Erndtebrück. In den Ederarkaden werden Patienten mit Atemwegserkrankungen künftig separat vom restlichen Praxisgeschehen Untersucht und auf Corona getestet.
Die in Erndtebrück praktizierenden Allgemeinmediziner Dr. Oliver Haas und Dr. Annia Röhl werden mit ihrer Praxis ab Donnerstag ein Behandlungszentrum für Menschen mit Atemwegserkrankungen in den Ederarkaden in der Marburger Straße 3 anbieten.
Getrennt von den eigentlichen Praxisräumen sollen so potenzielle Corona-infizierte oder auch Covid-19-Erkrankte auf Krankheitssymptome untersucht und auf die Virusinfektion getestet werden. „Damit schaffen wir eine größtmögliche Sicherheit für die übrigen Patienten in der Praxis und gleichzeitig eine bestmögliche Behandlung für Menschen mit Atemwegserkrankungen. Eine ideale Lösung“, sagt Haas.
Chronisch Kranken die Angst vor Infektionen nehmen
So läuft die Untersuchung ab
Patienten melden sich telefonisch an: in Erndtebrück unter 02753/3292 oder 02753/5078640, in Wingeshausen unter 02759/214710.
Die Patienten erhalten einen Termin, spätestens am Folgetag, da das Behandlungszentrum nur vormittags geöffnet sein wird, damit die Proben noch am selben Tag ins Labor kommen.
Jeder Patient erhält bei Betreten der Praxis einen Mund-Nasenschutz, um Ansteckungen in der Wartezone zu verhindern. Dieser Mund-Nasenschutz wird von der Firma KHP aus Bad Berleburg zur Verfügung gestellt.
Schon lange überlegt der Arzt, wie man einerseits potenzielle Covid-19-Patienten untersuchen und behandeln könne und zugleich auch allen den Patienten oder chronisch Kranken die Ängste nehmen könne, die aufgrund der Furcht vor eine Infektion wichtige Untersuchungen und Behandlungen jetzt nicht wahrnehmen.
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Durch die räumliche Trennung sei diese Gefahr nun gebannt. Haas betont, dass auch andere Hausärzte aus Wittgenstein nun Patienten mit Atemwegserkrankungen für eine standardisierte Untersuchung mit Corona-Test nach Erndtebrück schicken könnten. „Es geht uns nicht darum, Patienten abzuwerben, sondern die Kollegen zu entlasten“, so Haas. „Wir haben eine Kapazität von bis zu 50 Tests pro Tag mit unserem Labor vereinbart“, erläutert Dr. Annia Röhl. Diese Untersuchungsergebnisse sollen jeweils bereits am nächsten Tag vorliegen, erklären beide Mediziner. Auf diese Weise könnten Coronapatienten schnell identifiziert und isoliert werden, um Ansteckungsrisiken zu verringern. Gleichzeitig könnten aber auch bakterielle Erkrankungen oder Lungenentzündungen erkannt und auch behandelt werden.
Unterstützung durch Immobilienbesitzer
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Bis die Erndtebrücker Hausärzte diese Idee eines Behandlungszentrums umsetzten konnten bedurfte es noch mehrerer Gespräche und Genehmigungen. Immobilienbesitzer Christoph Schorge war sofort bereit, die aktuell leerstehenden Räume einer früheren Anwaltskanzlei zur Verfügung zu stellen und auch den praxisgerechten Umbau einzuleiten: „Es ist für uns selbstverständlich, dass wir hier helfen. In dieser Situation müssen wir alle zusammenhalten und überlegen, wie wir unterstützen können“, so Schorge. Gemeinsam mit Ecki Hof von der Firma Berge Bau als Immobilienverwalter und dem Bad Berleburger Raumausstatter Althaus werden die Räume nun bis Donnerstag in Windeseile bezugsfertig gemacht.
Eckehard Hof danke ganz speziell auch der Genehmigungsbehörde des Kreises, die unbürokratisch geholfen habe. Und Erndtebrücks Bürgermeister Henning Gronau hob das Engagement der Ärzte hervor: „Die Gesundheit unserer Bürger steht an erster Stelle. Es ist sehr wertvoll, dass sie dieses Behandlungszentrum umsetzen.“