Berghausen. Seit April befindet sich ein großer Teil der Belegschaft in Kurzarbeit. Geschäftsführer Friedemann Faerber berichtet, was das bedeutet.
Auch der Wittgensteiner Automobilzulieferer SCS Stahlschmidt Cable Systems ist von der Corona-Pandemie betroffen. Im Interview erläutert Geschäftsführer Friedemann Faerber die Auswirkungen auf den Mittelständler.
Ist SCS von Kurzarbeit betroffen und wenn ja wie viele Mitarbeiter betrifft dies?
Friedemann Faerber: Automobilhersteller und -zulieferer sind weltweit unmittelbar von der aktuellen Krise betroffen und haben großflächig ihre Produktionswerke geschlossen. SCS musste auf diese Entwicklung reagieren und sofort umfangreiche Kosteneinsparungen vornehmen. Seit April befindet sich ein großer Teil der Belegschaft sowohl in Produktion als auch in der Administration in Kurzarbeit. Dieses ist leider alternativlos jedoch versuchen wir im Rahmen unserer Möglichkeiten alles, um die negativen Folgen für unserer Mitarbeiter so gut es geht abzufedern.
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Wie funktionieren alternative Modelle wie Homeoffice oder mobiles Arbeiten bei SCS?
Die Gesundheit und das Wohlergehen unserer Mitarbeiter hat bei uns oberste Priorität. Wir achten streng auf die Einhaltung vorsorglicher Hygienemaßnahmen und richten uns nach den behördlichen und empfohlenen Vorgaben. Zugleich haben wir bereits Anfang März Mitarbeiter ins Homeoffice geschickt. Zu allererst die Mitarbeiter, die altersbedingt oder mit gesundheitlichen Vorerkrankungen zur Risikogruppe gehören. In einem zweiten Schritt wurden - wo möglich - Schlüsselpositionen geteilt (eine Person im Homeoffice, die andere Person im Büro). Somit kann mittels geeigneter Software-Tools wie z.B. Skype oder Microsoft Teams gearbeitet werden. Dies wenden wir sowohl in der internen als auch in der externe Kommunikation mit Kunden und Lieferanten an.
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Spüren Sie als Unternehmen Probleme mit der Breitbandversorgung durch die insgesamt verstärkte Verlagerung von Büroarbeiten in die Privathaushalte in Wittgenstein?
Ja, allerdings sind von Wohnort zu Wohnort und dort von Straße zu Straße große Unterschiede sichtbar. Zu unserem Bedauern ist der projektierte Glasfaseranschluss bei SCS nicht rechtzeitig fertiggestellt worden. Ansonsten hätten wir eine deutlich bessere Datenanbindung. Das ist gerade zum jetzigen Zeitpunkt ärgerlich aber wir können und müssen mit der aktuellen Situation umgehen.
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Welche Auswirkungen hat die mit der Pandemie verbundene Rezession langfristig auf die Restrukturierung des Unternehmens?
Wie bei fast allen Unternehmen hat die CoVid-19-Pandemie erhebliche Auswirkungen auf das operative Geschäft und die weitere Planung. Aktuell kann die Dauer des Shutdowns sowie die Auswirkungen auf das nachgelagerte Kaufverhalten in den einzelnen Märkten weltweit nicht eingeschätzt werden. Eine Bewertung hinsichtlich der Auswirkungen auf SCS ist entsprechend zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich. Wir arbeiten mit allen Stakeholdern sehr eng zusammen und befinden uns in einem kontinuierlichen Austausch, um den Schaden so gering wie möglich zu halten.