Arfeld/Wittgenstein. „Das ist jetzt eine ziemliche Punktlandung“, sagt Jens Steinhoff mit Blick auf die noch im Topf verbliebene 220.000 Euro.

Wittgenstein biegt auf die Zielgerade des Prozesses ein: In der öffentlichen Vorstandssitzung der Leader-Aktionsgruppe Wittgenstein (LAG) stellten Paten vier weitere, neue Projektideen vor. Sie alle bewerben sich mit weiteren, die laut dem Regionalmanager Jens Steinhoff und dem LAG-Vorsitzenden Holger Saßmannshausen bereits in der Pipeline sind, um die letzten Fördermittel aus dem Topf der Region Wittgenstein. Damit ist ein Alptraum für Saßmannshausen vom Tisch, dass nicht ausgeschöpfte Gelder in andere Regionen abwandern. „Das ist jetzt eine ziemliche Punktlandung“, sagt Jens Steinhoff mit Blick auf die noch im Topf verbliebene 220.000 Euro.

Gemeinsam für mehr Nachhaltig

Der Leader-Fördertopf

Von den 1,79 Millionen Euro Leader-Fördermitteln sind ein Großteil, 1,57 Millionen, in 34 insgesamt bereits beschlossenen Projekten investiert.

Rund 220.000 Euro stehen aktuell noch für weitere Projektideen zur Verfügung. Darüber hinaus schaut das Regionalmanagement aber auch bereits nach Anschluss-Fördermöglichkeiten.

Gleich mit zwei eng verzahnten Projekten zum Thema Nachhaltigkeit bewirbt sich die Stadt Bad Berleburg. Colette Siebert stellte vor, wie die Stadt ihre 30.000 Euro Preisgeld aus dem Wettbewerb „Global Nachhaltige Kommune“ in 85.751 Euro verwandeln will. Das Preisgeld bildet den Grundstock für Ideen, die die 23 Ortschaften in Eigenregie umsetzen können. Das Oberthema dabei lautet Nachhaltigkeit. In Absprache mit den Bürgern und Ortsvorstehern sollen die Menschen entscheiden, ob sie Grünflächen in Streuobstwiesen verwandeln, Umweltbildungsprojekte mit Kindergärten und Schulen umsetzen wollen, oder aber Artenschutzprojekte mit Insektenhotels umsetzen. „Das sind alles Vorschläge für Kleinprojekte“, sagt Siebert. Entscheidend sei, was die Bürger umsetzen wollen. Verzahnt damit ist die Idee, eine 80-Prozent-Personalstelle zu fördern, die für zwei Jahre die Umsetzung dieser Projekte begleitet und unterstützt.

Digitales Banfetal

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Michael Ermert stellte das zweite Projekt vor. Gemeinsam mit seinen Mitstreitern möchte er eine internetgestützte Plattform entwerfen, die sowohl das Angebot der Vereine, als auch Veranstaltungshinweise, Kleinanzeigen oder auch Ladenöffnungszeiten und Nachrichten mit lokalem Bezug bündelt und für die Nutzer und Vereine kostenlos anbiete. das ganze soll werbefinanziert sein. Das Portal „Digitales Banfetal“ soll damit alle Generationen wieder im Informationsfluss zusammenführen, entweder über eine Handy-App, am Computer oder über eine Touchscreen-Infowand in der Ortsmitte. Die Macher rechen dabei mit 10.000 Euro für die Infowand, 15.000 Euro Programmierungskosten sowie 5.000 Euro für Software. Die laufenden Kosten sollen über Werbung finanziert werden.

Multifunktionale Mobile Hütten

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Gordon Kämmerling vom Institut Schloss Wittgenstein präsentierte eine spontane Idee: Es geht um 20 Veranstaltungshütten aus einem Holzstecksystem, möglicherweise von heimischen Handwerkern aus Käferholz gebaut. Diese Hütten seien für Weihnachtsmärkte aber auch Sommerveranstaltungen in allen Wittgensteiner Kommunen nutzbar. Einmal gebaut, könnten sie in den Materialpool des Jugendfördervereins Bad Berleburg übergehen und von dort für Veranstaltungen gebucht werden. Kostenpunkt pro Hütte geschätzt 1500 Euro.