Bad Berleburg. Nur mit Termin und Mundschutz: Zwei Friseure aus Wittgenstein berichten von den ersten Tagen nach der Salonöffnung in Coronazeiten.
„Das Telefon stand gar nicht mehr still“ erzählt Marina Marchel, Inhaberin der Frisier-Zone in Bad Berleburg, von den ersten Tagen, als die Kunden sich ihre Termine machen konnten. Seit Montag dürfen Friseure wieder ihre Salons öffnen – seitdem kommen wieder Kunden zu Marina und ihrem Team. Kunden, die froh sind, dass sie noch einen Termin bekommen konnten. Denn viele Friseure in Wittgenstein sind für die nächsten zwei bis drei Wochen komplett ausgebucht – auch das Team von Marina Marchel. Dabei verliefen die ersten Tage nach der Öffnung für die Frisier Zone angenehm.
Nur mit Termin
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„Die meisten unserer Kunden haben Verständnis dafür, dass sie nicht sofort einen Termin bekommen können und dass wir ein wenig die Preise anheben mussten“, sagt Marina Marchel. Denn ohne Termin geht in den Friseursalons derzeit nichts. Für die Mitarbeiter des Salons Knoche in Feudingen war dies zunächst eine Umstellung – denn bislang konnte man dort ohne Termin bedient werden.
Seit es die neuen Hygiene-Vorschriften gibt, geht es auch dort nur strikt nach Termin. „Ich gebe zu: Zu Beginn hatte ich ein wenig Bedenken, dass das auch funktioniert. Ich bin positiv überrascht. Alle halten sich vorbildlich an die Regeln und wir sind für die nächsten Wochen bereits ausgebucht“, sagt Michael Knoche, Inhaber des Salons. „Die Kunden wissen genau, was erlaubt ist. Der Start verlief echt angenehm.“
Überstunden an der Tagesordnung
Auch Marina Marchel und ihr Team sind glücklich, dass die ersten Tage nach der langen Pause so gut verliefen. „Natürlich gibt es immer wieder Kunden, die gerne sofort einen Termin hätten, aber das geht leider nicht. Wir versuchen dann, sie irgendwie noch unterzubekommen. Aber das klappt nicht immer.“ Um dennoch möglichst viele Kunden bedienen zu können, machen viele Friseure in Wittgenstein derzeit Überstunden – auch die Mitarbeiter der Frisier Zone in Berleburg.
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Montags bis freitags steht Marchel von 8 bis 19 Uhr im Laden. Samstags ist der Salon von 8 bis 14 Uhr geöffnet. Doch die Überstunden haben auch ihren Preis. „Ich muss meinen Mitarbeiterinnen die Überstunden irgendwie auch zahlen“, so Marchel, die erst einmal zwei Monate auf ihren Lohn verzichtet – auch, um die neuen Maßnahmen finanzieren zu können. Neue Kämme, Umhänge, ein Spuckschutz an der Kasse – die Salons in der Region mussten vor der Öffnung einiges investieren.
„Natürlich haben wir auch Zuschüsse bekommen. Aber davon können wir keine Löhne zahlen“, so Marchel. Viele Bereiche seien derzeit noch auf Unterstützung angewiesen – auch die Friseure. Aktuell können in der Frisier-Zone vier der sieben Platze genutzt werden. Das Ordnungsamt Bad Berleburg hat sich bereits in den Salons umgeschaut, ob sich alle an die neuen Regelungen halten.