Bad Laasphe. . Gern würden sie von sich, Syrien, Afghanistan oder Eritrea erzählen. Sie möchten Spielkameraden für ihre Kinder finden und Kontakte knüpfen.

Die Sehnsucht nach sozialen Kontakten ist groß. Gern würden sie den Bad Laasphern von sich, Syrien, Afghanistan oder Eritrea erzählen. Sie möchten Spielkameraden für ihre Kinder finden und Kontakte zu Einheimischen knüpfen. Aus denen gegenseitige Besuche erwachsen könnten. Da kommt so ein Fest der Begegnung gerade recht, zu dem die Flüchtlingsinitiative Bad Laasphe und Menschen verschiedener Nationalitäten, die bereits 2015 oder erst in den vergangenen Monaten in die Wittgensteiner Kommune gekommen sind, eingeladen hatten.

Seit vier Jahren aktiv

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Seit rund vier Jahren setzen sich die Helferinnen und Helfer um Renate Hahn mit großem Engagement für die Integration von geflüchteten Menschen ein, die hier leben. „Im Idealfall gelingt mit einem solchen Begegnungstag, wie wir ihn nach 2015 heute zum dritten Mal durchführen, ein kleines Stück weit Integration“, wünscht sich Renate Hahn. Denn es besteht kein Zweifel daran, dass für die Neuankömmlinge neben dem Erlernen der deutschen Sprache Begegnungen eine wesentliche Grundlage bieten, Vertrauen und Respekt für- und voreinander zu entwickeln.

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Eine gute Möglichkeit sich anzunähern, bietet jetzt ein Sprachkurs der Volkshochschule, denn für einen solchen Integrationskurs müssen die Geflüchteten nicht mehr nach Siegen oder Biedenkopf fahren. Ganz nebenbei werden in solchen Sprachkursen kulturelle und gesellschaftliche Gegebenheiten mitbehandelt, eine gute Basis zur Integration. Viele von den nach Bad Laasphe gekommenen Menschen haben mittlerweile einen guten, positiven Weg genommen. Kinder gehen in die Kindergärten, Ältere befinden sich in Ausbildung oder in Arbeit. Männer versuchen einen Platz in Metall verarbeitenden Betrieben zu finden, Frauen eine Lehre in der Altenpflege oder im Friseurhandwerk.

18 Nationen

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Derzeit leben in der Lahnstadt Flüchtlinge aus 18 Nationen, die meisten kommen aus Syrien, dem Iran, Eritrea und Afghanistan. Mancher von ihnen befindet sich bereits auf einem guten Weg. Davon hätten sich die Bad Laaspher im Rahmen dieses Begegnungsfestes bei Kostproben unterschiedlicher nationaler Gerichte oder eritreischem Kaffee und deutschen Waffeln überzeugen können. Doch die Bereitschaft bei den „Neuen“ vorbeizuschauen, war recht überschaubar und hat seit dem Start der Begegnungsfeste nachgelassen. Es sind dicke Bretter, die noch gebohrt werden müssen.

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Aufgeben gilt jedoch nicht für in der Flüchtlingsarbeit engagierten Helferinnen und Helfer. „Geduld und Durchhaltevermögen brauchen beide Seiten für das große Projekt Integration. Man darf aber, was unsere Stadt angeht, zufrieden sein,“ findet Renate Hahn. „Integration ist ein langer Prozess, genauer gesagt ein langer Weg, den man gemeinsam gehen muss.“