Bad Berleburg. . Der Finanz- und Immobilienkaufmann Ralf Sonneborn sieht den Bad Berleburger Markt positiv – aber: das Parkplatz-Problem verdichte sich, meint er.
Wohnen in Bad Berleburg – das sei durchaus beliebt, nicht zuletzt bei Großstädtern. Das stellt jedenfalls der Bad Berleburger Finanz- und Immobilienkaufmann Ralf Sonneborn fest. In unserem Interview spricht er aber auch über Parkplatz-Mangel in der Kernstadt – und wie man hier leicht Abhilfe schaffen könnte.
Der Immobilien-Markt in Wittgenstein – da wird viel über Leerstände, unvermittelbare Häuser und Wohnungen geredet. Wie sieht die Lage denn nun wirklich aus?
Ralf Sonneborn: Insbesondere der Wittgensteiner Wohnungsmarkt ist sehr facettenreich. Den überwiegenden Teil der Miet- und Kauf-Interessenten zieht es in die Kernbereiche von Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück. Es werden die kurzen Wege zur täglichen Versorgung gesucht. Dies spiegelt sich in dem größeren Angebot an Häusern und Mietwohnungen auf den umliegenden Ortschaften wider.
Da aber kaum Objekte in den Kernbereichen angeboten werden, sind die Kaufwilligen bereit, auch wieder im Umland Objekte zu erwerben. Die verfügbaren Grundstücke in Bad Berleburg wurden im Wesentlichen in den letzten Jahren mit Eigenheimen bebaut. Zentrumsnahe Grundstücke für Neubau-Vorhaben sind kaum noch vorhanden.
Von Großstädtern aus Berlin, Köln oder auch Süddeutschland höre ich, dass sie die sehr enge Bebauung, die gestiegenen Mietpreise und das laute Umfeld zunehmend stört und sie ruhige, bezahlbare Immobilien in ländlicher Struktur suchen.
Gerade werben Sie für das „Haus an der Odeborn“ in der Mühlwiese. Wie läuft die Vermarktung – bundesweit? Welche Rückmeldungen haben Sie bislang?
Da nur sehr wenige Wohnungen zum Kauf in Bad Berleburg angeboten werden, besteht hier die Chance, dass sich neben den Hiesigen auch Auswärtige über die Internet-Plattformen informieren und melden können. Es gibt großes Kauf- und Miet-Interesse, da unter anderem in unserer älter werdenden Bevölkerung über den Verkauf des eigenen Hauses mit Garten nachgedacht wird. Die Eigentümer fühlen sich mit zunehmendem Alter bei den Aufgaben für Haus und Hof überfordert, suchen die kurzen und leichten Wege zum Einkauf, zum Arzt und zur Kultur.
Welche Zielgruppe peilen Sie mit den Eigentumswohnungen an der Odeborn an, vielleicht auch mit Blick auf den Bau des neuen Seniorenheims an der Ecke Mühlwiese/Graf-Casimir-Straße?
In der Kernstadt geboren
Als „Ur-Berleburger“ wird Ralf Sonneborn in der Kernstadt geboren und wächst hier auf.
Nach der Realschule beginnt er eine Aus- und Fortbildung zum Bank-Kaufmann und Sparkassen-Betriebswirt. Und nach 36 Dienstjahren macht er sich schließlich selbstständig.
Sonneborn ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder. Hobbys: gerne Wandern, aber auch Radfahren, Reisen und Golfen.
Der 61-Jährige engagiert sich unter anderem im Förderverein des Abenteuerdorfes Wittgenstein bei Wemlighausen.
Mit dem modernen Baustil, der nachhaltigen Hybrid-Bauweise aus Holz, Stahl und Beton und der energetischen Ausrichtung (KfW-Haus 55) sind alle Zielgruppen angesprochen. Die Nutzer der Wohnungen können sich unter anderem über Aufzug, bodentiefe Fenster zur Odeborn hin und zwei Schlafräume freuen. Weitere Details sind im Internet abrufbar, zum Beispiel bei Immobilienscout24. Selbstverständlich gibt es auch sehr ausführliche Informationen im Verkaufsprospekt.
