Siegen-Wittgenstein. . Aus vielen naheliegenden Gründen hat sich der Synodalvorstand für Gespräche mit den Siegenern entscheiden.

Der Kirchenkreis Wittgenstein braucht eine Zukunftsperspektive. Der direkte Nachbar-Kirchenkreis Siegen ist dabei erste Wahl. Auf den Sommersynoden beider Kirchenkreise soll über eine Machbarkeitsstudie abgestimmt werden. Wittgenstein tagt am 26. Juni. Die Zustimmung der Synoden vorausgesetzt, wollen beide Kirchenkreise sich ein Jahr lang Zeit geben, um Chancen und Schwierigkeiten einer Vereinigung eingehend zu prüfen. „Wir werden es nicht ad hoc entscheiden, sondern uns Zeit lassen“, erläutert der Wittgensteiner Superintendent Stefan Berk.

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Seit fünf Jahren betont Berk immer wieder anlässlich der Synoden, dass der kleinste Kirchenkreis der Evangelischen Landeskirche langfristig in seiner Struktur einen starken Partner braucht. Im Gespräch mit der Heimatzeitung vermeidet Stefan Berk ganz bewusst den Begriff Fusion. „Wir nennen es Vereinigung“, sagt der Erndtebrücker, „weil aus zwei Kirchenkreisen ein neuer entstünde.“

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Aus vielen naheliegenden Gründen hat sich der Synodalvorstand für Gespräche mit den Siegenern entscheiden. Beide haben ihre Verwaltungen schon vor 20 Jahren fusioniert. Und die Gespräche über einen Zusammenschluss „laufen auf Augenhöhe und partnerschaftlich“, sagt Berk.

Berk weiß um die Brisanz von Zusammenschlüssen zwischen Siegerland und Wittgenstein. Er betont aber ähnlich wie sein Siegener Amtskollege Peter-Thomas Stuberg, dass eine Vereinigung der beiden Kirchenkreise in erster Linie die Verwaltungsstrukturen und die Leitungsgremien betreffe, nicht die Kirchengemeinden oder deren Struktur.

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Selbst bei einem möglichen neuen südwestfälischen Kirchenkreis, der vom sauerländischen Eslohe bis nach Burbach im Süden reichte, heiße dies nicht zwingend, dass auch alles zentral von Siegen aus entschieden werde. „Das ist bei diesen Entfernungen gar nicht möglich“, so Berk. Die Landeskirche biete viele Möglichkeiten, wie die neue Struktur aussehen könne. Wichtig ist es in Siegen und Bad Berleburg aber, dass es Sinn macht und neue Möglichkeiten für beide eröffnet.

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Diese Synergien sind vor allem auch für Siegen als Argument wichtig, denn: „Siegen braucht es nicht notwendig, zum jetzigen Zeitpunkt. Wir sind der zweitgrößte Kirchenkreis in der evangelischen Landeskirche von Westfalen“, sagt Stuberg, der aber auch weiß: „Wir haben vergleichbare Probleme und demografische Herausforderungen. Wir verlieren 1,5 Prozent Gemeindemitglieder jedes Jahr.“ Für die rund 33.000 Wittgensteiner ist der Zusammenschluss mit 120.000 Siegerländer Kirchenkreis-Mitgliedern möglicherweise die einzige Zukunftsperspektive..