Bad Berleburg. Das Projekt „Koordination kommunaler Entwicklungspolitik“ soll in die Verlängerung gehen – und auch die Klimapartnerschaft mit Tansania fördern.

Das Projekt „Koordination kommunaler Entwicklungspolitik“ der Stadt Bad Berleburg, bis zum 30. November 2020 befristet, soll in die Verlängerung gehen: Die Verwaltung plant, ein ebenfalls 24-monatiges Folgeprojekt mit einer Förderung von 75 Prozent zu beantragen – unter anderem mit dem Ziel, Bad Berleburg zur ausgewiesenen „Fair Trade“-Stadt zu machen.

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Inhalte des Projekts, das seit Dezember 2018 in Bad Berleburg als „Global Nachhaltige Kommune NRW“ läuft, sind nach Angaben der Stadt „die Erstellung eines Handlungskonzepts zu einer fairen Beschaffung in der Verwaltung, die Umsetzung von Veranstaltungen und Informationsmaterialien zur entwicklungspolitischen Bildungsarbeit und zur Agenda 2030 in Zusammenarbeit mit migrantischen Akteuren sowie die Klimapartnerschaft mit dem District Morogoro in Tansania.

Delegation aus Tansania zu Gast in Wittgenstein

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Erst kürzlich war im Rahmen der Klimapartnerschaft eine dreiköpfige Delegation aus Tansania in Wittgenstein, um sich über Herausforderungen beim Umwelt- und Klimaschutz zu informieren – etwa in der Wisent-Wildnis, Stichworte Artenvielfalt und Umweltbildung. Darüber hinaus ging es für die Gäste etwa zum Stichwort „Wasserspeicherung“ an die Obernautalsperre und beim Thema „Landwirtschaft“ zum Bauernhof Zacharias nach Elsoff. Die Folgen von Trockenheit, Sturmschäden und Borkenkäfer-Befall wurden im heimischen Forst besichtigt.

Fördergeld aus dem Ministerium

Derzeit wird das Projekt der „Servicestelle Kommunen in der Einen Welt“ im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung laut Stadt zu 90 Prozent aus Zuweisungen des Bundes gefördert. Beim Folge-Projekt könnten immerhin 75 Prozent an Fördermitteln beantragt werden, konkret: 125.000 Euro für Geschäfts- und Personal-Auszahlungen von Dezember 2020 bis November 2022 in Höhe von insgesamt rund 166.000 Euro. Teil der aktuellen Förderung ist unter anderem eine Personalstelle, die sich zurzeit jeweils zur Hälfte auf zwei Mitarbeiter aufteilt. Die Rest-Summe als städtischer Eigenanteil soll in den Haushaltsplänen 2021 und 2022 bereitgestellt werden.

Verkaufsstellen im Internet

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Für das Folge-Projekt plant die Stadt mit neuen Schwerpunkten.

So soll eine Internet-Seite konzipiert werden, die regionale Produkte, deren Erzeuger sowie Verkaufsstellen sichtbar macht. Sie soll außerdem darüber informieren, welche Vorteile der Kauf regionaler Produkte hat.

Die Projektkoordinatoren stellen Informationen zu einem ressourcenschonenden Lebensstil online und bieten Ratsuchenden zum Thema persönliche Gespräche an. Darüber hinaus bereiten sie die Zertifizierung der Stadt Bad Berleburg als „Fair Trade“-Stadt vor, „um die Ziele des fairen Handels nicht nur innerhalb der Verwaltung, sondern auch in der Stadtgesellschaft bekannt zu machen und zum Kauf fairer Produkte anzuregen“.

Und nicht zuletzt soll das erwähnte Handlungskonzept im Rahmen des Projekts „Kommunale Klimapartnerschaften“ finalisiert, die Umsetzung der Maßnahmen begleitet werden – womöglich mit Hilfe passender Förderprogramme.

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Bislang gibt es zur angestrebten Projekt-Verlängerung eine politische Dringlichkeitsentscheidung, die jedoch von der Bad Berleburger Stadtverordneten-Versammlung noch genehmigt werden muss.