Raumland. . Die Kita Blauland in Raumland kündigt eine Erweiterung der Betreuungsplätze bis August 2018 an. Kosten: rund 400.000 Euro.

  • Zweigeschossiger Neubau, sowie eine Mehrzweckhalle und Geräteraum geplant
  • Bedarf nach u3- und ü3-Betreuung ist kontinuierlich gestiegen
  • Rund 20 neue Kita-Plätze könnten für Raumland geschaffen werden

Die ersten Pläne zum Ausbau der Kindertagesstätte Blauland liegen vor. Schon bis zum 1. August 2018 sollen Sanierungsarbeiten sowie ein Anbau die Kapazität des Familienzentrums erhöhen. Das Vorhaben ist ambitioniert.

Die Pläne

Erste Skizzen zeigen einen zweigeschossigen Neubau, der auf Höhe des angrenzenden Parkplatzes entstehen soll. Im Erdgeschoss sind eine Mehrzweckhalle sowie ein Geräteraum geplant. Im Obergeschoss soll ein weiterer Gruppenraum entstehen. Mit einem Korridor soll der Anbau mit dem angrenzenden Haupthaus verbunden werden.

Zusätzlich sind Sanierungsarbeiten im Altbau geplant. So soll etwa der Dachboden mit einem Wasseranschluss und einer Küchenzeile ausgestattet werden. „Man muss sich als kleine Einrichtung natürlich Gedanken machen: Was stelle ich auf, um nicht hinten runterzufallen?“, so Doro Vetter, Leiterin der Kindertagesstätte in Raumland.

Eine erste Berechnung weist für die geplanten Baumaßnahmen rund 400.000 Euro Gesamtkosten aus.

Die Hintergründe

Notwendig wird ein Ausbau in erster Linie wegen des gestiegenen Bedarfs in der U3- und Ü3-Betreuung. „Wenn wir nicht ausbauen, können wir wohl bald keine neuen Kinder mehr aufnehmen“, hofft Doro Vetter auf grünes Licht für die Pläne. In den vergangenen Jahren sei der Bedarf stetig gestiegen. „Es sind zu viele Anmeldungen da. Hier im Umkreis fehlen allein für 2018 noch 28 Betreuungsplätze“, verweist Vetter auf das Einzugsgebiet Raumland, Berghausen, Hemschlar und Weidenhausen.

Einrichtungsleiterin Doro Vetter plant die Erweiterung des Familienzentrums Blauland in Raumland.
Einrichtungsleiterin Doro Vetter plant die Erweiterung des Familienzentrums Blauland in Raumland. © Marcel Krombusch

Die Herausforderungen sind bekannt und wurden zuletzt auch auf Kreisebene diskutiert. Erst im September hat der Jugendhilfeausschuss ein Konzept mit Vorschlägen vorgelegt, wie neue Betreuungsplätze geschaffen werden könnten.

„Den Bedarf für eine Erweiterung sehen wir auch“, betont daher auch Angelika Winkler, Fachbereichsleiterin Bürgerdienste, die für Kinder, Jugend und Familienförderung in Bad Berleburg zuständig ist. „Es liegt uns sehr am Herzen, dass eine gute Versorgung bereitsteht“, begrüßt Winkler die ersten Pläne zum Ausbau für das Familienzentrum in Raumland.

Sollte der Ausbau abgesegnet werden, könnten 20 neue Plätze für das Einzugsgebiet Raumland geschaffen werden, rechnet Vetter vor.

Die Aussichten

Aktuell fehlt noch grünes Licht für die Bauanträge, so bleibt es zunächst bei ambitionierten Plänen. „Ich bin da aber sehr optimistisch, auch weil die Unterstützung von Stadt und Kreis sehr gut ist“, gibt sich Vetter zuversichtlich.

Auch Kreistag sieht Bedarf in der Betreuung

Der Jugendhilfeausschuss hat den Wittgensteiner Kommunen mehrere Vorschläge zur Schaffung neuer Angebote vorgelegt.

In Bad Laasphe werden Räume für eine Großtagespflege gesucht.

Den Bedarf in Erndtebrück sollen laut Ausschuss ein bis zwei Großtagespflegestellen decken.

Es bleiben jedoch Hindernisse. So wäre der Zeitplan bis Anfang August 2018 nur einzuhalten, wenn die Baumaßnahmen im laufenden Betrieb stattfinden – eine Belastung für Kinder und Betreuerinnen. Darüber hinaus sorgt die gute Konjunktur für volle Auftragsbücher bei den Bau-Unternehmen. „Die haben keine Leute“, befürchtet Vetter. Das könnte zu Verzögerungen führen.

Auch Angelika Winkler, Fachbereichsleiterin Bürgerdienste der Stadt Bad Berleburg, zeigt sich daher noch skeptisch, was den Zeitplan angeht: „Wir sind sehr daran interessiert, dass die Planungen umgesetzt werden“, betont Winkler, „nur die Art und Weise ist bisher noch nicht geklärt.“

Falls der Ausbau nicht wie erhofft bis zum August 2018 gelingt, sieht Winkler aber keinen Grund zur Sorge: „Das Angebot ist recht gut. Wenn es nicht klappt, wird es auch Übergangslösungen geben.“

Derweil will Doro Vetter die Pläne weiter vorantreiben. Sie wünscht sich schnell grünes Licht für die Anträge, damit die Baumaßnahmen zügig beginnen können.

„Ich hoffe, es gibt einen milden Winter“, betont Vetter.