Dotzlar. Mit „Alles bestens gereejelt“ führt die Heinerländer Amateurbühne wieder ein Mundart-Stück in Dotzlar auf. Weitere Spieltermine im November.

„Endmündikt unt Enträchded“, fühlt sich Opa Anton von seiner Schwiegertochter Rosi – zum Glück entspricht das nicht der Realität. Die Heinerländer Amateurbühne Dotzlar führt in diesem Jahr das Stück „Alles bestens gereejelt“ in der Kulturhalle Dotzlar auf. Komplett in Mundart werden die Zuschauer in die Welt von Anton, Rosi, Klara und der „neischierichen“ Nachbarin Brunhilde entführt. Brunhilde lebt nach dem Motto: „Verdarwe losse mir nix“ – frei übersetzt etwa: Geiz ist geil – und fordert nicht nur regelmäßig die von Rosi abonnierte Zeitschrift „Herz-Schmerz“ ein, sondern findet auch für das Badewasser von Opa Anton noch Verwendung.

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Nach dem Tod von Rosis Mann und Antons Sohn wirft der Hof nicht mehr genug Ertrag ab, damit die beiden über die Runden kommen. Während Rosi sich mit der Unterbringung von Feriengästen ein zweites Standbein aufbauen will, kündigt Anton an, jeden potenziellen Gast vergraulen zu wollen.

Unterstützt wird Rosi von ihrer Mutter Klara, die einen ausgeprägten Putzfimmel an den Tag legt und vorübergehend im Gästezimmer des Hofes lebt. Während Anton sich aus Protest in den Hungerstreik begibt, sich nach der Dusche mit Gülle einreibt und „Viehzich“ in Klaras Zimmer verteilt, zieht der erste Gast auf dem Hof ein. Rosi lässt sich von Anton allerdings nicht in die Parade fahren und kündigt an, den alten Herrn in das Altenheim „Altenglück“ zu bringen, wenn er sich nicht benimmt. „Altenglück? Alcatraz meinste wohl!“, ist alles was Anton dazu einfällt.

Weitere Aufführungen

Freitag, 1. November, 20 Uhr, Samstag, 2. November, 15 Uhr, Samstag, 2. November, 20 Uhr und Sonntag, 3. November, 17 Uhr

Karten gibt es in der Sorfmitte, in der Signal-Iduna Agentur, Dotzlarer Hauptstraße 23.

Doch mit dem neuen Gast zieht auch das Chaos auf dem Hof ein. Briefträgerin Lisa und Dr. Kümmerlich, der eigentlich aus der Stadt kommt und das Wandern zu seinem Hobby machen will, machen zusammen mit Schriftsteller Hajo und dessen Partnerin Sonja die Verwirrung perfekt. Unfälle mit dem Rad der Postbotin, die während der Zustellung in der Zeitschrift „‘erz-Schmerz“ blättert und sich durch die Tipps der Beziehungsexpertin Britta von Schwallbach das Liebesglück verspricht.

„Frauen sind wie Krawatten“

Der Feriengast entpuppt sich als Schriftsteller frauenfeindlicher Bücher, der jedoch die Ratschläge von Britta von Schwallbach erstaunlich gut kennt und sich in Widersprüchen verstrickt. „Frauen sind wie Krawatten, die suchste im schlechten Licht aus und hast ‘se dann am Hals“, lautete in etwa die Begrüßung für Gastgeberin Rosi. Postbotin Lisa rät er jedoch, dass „das Herz der beste Kompass is‘, das zeicht dir den Weg.“ Der spitzfindige Anton durchblickt das Theater schnell und lässt sich so viel „‘chweigegeld“ auszahlen, dass er keine Feriengäste mehr auf seinem Hof beherbergen muss. Allerdings vergisst er die Anzeige, die er in der „Herz- Schmerz“ geschaltet hat, in der er einen Mann für Rosi sucht; und als Gustav Glitzer auf dem Hof auftaucht und Rosis Mutter Klara zu Anton zieht, wünscht sich letzterer die unerwünschten Feriengäste zurück.

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Die Kulturhalle Dotzlar war zur Premiere am Freitagabend gut gefüllt und die Zuschauer waren durchweg begeistert. „Et is schön, wenn man ma was auf Platt hört“, zeigen sich einige Besucherinnen in der Pause begeistert.

Die Gruppe, bestehend aus neun Darstellern und unzähligen Helfern, bedanken sich bei allen „Helfern, Sponsoren, Freunden und der Wittgensteiner Eventtechnik für die Unterstützung.“