Erndtebrück. Die Pläne für eine Neugestaltung des Friedhofs Ederfeld werden immer konkreter. Wir haben nachgefragt.

Die Idee vom Wandel des alten Friedhofs Ederfeld im Erndtebrücker Kernort hin zu einem „Bürgerpark“ liegt schon länger auf dem Tisch. Doch jetzt wird auch deutlich, was wirklich machbar ist: Gemeinsam mit der Bad Berleburger Firma Achinger Gärten- und Freiräume GmbH legt die evangelische Kirchengemeinde Erndtebrück einen ersten Entwurf für die konkrete Gestaltung vor – mit erweitertem Rosengarten, neuem Schulgarten und Boule-Platz, einer Streuobstwiese der jungen Erndtebrücker Umwelt-Aktivisten von „Plant for Planet“. Geschätzter Kosten-Rahmen: rund 120.000 Euro.

Fördergelder im Visier

Früheren Friedhof in einen Park umwandeln

Aus dem alten Friedhof Ederfeld könnte nach dem Vorschlag der FDP ein Park entstehen. Dazu müsste auch geklärt werden, was mit der baufälligen ungenutzten Kapelle geschehen kann.

Damit seien die Vorbereitungen rund um den „Bürgerpark“ als Projekt-Bewerbung für das Förderprogramm der Leader-Region Wittgenstein voll im Gange, so Stefan Berk als Erndtebrücker Pfarrer, Superintendent des Kirchenkreises Wittgenstein und Mitglied im Vorstand der Lokalen Aktions­gruppe (LAG). Er hofft nun auf eine 90-prozentige Leader-Förderung aus EU-Geldern, über die am Ende die NRW-Bezirksregierung in Arnsberg entscheidet. Diese Förderung würde die Umgestaltung der verfügbaren Flächen betreffen – samt neuer Infrastruktur etwa mit Wasser- und Strom-Leitungen.

Es bleibt ein Ort des Gedenkens

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„Abschnittsweise“ wolle man das Gelände nun gemeinsam mit der Kommunalgemeinde Erndtebrück als Bewirtschafterin des Friedhofs sowie interessierten Bürgern weiterentwickeln, erläutert Berk. Schließlich sei „schon ein erheblicher Teil der jetzigen Friedhofsfläche nicht mehr aktiv, die Ruhefrist abgelaufen“. Dabei sei klar: „Der Charakter des Friedhofs als Ort des Gedenkens hat oberste Priorität.“ Und genau deshalb habe die Kirchengemeinde mit Achinger auch „ein renommiertes Fachunternehmen“ ins Boot geholt, das beim Entwurf sowohl die rechtlichen als auch ethischen Grenzen berücksichtige.

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Wer wird sich um die geplanten neuen Bereiche kümmern? Für den Schulgarten zum Beispiel sei man im Gespräch mit der benachbarten Realschule, die bereits grundsätzlich Interesse gezeigt habe, so Stefan Berk. Und für den angedachten Boule-Platz wolle man auf den Verein zur Förderung der Partnerschaft zwischen Bergues und Erndtebrück zugehen. Um den Weg zur Umsetzung des „Bürgerparks“ im Ganzen schließlich kümmere sich nun eine sechsköpfige Steuerungsgruppe. Dazu gehöre am Ende auch eine offizielle Ausschreibung anstehender Bauarbeiten, betont der Superintendent.

Beginn im Spätsommer 2020?

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„Zunächst nicht angetastet“ werden soll laut Berk die Friedhofskapelle. Vielmehr soll sie „in ihrer schlichten Form erhalten werden“. Was aber nicht bedeute, dass man sich nicht über ihre künftige Funktion Gedanken mache. Lesungen oder Kunst-Ausstellungen seien hier vorstellbar.

Was die angestrebte Leader-Förderung betrifft: „Wir rechnen damit, im Sommer Klarheit zu gewinnen“, sagt Stefan Berk. Eine Bewilligung der Gelder vorausgesetzt, könne man dann wohl im Spätsommer 2020 tatsächlich mit der Umgestaltung anfangen. Ende offen.

Ist es ein mittelfristiges Ziel, den geplanten „Bürgerpark“ mit dem ebenfalls geplanten Ederauenpark in der Mühlwiese sowie dem bereits bestehenden Park-and-Ride-Platz hinter dem Bahnhof zu verknüpfen? Hier möchte sich Berk jedoch nicht festlegen. Es könne sich da allerdings mit der Zeit eine Paket-Lösung entwickeln, die „dem Gesamtort touristisch zugute käme“.