Bad Berleburg. Diesmal steht das Parkhaus im Fokus: Möglicherweise wollte Kupferdiebe hier Beute machen. Den Immobilienbesitzer lässt das kalt.
Der tatsächliche Schaden ist verhältnismäßig gering, die Auswirkungen dieses neuerlichen Falles von Vandalismus aber sind es nicht: Das Parkhaus in Bad Berleburg ist zwischenzeitlich für Nutzer gesperrt.
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In der Nacht zum Sonntag hatten bislang noch unbekannte Täter Elektrokabel und LED-Lampen von der Decke gerissen und offenbar für einen späteren Abtransport bereit gelegt. Möglicherweise, so der Sprecher der Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein, Michael Zell, sind der oder die Täter gestört worden und deshalb auch später nicht zurückgekehrt. Neben der Polizei interessiert sich auch die Stadt Bad Berleburg für den neuerlichen Fall von Zerstörung in der Immobilie. Immerhin hat die Stadt Stellplätze für Veranstaltungen im Bürgerhaus reserviert und die Sparkasse Wittgenstein hat Mitarbeiterparkplätze angemietet.
Unterschiedliche Pläne von Stadt und Investor
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Der Eins-A-Markt und das dazu gehörende Parkhaus beschäftigen die Politik seit Jahren - nicht erst seit Dieter Gawron aus Köln die leerstehende Handelsruine 2015 von einer Fondsgesellschaft gekauft hat. Doch seit dieser Zeit hat sich wenig getan, außer dass die Mietwohnungen leergezogen wurden und der Wohnungs- und Handelskomplex verfällt und durch Vandalismus und Brandstiftung beschädigt wurde. Pläne für eine Neugestaltung des Geländes gibt es.
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Die Stadt Bad Berleburg hat erst 2019 Ideen und Entwürfe von Studenten in einem Wettbewerb erstellen und vorstellen lassen. Und auch der Immobilienbesitzer Dieter Gawron hat Pläne. Nur kommen Stadtverwaltung und Investor seit Jahren nicht auf einen gemeinsamen Nenner. Im Interview mit dieser Zeitung hatte Dieter Gawron vor fast auf den Tag genau drei Jahren gesagt: „Wenn es hier nicht weiter geht, dann warten wir einfach und schauen in ein paar Jahren noch mal.“ Aus dieser Ankündigung hat der Geschäftsmann Taten werden lassen. Auch wenn inzwischen der Immobilienverwalter gewechselt hat, bleibt Gawron in diesem Punkt hart.
Keiner Verkaufsabsichten
Spannungsfeld Stadtplanung
Die bisherigen Entwürfe des Investors Dieter Gawron entsprachen nicht den Vorstellungen der Stadt Bad Berleburg. Er möchte dort vor allem einen Lidl-Markt ansiedeln und gegebenenfalls auch einen neuen Aldi-Markt.
Zwischen dem Nordknoten und dem Wisentkreisel will die Verwaltung laut Christoph Koch eine Durchmischung von Handel, Gewerbe, Wohnbebauung Flächen mit Aufenthaltsqualität und Parkflächen und Beherbergungsbetriebe.
Die Eigentumslage ist, so, dass 60 Prozent der Fläche Dieter Gawron gehören. 20 Prozent besitzt die Stadt und weitere 20 ein anderer privater Geschäftsmann aus Bad Berleburg.
Auf die jetzt gestellte Frage, ob er zumindest eine Verkauf der Immobilie plane, macht der Kölner deutlich: „Aktuell ist das nicht im Fokus.“
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Auch Gawron ist ärgerlich über fortgesetzten Vandalismus. Verstärkten Handlungsbedarf sieht er indes nicht und bleibt gelassen: Der Komplex sei mit einem Bauzaun gesichert. „Wir arbeiten mit dem Ordnungsamt und dem Bauamt zusammen“, erläutert Gawron die Vorgehensweise. Das Ordnungsamt kontrolliere regelmäßig und wenn Mängel oder aufgebrochene Türen festgestellt werden, dann werde der Hausverwalter damit beauftragt, diese Mängel zu beseitigen.