Wittgenstein. . Auch in Wittgenstein gibt es Lücken im U3-Angebot. In Bad Berleburg etwa liegt der Bedarf zum Kita-Jahr 2019/20 real um neun Plätze höher.
In den Wittgensteiner Kommunen Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück müssen zusätzliche Kita-Plätze geschaffen werden – das geht aus einer Verwaltungsvorlage des Kreises Siegen-Wittgenstein zu „Infrastrukturplanung Kindertageseinrichtungen“ hervor, die am 18. Juni im Jugendhilfeausschuss des Kreises (öffentliche Sitzung ab 16 Uhr im Siegener Kreishaus, Sitzungsraum 1317) politisch beraten werden.
Der Bedarf
Der Bedarf in Wittgenstein müsse zwar „zeitnah nochmals beurteilt werden“, so Helge Klinkert, im Kreishaus Dezernentin Schule, Bildung, Soziales, Jugend und Gesundheit – es zeichne sich aber „derzeit noch nicht ab, dass darauf mit größeren mehrgruppigen Kitas reagiert werden muss“. Zu prüfen seien „auch Erweiterungsmöglichkeiten an bestehenden Einrichtungen“.
Die Angebote
Zugleich schlägt der Kreis den Politikern vor, dass für neue „zusätzliche Angebote in Kitas der Blick wieder stärker auf die einzelnen Stadt- und Ortsteile gerichtet“ werde – und nicht wie bisher auf Siedlungsschwerpunkte. Die Angebote sollten also „wieder dezentraler“ gemacht und womöglich auch wieder Kitas mit nur einer oder zwei Gruppen gebaut werden können.
Die Nachfrage
Seit der Bedarfsplanung für das Kindergarten-Jahr 2015/2016 seien durch mehr Geburten und Zuzüge steigende Kinderzahlen zu verzeichnen, stellt Dezernentin Klinkert fest – ferner „steigende Nachfragen nach Angeboten im U3-Bereich“, also der Dreijährigen und jünger.
Die Lücken
Ein Blick in die Statistik zeigt, dass Prognosen und Ist-Zahlen vor allem bei den U3-Kindern auseinandergehen – und Kita-Plätze gerade für diese Zielgruppe wohl nirgends ausreichend vorhanden sind. Auch nicht, wenn man beim Bedarf eine Quote von 65 Prozent für Bad Berleburg und Bad Laasphe sowie 55 Prozent für Erndtebrück ansetzt. Beispiel Bad Laasphe: Hier liegt die Prognose für die Zahl der U3-Kinder 2019 bei 317, die tatsächliche Zahl bei 295. Bei den Ü3-Kindern über drei Jahren ist es genau umgekehrt: 315 in der Prognose gegenüber 342 als Ist-Wert. Und die Zahl der Plätze in der Lahnstadt? Sie passt in etwa für die Ü3-Kinder, liegt für die U3-Kinder jedoch mit 100 weitaus niedriger als die reale Kinder-Zahl.
Die Zukunft
Laut Dezernentin Klinkert sei es „weiterhin schwierig, die Nachfrage im U3-Bereich einzuschätzen“. Die Entwicklung scheine aber „eindeutig in die Richtung zu gehen, dass mittelfristig nahezu 100 Prozent aller Zweijährigen eine Kita besuchen werden“. Und dies erfordere „die Schaffung weiterer Angebote“.
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