Bad Berleburg/Bad Laasphe. Die aktuelle Situation bringt Herausforderungen und Änderungen für die Abiturienten mit sich. Schulleiter blicken dennoch positiv in die Zukunft.

Es ist ruhig in den Schulen – keine Schüler, die auf den Fluren umherlaufen, leere Klassenzimmer – am 15. März, entschied das Land NRW Schulen im Zuge der Corona-Pandemie zu schließen. Ob die Einrichtungen nach den Osterferien wieder öffnen können — oder ob die ungewöhnliche Stille und Leere in den Klassenräumen weiterhin andauern muss, bleibt weiterhin unklar. Das Ministerium für Schule und Bildung NRW arbeitet seither an Strategien und Lösungswegen, um die aktuelle Situation bestmöglich meistern zu können. Das diesjährige Abitur stellt momentan wohl die größte Herausforderung dar. Die Prüfungen werden nun nicht mehr unmittelbar nach den Osterferien, sondern ab dem 12. Mai starten — so lautet zumindest der aktuelle Plan.

Ein Leitsystem für die Prüfungen

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Wie wittgensteins Gymnasien mit der neuen Situation bezüglich des Abiturs umgehen und auf welche Besonderheiten sie sich einstellen müssen, das wissen ihre Schulleiter: „Das Schulsystem liegt derzeit in einem großen Nebel. Bezüglich der Abiturprüfungen warten wir auf Ausarbeitungen des Schulministeriums. Dann werden wir im Detail schauen, wie wir das Ganze am JAG organisieren werden und wie sich alles mit dem Infektionsschutzgesetz vereinbaren lässt“, so Clemens Binder, Schulleiter des Johannes-Althusius-Gymnasiums.

Ausreichen Platz für Klausuren

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Wenn alles nach Plan läuft, sollen die angehenden Abiturienten nach den Osterferien für drei Wochen in ihren Prüfungsfächern unterrichtet werden. „Die Vorbereitung auf das Abitur läuft zwar dank guter Vernetzung und einer Cloud sehr gut — dennoch ist für die Schüler wichtig, dass noch richtiger Unterricht stattfinden kann“, weiß Christian Tang, Schulleiter des Gymnasiums Schloss Wittgenstein in Bad Laasphe. Die Schulen seien dennoch für den Fall, dass der aktuelle Plan ins Wasser fallen muss, gerüstet. Auch Corie Hahn, Schulleiterin des städtischen Gymnasiums Bad Laasphe, fühlt sich trotz der misslichen und unbekannten Lage gut auf das anstehende Abitur vorbereitet: „Die Prüfungen können sowohl in der großen Aula, als auch in Klassenräumen geschrieben werden — Platz haben wir genug. Wir werden ein Leitsystem entwickeln, so dass jeder Schüler seinen festen Sitzplatz bekommt.“

Große Anstrengungen

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Für sie stehe momentan an erster Stelle, große Transparenz für Schüler und Eltern walten zu lassen, damit alles reibungslos ablaufen kann. Clemens Binder und Christian Tang werden ebenfalls die Schulaulen und weitere Klassenzimmer in Prüfungsräume verwandeln, um den hygienischen Voraussetzungen gerecht werden zu können. Alle drei Schulleiter fühlen sich von „den oberen Stellen" gut aufgehoben und vorbereitet. „Die Arbeit der Bezirksregierung Arnsberg und des Schulministeriums ist beeindruckend intensiv und sachorientiert. Dahinter steckt eine große Anstrengung“, sagt Binder.

Keine Abi-Gags am letzten Schultag

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Auf Abi-Gags, den richtigen letzten Schultag, die Mottowoche und auf eine Abiturfeier müssen Schüler nun wohl verzichten. Möglicherweise kann die eine oder andere Veranstaltung aber nachgeholt werden — wenn auch unter anderen Rahmenbedingungen und verschärften Maßnahmen. Das stimmt nicht nur die Abiturienten traurig, sondern auch die Schulleiter: „Es ist schade, dass die Aktivitäten rund um das Abitur weg brechen — denn das ist etwas fürs ganze Leben“, sagt Tang. „Darauf freuen sich Schüler ihr ganzes Leben. Die aktuelle Situation tut mir für sie unendlich leid. Wir möchten trotzdem versuchen, unseren Abiturienten einen würdigen Abschluss zu organisieren“, schließt sich Clemens Binder an.