Straße entwickelte sich dieser Abschnitt zu einer Rennstrecke, hat Ortsvorsteher und Anrainer Martin Schneider festgestellt. 100 km/h sind erlaubt, er fordert vom Kreis eine 70-Zone. Sorge bereitet auch das Nadelöhr Wemlighäuser Straße. Hier möchte er 30 anstatt 50 km/h.

Nicht zum ersten Mal stand auch das Thema L 887 auf der umfangreichen Tagesordnung. Die Straße ist nicht nur marode, sie birgt auch zahlreiche Gefahren im Durchgangsverkehr. Hier heißt es seitens Straßen NRW: „Problem erkannt aber kein Geld.“ Der Ortsvorsteher will in dieser Gelegenheit aber ebenfalls am Ball bleiben.