Arfeld. Die Stadt Bad Berleburg übergibt die Schlüssel fürs neue Ederzentrum „Via Adrina“an den Gemeinschaftsverein. Im August folgt die große Eröffnung.
Nächster Meilenstein für das Projekt Ederzentrum „Via Adrina“ im Herzen Arfelds: Feierlich hat Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann einen symbolischen Schlüssel an den Vorsitzenden des Gemeinschaftsvereins, Waldemar Kiel, übergeben. Damit liegt das Hauptgebäude nun offiziell in den Händen des Trägervereins.
„Dieses Projekt hat mehrere Jahre gedauert und eure Belastungsgrenzen teilweise überstiegen. Doch alle Beteiligten und besonders ihr Einwohner von Arfeld habt bewiesen, dass ein solcher Kraftaufwand möglich ist. Ihr könnt sehr stolz auf diese Leistung sein“, lobte Fuhrmann. Er übergab auch gleich die offizielle Schankerlaubnis, die so genannte Gaststätten-Konzession, für das Zentrum an Martin Lachmuth.
Nachhaltiger Ort mit viel Potenzial
Ein großes Projekt
Insgesamt hat das neue Zentrum „Via Adrina“ samt Einrichtung und Parkplätzen 1,005 Millionen Euro gekostet.
Aus Fördertöpfen der EU, des Bundes und des Landes NRW flossen 677.000 Euro nach Arfeld. Dorfgemeinschaft und heimische Firmen steuerten 235.000 Euro bei. Die Stadt Bad Berleburg leistete mit 93.000 Euro ebenfalls ihren Beitrag.
Der Saal, an diesem Abend gut gefüllt, soll zukünftig vielseitig genutzt werden. Ob nun für Vereinstreffen, Familienfeiern, Tagungen oder einfach für gesellige Stunden der Bürgerinnen und Bürger: Durch die moderne, multifunktionale Veranstaltungstechnik, den großzügigen Thekenbereich sowie die Möglichkeit, die V-förmige Halle in drei Abschnitte zu teilen, ist ein nachhaltiger Ort mit viel Potenzial entstanden.
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Nicht umsonst hob Arfelds Ortsvorsteher Kai-Uwe Jochims stolz hervor, dass die moderne Bautechnik unter Verwendung von umweltschonenden Ressourcen immerhin 163 Tonnen CO2 einspare. Dieses Merkmal sowie die Tatsache, dass aus einer ungenutzten und einsturzgefährdeten Industriebrache ein kreativer Treffpunkt mit innovativem Bewirtschaftungskonzept geworden ist, war übrigens maßgeblicher Bestandteil für den Nachhaltigkeitspreis, den die Stadt Bad Berleburg im Sommer verliehen bekommen hat. „Das hat die Jury ausdrücklich erwähnt – und das zeigt, wie beispielhaft ihr gearbeitet habt“, lobt Fuhrmann weiter.
Bilder und Kurzfilme zeigen: Der Weg war lang
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Doch wie lang dieser Weg tatsächlich war, zeigen die Bilder und die Kurzfilme, die Kai-Uwe Jochims in einer Präsentation per Beamer auf der großen Wand des Saales darbietet. Die visuellen Eindrücke von den Abriss- und Sanierungsarbeiten über die meisterhafte Sprengung des riesigen Schornsteins bis hin zur Konzept-Entwicklung und den letzten Bauarbeiten am nun fertigen Gebäude bewiesen einmal mehr, dass das Dorf Arfeld anpacken kann.
So begann Jochims seinen Vortrag auch symbolisch, indem er sein Sakko auszog und sich die Hemdsärmel hochkrempelte – das Motto „Ärmel hochkrempeln und machen“ sei nämlich sinnbildlich für dieses Projekt. „Die Arfelder haben es immer etwas anders gemacht“, urteilte Jochims und spielte sowohl auf den anonymen Architekten-Wettbewerb für das Design des Gebäudes an als auch auf die unglaubliche Eigenleistung der Arfelder Bürger.
Poetry Slam live – und eine Bilanz der Organisatoren
Eingerahmt wurde die Veranstaltung von einem Gottesdienst zum Reformationstag, Auftritten des Männergesangsvereins „Concordia Arfeld“, des Arfelder Poetry-Slammers Tobias Beitzel, einer Gesprächsrunde mit allen Organisatoren, die das Projekt aus ihrer Sicht resümierten, sowie einem gemeinsamen „Rudelsingen“ im Anschluss.
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Projektleiter Volker Sonneborn stellte zudem vor, wie es weitergehen soll. Bis August 2020 soll das Zentrum endgültig fertiggestellt sein – wenn der Hartmann-Tunnel (Erinnerungen an die ehemalige Schuhleistenfabrik), das Arfelder Schaufenster (ein Dorfmuseum), der multifunktionale Dorfplatz sowie die Sanierung des angrenzenden Spielplatzes fertig ist. Dann planen die Verantwortlichen um Sonneborn auch die große Eröffnungsfeier vom 21. bis zum 23. August.
Und Ortsvorsteher Jochims ist optimistisch, dass das engagierte Dorf auch dieses Ziel pünktlich erreicht: „Man sieht aktuell noch eins: Wir sind noch nicht fertig.“