Erndtebrück. . Der gelbe Sack soll in Erndtebrück schon bald Geschichte sein – und ab 1. Januar 2020 hoffentlich robusten gelben Wertstoff-Behältern weichen.
„Nicht nur in Bad Berleburg, sondern auch in Erndtebrück sind die gelben Säcke der reinste Schrott!“ So kritisierte es unser Leser Thorsten Hempel aus Erndtebrück neulich auf der Facebook-Seite unserer Zeitung. Und die Erndtebrückerin Manuela Grebe fragte bei derselben Gelegenheit: „Wofür bezahlen wir eigentlich für den Müll, wenn wir noch nicht einmal vernünftige Säcke oder Tonnen dafür bekommen?“ Der gelbe Sack soll auch in Erndtebrück schon bald Geschichte sein – und einer hoffentlich robusten gelben Tonne weichen. Über die Details der geplanten Umstellung beraten am heutigen Montag die Politiker im Erndtebrücker Umweltausschuss. Die öffentliche Sitzung im Rathaus beginnt um 17.30 Uhr.
Die Probleme mit dem Sack
„Die Entsorgung von Verpackungsabfällen in Gelben Säcken ist für viele Bürgerinnen und Bürger ein Ärgernis“, heißt es auch aus dem Rathaus. Regelmäßig werde angefragt, ob eine gelbe Tonne bestellt werden könne.
Votum bis Ende April nötig
Wichtig: „Die Entscheidung für oder gegen die Einführung der Gelben Tonne muss aufgrund des bevorstehenden Ausschreibungsverfahrens bis spätestens Ende April getroffen werden“, betont die Gemeinde Erndtebrück in einer Verwaltungsvorlage zum Thema.
Der eigentliche Vertrag für die Erfassung von Verpackungsabfällen – also Verpackungen aus Kunststoff, Aluminium und Blech mit dem Aufdruck „Grüner Punkt“ – endet in Erndtebrück wie auch im Rest des Kreises Siegen-Wittgenstein zum 31. Dezember 2019. Daher schreibt das Duale System Interseroh (DSI) in Köln diese Leistung zum 1. Januar 2020 neu aus.
„Bekannte Probleme der gelben Säcke sind, dass sie häufig von Tieren aufgerissen oder auch vom Wind fortgeweht und dabei beschädigt werden“, so die Gemeinde in einer Verwaltungsvorlage zum Thema – vor allem, wenn sie bereits am Vorabend zur Abholung bereitstehen. Und: Bei der jährlichen Verteilung der gelben Säcke durch das zuständige Duale System Deutschland würden so manche Haushalte schlicht und einfach vergessen, verursache die Ausgabe von Säcken außer der Reihe an der Information des Erndtebrücker Rathauses „Verwaltungsaufwand“. Mehr noch: Gelegentlich komme es zu Engpässen bei der Ausgabe der gelben Säcke, „weil diese nicht schnell genug nachgeliefert werden können“. Das erzeuge „zusätzlichen Unmut“.
Die Vorteile der Tonne
Mit einer Einführung der gelben Tonne falle die umständliche Ausgabe und schwierige Handhabung der gelben Säcke weg, argumentiert die Gemeindeverwaltung. Ferner werde die Umwelt geschont – weil keine Plastiksäcke mehr verwendet würden und „die Halbierung der Abfuhren ... zur einer Reduzierung von Schadstoff-Immissionen“ führe.
Kurzum: Aus Sicht der Verwaltung ist die Umstellung des Erfassungssystems von Sack auf Tonne „sehr sinnvoll“. Ansonsten wäre die Gemeinde Erndtebrück künftig vermutlich die einzige Kommune im Kreis Siegen-Wittgenstein, in der Verpackungsabfälle noch über den gelben Sack erfasst werden. Die gemeinsame Umstellung mit Bad Berleburg, Hilchenbach und eventuell Kreuztal „bietet sich daher nun an, um ein einheitliches Entsorgungssystem zu schaffen“, so die Verwaltung. In Bad Laasphe stehen bereits gelbe Tonnen an den Straßenrändern, wenn die Müllabfuhr kommt.
Die Entsorgung in Zahlen
Derzeit werden die gelben Säcke auch in Erndtebrück alle 14 Tage abgefahren. Zum Vergleich: Die gelbe Tonne wird üblicherweise alle vier Wochen geleert. Dabei werde jedem Haushalt eine gelbe 240-Liter-Tonne kostenlos zur Verfügung gestellt, so die Gemeindeverwaltung, Mehrfamilienhäusern mit mehr als 20 Personen ein 1100-Liter-Container. Eine Kombination von Sack und Tonne für die Wertstoff-Entsorgung sei im Übrigen nicht vorgesehen.