Bad Berleburg. Vamed-Chefarzt Frank Melz kündigt an, dass sich der Klinikbetreiber um eine dauerhafte Lösung für Rettungshubschrauber einsetzt.

Die notärztliche Versorgung von Patienten in Wittgenstein ist nicht gefährdet. Das macht der Ärztliche Direktor der Vamed-Akutklinik Bad Berleburg im Gespräch mit unserer Redaktion ganz deutlich. Internist Dr. Frank Melz ist nicht nur medizinischer Leiter des Krankenhauses, sondern auch Notarzt und hat die Diskussion um die Notlandestelle am Krankenhaus verfolgt: „Es besteht eine Verunsicherung in der Bevölkerung. Deswegen ist es wichtig, deutlich zu machen, dass wir mit Hochdruck an einer Lösung arbeiten“, sagt er.

Feuerwehr nicht überlasten

Eine kurzfristige Lösung sei mit den alternativen Landestellen vor dem Feuerwehrgerätehaus Bad Berleburg oder auf der Wiese an der Astenbergstraße vorhanden. „Uns als Klinikleitung geht es aber auch darum, eine dauerhafte Lösung zu schaffen, damit Rettungshubschrauber wie bisher direkt am Krankenhaus landen können – ganz gleich, welcher Hubschrauber das Krankenhaus anfliegt“, so Melz.

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Der frühere Feuerwehrarzt nennt noch einen weiteren, aus seiner Sicht wichtigen Aspekt. Es sei gut, dass die Freiwillige Feuerwehr die Landestellen ausleuchten könne. Melz warnt allerdings auch „vor einer Überbeanspruchung der Freiwilligen Feuerwehr und des Ehrenamtes“.

Drei Einsätze pro Woche realistisch

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Als Notarzt und Ärztlicher Direktor des Krankenhauses bestätigt der Mediziner, dass drei Hubschrauber-Einsätze pro Woche durchaus eine realistische Zahl für Bad Berleburg darstellen. Dabei gehe es aber nicht immer nur um Notfälle, die zu Klinik gebracht werden, sondern auch um Verlegungsflüge. Als Alternative zum Flug ergänze auch das Intensivmobil die Möglichkeiten. Bei intensivmedizinisch versorgten und beatmeten, hochkomplexen Patienten bietet das Mobil trotz der verlängerten Fahrzeit in eine Spezialklinik aber auch umfassendere Betreuungsmöglichkeiten als der Intensivhubschrauber Christoph Mittelhessen der Johanniter-Luftrettung.

Die Besatzung dieses Hubschraubers hatte angekündigt, den Notlandeplatz in Bad Berleburg wegen der zu nahen angrenzenden Wohnbebauung gar nicht mehr anzufliegen und damit die Debatte um die Luftrettung in Wittgenstein angestoßen.

Christoph 25 landet am Platz

Der in Gießen stationierte Christoph Mittelhessen ist wegen seiner Nachtflugtauglichkeit und als Ergänzung zum ADAC-Hubschrauber Christoph 25 aus Siegen ein wichtiger Teil der Rettungskette, wie auch Melz unterstreicht.

Dem Notarzt ist es wichtig, erneut zu betonen, dass der Siegener Hubschrauber nach wie vor direkt neben dem Krankenhaus lande in einer Übergangszeit auch eine Lösung für Christoph Mittelhessen angeboten werde. „Die Versorgung der Bevölkerung ist jederzeit gewährleistet.“