Wittgenstein. Ein Blick in die Statistik des Landesbetriebs IT NRW zeigt: Viel Platz für Bewohner, wenig Freizeit-Flächen. Beim Wohnungsbau geht’s aufwärts.

Das Fazit vorweg: Hier lässt es sich leben! Der Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT NRW) als Statistisches Landesamt hat jetzt eine ganze Reihe von Zahlen rund um das Leben und Wohnen in NRW herausgegeben, die auf einer Datensammlung mit Stand 31. Dezember 2018 recht aktuell sind. Verglichen wurden sie mit den Zahlen von vor zehn Jahren.

Bevölkerungszahlen

Untersucht wurden Einwohnerzahlen, Bautätigkeit, Eigentumsverhältnisse und Mietkosten. Dabei sind ebenso erwartete wie auch spannende unbekannte Werte veröffentlicht worden. Wir haben sie für den Kreis Siegen-Wittgenstein, die einzige Großstadt Siegen und die drei Wittgensteiner Kommunen ausgewertet.

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In Wittgenstein sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht – so lautet das Vorurteil. Beim Blick auf die Bevölkerungsdichte wird klar, wie das gemeint ist. In Wittgenstein – und fairerweise auch im Sauerland – gibt es mehr Wald und Freiflächen als andernorts. Zweistellige Werte bei der Bevölkerungsdichte erwartet man in den weiten Kanadas oder in Skandinavien. Aber alle drei Kommunen liegen unter 100 Menschen pro Quadratkilometer. Mit seinen rund 71 Einwohnern pro Quadratkilometer ist Bad Berleburg als zweitgrößte Flächenkommune in NRW ganz weit vorn. Aber nicht auf dem ersten Platz: Rüthen liegt bei 69,3 bei einer Gesamtfläche von rund 158 Qua­dratkilometern.

Flächen-Nutzung

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Bei dieser Statistik schneidet Wittgenstein ganz schlecht ab. Gemessen wurde der Anteil an kommunalen Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen an der Gesamtfläche. Und Erndtebrück liegt mit 0,2 Prozent sogar auf den letzten Plätzen in NRW. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass wir in Wittgenstein mitten im waldreichsten Landkreis Deutschlands leben. Auch wenn der Borkenkäfer und die Dürre den Wald bedrohen ist der Anteil an den – aber eben nicht kommunalen – Erholungsflächen enorm.

Wohnen und Bauen

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Jetzt wird es richtig interessant. Während im Land und auch im Kreis der Wohnungsbau rückläufig ist, stagniert er in der Universitätsstadt Siegen. Das macht sich vor allem bei Studierenden bemerkbar. Gegenläufig ist die Entwicklung auf dem Land: In Erndtebrück verdreifacht sich die Zahl der fertiggestellten Wohngebäude im Vergleich zu 2008. In Bad Berleburg verdoppelt sie sich und Bad Laasphe ist es immerhin ein Wachstum von 50 Prozent. Bei den fertiggestellten Wohnungen ist Erndtebrück vor Bad Berleburg und Laasphe ebenfalls Spitzenreiter der Entwicklung.

Wohnfläche und Miete

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Für diese Werte lagen nur Statistiken auf Landes- und Kreisebene vor. Und die zeigen: Auf dem Land ist die Eigentumsquote höher als in den Großstädten und Ballungsräumen. Das gilt auch für den Kreis Siegen-Wittgenstein, in dem über die Hälfte des Wohnraums Eigentum ist. Die Durchschnittsmiete im Kreis liegt gut zwölf Prozent unter der im NRW-Durchschnitt. Sie verschlingt damit auch nur etwas mehr als ein Viertel vom Gesamteinkommen eines Mieters. Ferner sind im Kreis Siegen-Wittgenstein für jedes Haushaltsmitglied rund 3,8 Quadratmeter mehr verfügbar als im Landesschnitt.