Das Seniorenheim übrigens stand für den Architekten und Bauherrn Christian Schneider aus Birkelbach bei der Planung des Fünf-Parteien-Hauses weniger im Fokus, da bei Bedarf die mobilen Pflegedienste auf deren Route sehr gute Erreichbarkeit vorfinden.
Wo genau soll das Gebäude entstehen? Warum gerade dort?
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Das Gebäude wird im nördlichen Bereich der Mühlwiese vor der Einmündung zur B 480 errichtet. Durch diesen Standort direkt am Ufer der Odeborn können die Bewohner sehr schnell fußläufig die Einkaufsmöglichkeiten und den Stadtpark erreichen, keine Steigung muss zu Fuß oder mit dem Auto geleistet werden.
Was ist die Besonderheit bei der Beheizung des Objekts?
Jede einzelne Wohneinheit erhält eine eigene Luftwärmepumpe, die das Wasser und die Fußboden-Heizung mit Wärme versorgt. Somit kann jeder Nutzer der jeweiligen Einheit unabhängig von den anderen sein Energiebedarf decken.
Und Sie bieten Interessenten auch gleich eine Finanzierung? Wie kommt das bei der Zielgruppe eigentlich an?
Gerne gebe ich als langjähriger und unabhängiger Finanzierungsvermittler fachmännische Unterstützung bei der Auswahl von eventuell erforderlichen Fremdmitteln. Dabei schätzen meine Kunden die Neutralität und Unabhängigkeit von den Kreditinstituten.
Gerade im Immobilien-Bereich scheint es in Bad Berleburg viel Konkurrenz zu geben. Wie behauptet man sich da als Makler?
Wie in nahezu allen anderen Regionen auch gibt es eine Vielzahl von Maklern. Mit meinem Herzblut für das einzelne Objekt, meiner Einsatzflexibilität, Verlässlichkeit und Individualität, gepaart mit der jahrzehntelangen Erfahrung im Finanzierungs- und Immobilien-Bereich nehmen zum Teil langjährige Kunden meine Dienste gerne in Anspruch.
Gibt’s denn inzwischen Neuigkeiten rund um den Verkauf der ehemaligen AHG-Klinik „Am Breitenbach“?
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Mehrere konkrete Interessenten erstellen derzeit ihre Konzepte für Nutzung und Finanzierung. Dabei werden ganz unterschiedliche Verwendungen ins Auge gefasst: zum einen eine gemischte Nutzung aus Wohnen und Gewerbe, zum anderen der Betrieb einer Pflege-Einrichtung oder Suchtklinik.
Und wie würden Sie den ehemaligen Tennisplatz „An der Odebornskirche“ vermarkten, über den derzeit in der Bad Berleburger Politik eher nicht-öffentlich diskutiert wird?
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Der Tourismus könnte weiter vorangetrieben werden, indem dort attraktive Wohnmobil-Stellplätze errichtet werden. Auch verdichtet sich das Problem rund um Parkplätze für Autos. Viele Berleburger suchen Unterstellmöglichkeiten für ihr Fahrzeug – insbesondere die Anrainer „An der Odebornskirche“, an der Sählingstraße und „Am Breitenbach“ samt Kreisverwaltung benötigen dringend eine Entlastung.
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Sie waren einmal eine Zeit lang Geschäftsführer des VfL Bad Berleburg. Verbindet Sie noch etwas mit dem Verein?
Ich erinnere mich gern an meine 17-jährige Amtszeit als Geschäftsführer in den 80er- und 90er-Jahren zurück. Für diesen Posten trat ich 1983 in den Verein ein, habe aber nur gelegentlich Vereinssport betrieben.