Bad Berleburg. Wir haben mit Dr. Frank Melz über Besuchsregelungen, die Isolierstation und

Die Vamed-Akutklinik und auch die Vamed-Rehaklinik am Standort Bad Berleburg sind für den Umgang mit der Corona-Pandemie gerüstet. Im Gespräch mit der Redaktion erläutert der Ärztliche Direktor des Krankenhauses, Dr. Frank Melz, welche Vorkehrungen das medizinische Personal sowohl in der Akutklinik als auch in der Rehaklinik getroffen hat - immer in enger Anlehnung an den Pandemieplan der Behörden. „Das abgestimmte gemeinsame Vorgehen ist sehr wichtig“, so Dr. Melz.

Dabei geht es um Besuchsregelungen, Verschiebung von Operationen und die Bereitstellung von Betten für Corona-Patienten.

Operationen verschieben

Auch interessant

„Ab nächster Woche werden alle elektiven Operationen und Therapien ausgesetzt“, sagt Dr. Melz. Maßgabe für die Verschiebung von nicht dringenden Eingriffen, Untersuchungen oder Behandlungen sei aber immer das Wohl der Patienten, zum Beispiel, ob diese Schmerzen haben und ob sich die Behandlung gut verschieben lasse. Dadurch, dass man nicht dringende Behandlungen und Untersuchungen verschieben könne, werden auch Betten im Akutklinikum in Bad Berleburg frei. Noch aber werden keine Corona-Patienten in Bad Berleburg erwartet, so Dr. Melz. Der Pandemieplan des Kreises Siegen-Wittgenstein hat mehrere Stufen. Erst wenn die Kapazitäten für die zentrale stationäre Aufnahme in Siegen erschöpft seien, komme auch eine Unterbringungen in Häusern wie in Bad Berleburg in Betracht.

Isolierungsmöglichkeiten

Auch interessant

Grundsätzlich gehe es darum Patienten mit den grippeähnlichen Symptomen zunächst zuhause unter Federführung der Hausärzte zu behandeln. Nur die schweren Fälle werden auch stationär in Krankenhäusern behandelt. „Dafür müssen Zimmer in Isolationszimmer umgewandelt werden“, so Melz. Das sind dann Zimmer mit einem Fenster zur Belüftung, idealerweise ohne Klimaanlage, einer eigenen Nasszelle und einer entsprechenden Möglichkeit für das medizinische Personal sich mit Schutzkleidung zu versehen.

Je nach Stufe des Pandemieplans können später auch mehrere Patienten auf einem Zimmer isoliert oder auch ganze Stationen isoliert werden.

Auch interessant

Ein Krisenstab auf Kreisebene und auch im Klinikum tagt jeweils wöchentlich. Auch diese Abstimmungsgespräche können ausgeweitet werden. Hintergrund sind neben der Behandlung von Patienten auch Gespräche über die Ressourcen wie zum Beispiel persönliche Schutzausrüstung des medizinischen Personals.

Rehakliniken

Die Rehakliniken unterliegen den gleichen medizinisch-hygienischen Standards wie Akutkrankenhäuser. Auch hier plant Vamed die Verschiebung von nicht dringenden Behandlungen. Außerdem werde geprüft, ob die Patienten aus einem Corona-Risikogebiet kommen. Dann kann eine Aufnahme auf abgelehnt werden. Sollten schwere Corona-Symptome auftreten und ein Patient positiv getestet werden. werde er in die zuweisende Akutklinik zurück überwiesen, so Dr. Melz.

Personalausfälle

Auch interessant

Durch die Schließung von Schulen und Kitas sind auch die Mitarbeiter der Kliniken betroffen. „Helios plant eigenen Betreuungsgruppen“, berichtet Dr. Melz. Viele regelt aber auch ein Pandemieplan: „Die Personaluntergrenzen sind aufgehoben“, so Frank Melz. Teilzeitkräfte können dafür stärker eingebunden werden und gegebenenfalls auch Urlaubsregelungen gekippt und Rentner zurückgerufen werden. Mitarbeiter, die in den Urlaub fahren wollen, sollen Risikoregionen meiden und Urlauber die beispielsweise aus Tirol zurückkehren, sollen bis zur Abklärung ihres Gesundheitszustands nicht einfach in den Dienst zurückkehren.

Besuchsregelung

Auch interessant

Auch die Besuchsregelungen haben sich nach einem gemeinsamen Pandemieplan verändert: Es gibt zwei Stufen. Die erste, aktuell gültige, erlaubt begrenzte Besuche von maximal zwei engen Angehörigen oder Bezugspersonen. Diese Besuche sollen sich aber auf ein notwendiges Maß beschränken. Der Kreis kann dies per Pandemieplan jedoch auch verschärfen – und ein Besuchsverbot verhängen.