Bad Berleburg. Der Preis ist mit 30.000 Euro dotiert. Bürgermeister bedankt sich bei Akteuren: Wir sind auf dem richtigen Weg. Preisverleihung im Herbst.
Die Stadt Bad Berleburg wird mit dem „Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2020“ ausgezeichnet. „Eine Gemeinschaftsleistung“, betont Bürgermeister Bernd Fuhrmann. Der Preis ist mit 30.000 Euro dotiert und wird im Herbst in Bad Berleburg verliehen.
Das sagt der Bürgermeister
Überzeugt hatte die Stadt an der Odeborn die Jury in der Kategorie „Kleinstädte und Gemeinden“. „Wir freuen uns riesig“, so Bürgermeister Bernd Fuhrmann. „Das ist für uns eine Bestätigung, dass der Weg, den wir in den vergangenen Jahren eingeschlagen haben, der richtige ist. Ich bedanke mich bei allen, die ihn mit uns gemeinsam gegangen sind.“
Das sagt der Beigeordnete
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Der Beigeordnete Volker Sonneborn erläutert, dass diese bundesweite Auszeichnung nur deshalb möglich ist, weil in Bad Berleburg viele Akteure an einem Strang ziehen: „Die Prozesse der vergangenen Jahre haben sicherlich viel Arbeit und Kraft gekostet“, sagt er. „Den Haushalt zu konsolidieren und das Leitbild ‚Meine Heimat 2020‘ zu erarbeiten, aber auch unsere Ziele im Rahmen des Projekts ‚Global Nachhaltige Kommune NRW‘ weiterzuentwickeln, waren Herausforderungen, die wir nur zusammen mit den Mitarbeitern in der Verwaltung, der Politik sowie Vereinen und Institutionen stemmen konnten.“
Preis wird jedes Jahr verliehen
Bad Berleburg ist zudem nominiert für den Sonderpreis „Digitalisierung“ im Rahmen des Deutschen Nachhaltigkeitspreises. Die Entscheidung darüber fällt Ende November.
Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis wird jedes Jahr in den Kategorien „Deutschlands nachhaltigste Großstadt“, „Deutschlands nachhaltigste Stadt mittlerer Größe“ und „Deutschlands nachhaltigste Kleinstadt oder Gemeinde“ vergeben. Bad Berleburg war bereits zum zweiten Mal in Folge nominiert.
Die Begründung der Jury
In der Begründung der Jury wurde insbesondere die Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Bad Berleburg erwähnt. Deren übergeordnete Ziele sind es, eine lebenswerte Stadt und lebenswerte Dörfer für die Generation der Kinder und Enkel zu erhalten, Arbeitsplätze zu sichern und die digitale Infrastruktur auszubauen. Außerdem gehören attraktive Freizeit- und Erholungsangebote sowie naturnaher und nachhaltiger Tourismus dazu.
„Kurz: attraktive Lebensverhältnisse im ländlichen Raum“, bringt es Bernd Fuhrmann auf den Punkt. „In letzter Zeit ist viel über den ‚abgehängten‘ ländlichen Raum diskutiert worden und darüber, die Lebensverhältnisse zwischen Stadt und Land anzugleichen. Wir verstehen uns als Labor-Raum, der deutlich macht, dass das Landleben Lebensqualität bietet, und wir freuen uns sehr, dass unsere Anstrengungen auch überregional gesehen und anerkannt werden.“
Die konkrete Umsetzung
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In konkreten Maßnahmen setzt sich Bad Berleburg für den Klima- und Artenschutz ein, beispielhaft hierfür steht die Auswilderung der Wisente als in Westeuropa einzigartiges Projekt. In vielen Kindertagesstätten, Grundschulen und weiterführenden Schulen in der Stadt wird Wert auf nachhaltige Bildung gelegt, beispielsweise ist die Ludwig-zu-Sayn-Wittgenstein-Schule als Naturpark-Schule ausgezeichnet worden. Gleichzeitig wird die Digitalisierung genutzt, um die Attraktivität von Kernstadt und Dörfern zu erhöhen, etwa, indem alle Dörfer einen WLAN-Hotspot bekommen. Bei allen Prozessen setze Bad Berleburg auf Bürgerbeteiligung, betont der Bürgermeister: „Unsere Stadt der Dörfer lebt davon, dass die Projekte gemeinsam bewegt werden. Uns ist es wichtig, dabei möglichst viele Menschen mitzunehmen.“
Die Preisverleihung
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Die Auszeichnung als „Deutschlands nachhaltigste Kleinstadt 2020“ geht einher mit einem Preisgeld von 30.000 Euro und einer Preisverleihung in Bad Berleburg. Termin und Rahmen hierfür werden noch bekannt gegeben. Ausruhen will sich die Stadt auf den Lorbeeren aber nicht, erklärt Bernd Fuhrmann: „Der Preis ist für uns gleichzeitig eine Motivation, diesen Weg konsequent weiterzugehen und unser Engagement beizubehalten.“
Der Besuch der Jurorinnen
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Im Anschluss an die Nominierung waren Dr. Carolin Baedeker vom Wuppertal Institut und Aileen Wichmann vom Deutschen Nachhaltigkeitspreis in Bad Berleburg zu Besuch, um sich selbst ein Bild von den Nachhaltigkeitsbestrebungen der Stadt zu machen. Sie schauten sich zum Beispiel das Zentrum Via Adrina in Arfeld an, das mit nachhaltigen Baumaterialien gebaut wurde und bei dessen Betrieb ebenfalls auf Nachhaltigkeit geachtet werden wird. Außerdem stand ein Besuch bei den Kindern des als Naturpark-Kita ausgezeichneten Familienzentrums „Blauland“ auf der Wiese des Obst- und Gartenbauvereins in Raumland an. Dort haben die Mädchen und Jungen unter anderem eigene Hochbeete angelegt und Behausungen für Ohrwürmer gebaut.