Wittgenstein. . Über 300.000 Kilometer, über sechs Jahre alt: Einige Rettungswagen auch an Wittgensteiner Wachen des DRK sind vom Alter her schon überfällig.

Für die Notfallrettung und den Krankentransport des DRK auch in Wittgenstein müssen dringend neue Fahrzeuge angeschafft werden. Das geht aus einer Antwort des Kreises Siegen-Wittgenstein auf eine Anfrage der CDU im Kreistag zur aktuellen Rettungsdienst-Bedarfsplanung hervor.

Unter anderem ein Rettungswagen (RTW) der Bad Berleburger Wache hat demnach die übliche Abschreibedauer von sechs Jahren bereits überschritten und in Einsätzen schon mehr als 300.000 Kilometer zurückgelegt. Und ein RTW der Bad Laaspher Wache hat mittlerweile über 350.000 Kilometer hinter sich.

In Auftrag zu geben: Sieben neue Rettungswagen

„Hier sind dringend Ersatzbeschaffungen und Anschaffungen von Reservefahrzeugen geboten“, mahnt die Kreisverwaltung mit Blick auf die Defizite in der Fahrzeugflotte des DRK. Zugleich verweist sie auf eine anstehende Auftragsvergabe im Kreisausschuss, bei der die Politik über die Ersatzbeschaffung von insgesamt sieben Rettungswagen zu entscheiden hat. Der Auftrag soll im Rahmen eines offenen Verfahrens europaweit ausgeschrieben werden.

Kreistag entscheidet in öffentlicher Sitzung

Der neue Rettungsdienst-Bedarfsplan und die Anfrage der CDU-Fraktion wird am morgigen Freitag, 29. März, politisch abschließend im Kreistag beraten. Der öffentliche Teil der Sitzung im großen Sitzungssaal des Rathauses Siegen-Geisweid, Lindenplatz 7, beginnt um 16 Uhr.

Die Anschaffung neuer Fahrzeuge für die DRK-Rettungswachen steht kurz zuvor im Kreisausschuss auf der Tagesordnung – allerdings nicht-öffentlich.

Beschafft werden sollen die neuen Fahrzeuge im Übrigen je nach Status der Rettungswachen, in denen sie stationiert werden sollen. Hintergrund: Parallel zu einem Gutachten sieht der Bedarfsplan zur Verbesserung der Hilfsfrist-Situation, aber auch zur Verbesserung der Arbeits- und Hygiene-Bedingungen in einzelnen Rettungswachen die Verlagerung von sechs Rettungswachen – darunter Bad Laasphe – an strategisch günstigere Örtlichkeiten sowie den Umbau von drei Rettungswachen – darunter Bad Berleburg – vor.

CDU nimmt Gutachten ins Visier

Ferner sollen die Reserve-Fahrzeuge später derart dezentral bereitgestellt werden, „dass wechselbedingte Ausfallzeiten bei technischen Defekten an Fahrzeugen möglichst kurz gehalten werden“, so der Kreis. Passende Stellplatz-Kapazitäten sollen „bei Neu- und Umbauvorhaben eingeplant und mit den Kostenträgern abgestimmt“ werden.

Das erwähnte Gutachten selbst war für die CDU ebenfalls Anlass für eine Nachfrage. So wollte die Fraktion von der Kreisverwaltung wissen, inwieweit die Einsatz-Zahlen der Jahre 2011 bis 2016 für den Gutachter relevant gewesen seien. Gar nicht, heißt es in der Antwort des Kreises – vielmehr seien aktuellere Daten von Mai 2017 bis April 2018 herangezogen worden. Im Übrigen habe sich der Verzicht auf die weiter zurückliegenden Daten nicht auf den Preis für den Gutachter-Auftrag ausgewirkt, da für die Daten-Analyse zum neuen Rettungsdienst-Bedarfsplan mit der Gutachter-Firma Forplan Forschungs- und Planungsgesellschaft für Rettungswesen, Brand- und Katastrophenschutz mbH, Bonn, eine Pauschale vereinbart worden sei.

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