Hatzfeld. In Hatzfeld, nicht weit von Wittgenstein entfernt, stellt die Firma Hollingsworth & Vose Filter für Atemschutzmasken her. Die Nachfrage ist groß.

Die Nachfrage an Schutzmasken ist in Zeiten von Corona besonders groß – nicht nur von Seiten der Krankenhäuser und Praxen. Auch immer mehr Privatpersonen sind auf der Suche nach den medizinischen Schutzmasken. Im Hatzfelder Standort der Firma Hollingsworth & Vose (H&V), wo auch einige Wittgensteiner arbeiten, werden Teile dieser Masken hergestellt – genauer gesagt: die Filter. „Ein Teil unserer Kernprodukte sind, seit der Errichtung zweier Meltblown-Anlagen in Hatzfeld in den Jahren 2004 und 2010, sogenannte „Nonwovens“ – nicht gewebte Filtervliese, bestehend aus feinen, synthetischen Fasern“, teilt das Unternehmen mit. Dieses Material findet unter anderem Anwendung in Gesichts- und Atemschutzmasken verschiedener Art.

Weltweit liefert das amerikanische Unternehmen derzeit 40 Millionen N95-Gesichtsmasken pro Monat. Hinzu kommen 40 Millionen Filterelemente für medizinische Atemgeräte, einschließlich der Beatmungsgeräte, eine Million chirurgische Hauben und 20.000 HEPA-Filter pro Monat, die in Krankenhäusern und pharmazeutischen Labors eingesetzt werden. „Unsere Produktion am Standort Hatzfeld sowie auch an anderen H&V Standorten läuft derzeit auf Hochtouren und wir geben unser Bestes, die weiterverarbeitende Industrie, welche unser Material für die dringend benötigten Produkte verwendet, zügig und zuverlässig zu beliefern. Dazu schöpfen wir die Kapazität unserer Anlagen voll aus“, heißt es in der Pressemitteilung des Unternehmens.

Verwaltung im Homeoffice

Auch interessant

Doch auch H&V bleibt nicht vom Coronavirus verschont. Aktuell habe das Unternehmen zwar keine Krankheitsfälle in Form von Covid-19, dennoch verlange der Arbeitsalltag den knapp 400 Mitarbeitern nicht nur organisatorisch viel ab. „Durch unsere enge Zusammenarbeit mit den übrigen H&V-Werken sind wir es zwar gewohnt, dezentral zu arbeiten und gut vernetzt zu sein, die aktuellen Ausmaße sind allerdings auch für uns gewöhnungsbedürftig“, so das Unternehmen. Weite Teile der kaufmännischen Verwaltung und anderer Büroarbeitsplätze wurden bereits auf Homeoffice-Tätigkeiten umgestellt. Zudem wurden die Bereiche durch wechselseitiges Arbeiten sehr ausgedünnt, um der Fürsorgepflicht nachzukommen und die Handlungsfähigkeit in diesen Bereichen zu gewährleisten.

Des Weiteren wurden besondere Reinigungsmaßnahmen eingeführt. „Natürlich stehen Desinfektionsmittel und andere Mittel zur Verfügung. Zudem konnten wir eine begrenzte Ration von Atemmasken für die Betriebstätigkeit und die private Verwendung an die Kollegen ausgeben. Da wir selbst keine Endprodukte erzeugen, ist diese Möglichkeit allerdings stark limitiert“, heißt es weiter.

Begrenzte Einflussmöglichkeiten

Auch interessant

Auch mussten Produktionsprozesse zum Teil umorganisiert werden, wenn diese im Mehrschichtbetrieb statt finden. Denn diese seien personalintensiv und dementsprechend durch eine mögliche Virusausbereitung bedroht. Das betrifft zum Beispiel den Warenannahme- und Versandverkehr. „In Bezug auf die Lieferanten- und Logistikketten schauen wir gespannt auf die weitere Situation und haben nur begrenzte Einflussmöglichkeiten auf das reibungslose Weiterlaufen des Materialflusses, welcher uns mit Rohstoffen versorgt und den Abtransport zum Kunden gewährleistet. Umso mehr zählen wir auf das Greifen der jüngsten Regelungen der Bundesregierung und die Selbstverantwortung aller im „Social Distancing“, so dass unsere Personalsituation es uns in den kommenden Wochen auch weiterhin ermöglicht, mit voller Kapazität zu produzieren und somit unseren Beitrag zur Herstellung des wichtigen Materials zu leisten“, heißt es in der Pressemitteilung.