Erndtebrück. . Schwierige Nachbesetzungen im Rathaus: Gemeinde Erndtebrück sucht schon für 2020 Bewerber um Verwaltungsaufgaben. Personalkosten steigen weiter.
Die Gemeinde Erndtebrück will auch weiterhin selbst ausbilden, um neue Fachkräfte für die eigene Verwaltung zu gewinnen. Unterdessen steigen die Personalkosten – bei einer weiter sinkenden Zahl an Planstellen im Rathaus. Thema ist die Personal-Entwicklung diese und kommende Woche auf politischer Ebene.
Weil mehrere Mitarbeiter in den nächsten Jahren altersbedingt ausscheiden und ihre Stellen nur sehr schwierig mit geeigneten Fachkräften nachzubesetzen seien, so die Gemeinde in einer Verwaltungsvorlage für die politische Diskussion, „ist es unbedingt erforderlich, auch weiterhin eigene Nachwuchskräfte auszubilden und nach bestandener Prüfung und entsprechendem Bedarf zu übernehmen“.
1. April: Gehälter steigen weiter
Personalrat am Senkungskonzept beteiligt
Parallel zum Stellenplan legt die Gemeindeverwaltung ein Konzept zur Senkung der Personal-Aufwendungen vor – gefordert von der Kommunalen Finanzaufsicht mit Blick auf den derzeit noch nicht ausgeglichenen Gemeindehaushalt.
Dieses Senkungskonzept sei „zwingend erforderlich“, heißt es aus dem Rathaus, da ansonsten das Konzept zur Sicherung des Haushalts bis 2024 womöglich nicht genehmigt werde.
Personalrat, Schwerbehinderten-Vertretung und Gleichstellungsbeauftragter im Rathaus seien entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen an der Erarbeitung des Senkungskonzepts beteiligt worden, betont die Verwaltung.
Deshalb stehe für 2019 auch eine weitere Stelle als Auszubildender für den Beruf des Verwaltungsfachangestellten im Stellenplan. Darüber hinaus sollen für das Jahr 2020 eine weitere Ausbildungsstelle zum Verwaltungsfachangestellten sowie zwei Ausbildungsstellen im gehobenen nicht-technischen Verwaltungsdienst (Bachelor of Laws) geschaffen werden. Hier sucht die Gemeindeverwaltung bereits per Ausschreibung Bewerber für August und September 2020.
Insgesamt umfasst der Stellenplan der Gemeinde Erndtebrück für 2019 exakt 56,49 Stellen, davon fünf Stellen im Beamten-Bereich und 51,49 Stellen im Bereich der Tariflich Beschäftigten. Der Beamten-Bereich reduziert sich gegenüber dem Vorjahr um eine Vollzeitstelle, der Bereich der Tariflich Beschäftigten um 1,73 auf 51,49 Stellenanteile.
Mehraufwand durch Altersteilzeit
Der Kämmerer kalkuliert bei den Personal-Kosten mit Aufwendungen von fast 3,8 Millionen Euro. Sie steigen damit im Vergleich zum Vorjahr um rund 115.000 Euro. Grund dafür sind laut Verwaltung vor allem erhebliche Tarifsteigerungen bei den Löhnen und Gehältern von über drei Prozent im Durchschnitt zum 1. März 2018 und zum 1. April 2019.
Darüber hinaus entstehen laut Kämmerer Mehraufwendungen „aus einer bisher nicht eingeplanten Altersteilzeit-Beschäftigung, verschiedenen tariflichen Höhergruppierungen und der Wiederbesetzung einer Fachbereichsleiter-Stelle“. Dem gegenüber stünden aber ebenso Einsparungen etwa aufgrund von Arbeitszeit-Reduzierungen, Aufgaben-Umverteilungen oder auch der Kürzung von Stellenanteilen.