Benfe. Wittgensteiner Schüler von „Plant for the Planet“ setzen 300 Bäume im Wald bei Benfe in den Boden. Darum ist jetzt genau die richtige Zeit dafür.

Genau die richtigen Bedingungen zum Bäumepflanzen herrschten am Donnerstag in einem kleinen Waldstück nahe Benfe. 15 Schüler inklusive Eltern von „Plant for the Planet“ machten sich, bewaffnet mit Spaten, Handschuhen und kleinen Bäumchen in der Novemberkälte auf zum Mittelpunkt des Kreises Siegen-Wittgenstein.

300 Bäume sollten am Freitagnachmittag in die Erde. Dass das am selben Tag stattfand wie die weltweiten Klimaproteste war reiner Zufall, wie Sandra Richter von „Plant for the Planet“, anmerkte. Mit der fachlichen Unterstützung von Forstbeamten bekamen Buche, Bergahorne und Weißtannen ein neues Zuhause abseits der Eisenstraße.

Um die Finanzierung der Bäumchen hatten sich die „Plant for the Planet“ – Mitglieder zuvor eigenständig bemüht: Beim Verkauf von fairer Schokolade kam ausreichend Geld zusammen, um die jungen Pflanzen anzuschaffen.

Auch interessant

Die wurden von den Forstbeamten ausgesucht, mit Blick auf die drohende Klimakrise: „Die Buchen haben einen günstigen Einfluss auf die Bodenbeschaffenheit, die Weißtannen – bisher eigentlich vor allem in Süddeutschland zu sehen – können mit ihren Wurzeln auch tiefer in den Boden wachsen – so gelangen sie in Trockenzeiten besser an Wasser. Der Bergahorn ist ein raschwüchsiger Laubbaum und kann die Lücken gut füllen“, erklärte der Forstbeamte Matthias Mennekes.

Nicht zum ersten Mal dabei

Einige der Kinder waren nicht zum ersten Mal beim Bäumepflanzen mit dabei: „Es ist wichtig, dass man sich auch selbst kümmert und man sich bewusst ist, dass der Mensch die Umwelt zum Leben braucht“, erklärte die elfjährige Sara. Es ist bereits ihre zweite Pflanzaktion. Auch die neunjährige Carla weiß, dass die Pflege der Umwelt wichtig ist, deshalb ist sie mit ihrer Mutter mit in den Wald gekommen um Löcher zu graben und Bäume zu einzusetzen.

Auch interessant

„Bäume liefern uns unseren Sauerstoff“, betonte Matthias Mennekes. Bei Pflanzaktionen wie der von „Plant for the Planet“ stünde vor allem die Heranführung der Kinder und Jugendlichen an den Wald und die Wichtigkeit der Natur im Vordergrund. Die Kinder im ländlichen Raum seien auf jeden Fall vertrauter mit der Materie als zum Beispiel Kinder in Ballungsräumen, die zum Beispiel in zweiwöchigen Workshops den Wald kennenlernen.

35.000 Bäume in zwei Wochen

Insgesamt etwa 300 Bäume pflanzten die Umweltschützer innerhalb von zwei Stunden ein – das sind jedoch nicht die einzigen neuen Plänzchen im Wald, wie Mennekes betont. „In den letzten zwei Wochen haben wir 35.000 Bäume gepflanzt“, wies er auf die Arbeit der Forstbeamten hin.

Auch interessant

Für die 300 Bäume der Kinder und Jugendlichen, die seit Freitag am dem zwei Hektar großen Waldstück stehen, herrschen derzeit die besten Bedingungen, um heranzuwachsen. „Oktober, November und Dezember sind schon optimal dafür“, sagte Mennekes.

Wichtig sei dabei vor allem, dass voll ausgebildete Bäumchen mit abgeschlossenem Wachstum – das heißt, dass kein weiches Grün zu sehen sein darf – verwendet werden. Derzeit ist der Wittgensteiner Waldboden dank reichlich Regen in den vergangenen Tagen auch feucht genug, um die jungen Bäume mit Wasser zu versorgen.