Hemschlar. . Dorfgemeinschaftshaus Hemschlar: Eine agile „Rentner-Gang“ legt sich für die Sanierung mächtig ins Zeug. Fördergelder sind weitgehend verbaut.

„103.433,72 Euro für die gute Stube“ – so titelte unsere Zeitung im Januar, als Konstantin Plümer von der Bezirksregierung Arnsberg bei seinem Besuch in Hemschlar einen Zuwendungsbescheid von immerhin 103.433,72 Euro überreichte, für die Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses. Mittlerweile ist das meiste davon verbaut – nicht zuletzt dank einer Gruppe von Rentnern aus dem Dorf, die sich mit Eigenleistung mächtig ins Zeug legen.

Das Motto dabei: „Jeder nach seinen Fähigkeiten“, so Fritz Treude, von Haus aus Landwirt. Klaus Röser kommt aus dem Baugewerbe. Und Helmut Bald aus dem Werkzeugbau – er zum Beispiel verlegt gekonnt die Fliesen für die neue Toiletten-Anlage im Keller der alten Schule in der Dorfmitte. Hier wurde übrigens für eine neue Tür auch eine Bruchstein-Wand durchbrochen, damit das WC künftig auch direkt durchs Treppenhaus zugänglich ist. Und nicht wie bisher nur von außen.

Neue Zentralheizung läuft bereits

„Die Zentralheizung läuft schon“, freut sich Fritz Treude. Damit verschwinden die bisherigen Nachtspeicher-Öfen mit hohem Stromverbrauch. Und: Die neue moderne Erdgas-Anlage liefert auch Wärme ins benachbarte Gerätehaus der Hemschlarer Feuerwehr.

Neues Baumaterial: Helmut Bald schleppt einen Zement-Sack durch den Flur der alten Schule, der zur Renovierung noch ansteht.
Neues Baumaterial: Helmut Bald schleppt einen Zement-Sack durch den Flur der alten Schule, der zur Renovierung noch ansteht. © Eberhard Demtröder

Gerade wird neues Baumaterial angeliefert. Säckeweise Zement schleppt Helmut Bald jetzt ins Haus. Derweil prüfen Fritz Treude und Klaus Röser den Karton mit Epoxidharz, als Beschichtung für den neuen Fußboden. Manchmal muss auch ein wenig improvisiert werden. Und so bastelt Klaus Röser einen Teil des Wand-Unterbaus für ein Waschbecken aus einem Türrahmen. Passt, wackelt und hat Luft. Prima.

1800 bis 2000 Stunden Eigenleistung

Was alle drei Herren über 65 eben verbindet: ein Händchen fürs Handwerkliche. Das gilt natürlich auch für die vier, fünf anderen in der Gruppe, die heute aber schon „im Weihnachtsurlaub“ sind. Alle zusammen kommen auf etwa 1800 bis 2000 Stunden Eigenleistung, schätzt Fritz Treude.

Hemschlars Ortsvorsteher Helmut Janner nennt die recht agilen Herren liebevoll „die Rentner-Gang“. Und die abgelieferte Arbeit? Sei einfach „top“, lobt er: „Da gibt es keine schiefe Wand, da ist alles toll verspachtelt.“

Frauen sorgen fürs herzhafte Frühstück

Die Baustelle in Zahlen

177.000 Euro sind als Gesamtsumme für den Umbau des Dorfgemeinschaftshauses Hemschlar veranschlagt. Rund 23.000 Euro an Fördermitteln werden für die restlichen Arbeiten ins nächste Jahr übertragen.

50 Prozent der nötigen Umbauten sind bislang in etwa erledigt, schätzt Hemschlars Ortsvorsteher Helmut im Gespräch.

Für die nötige Stärkung sorgen die Damen der Frauen-Turngruppe Hemschlar mit einem herzhaften Frühstück. „Da werden wir alle gut versorgt“, schmunzelt Klaus Röser.

Was passiert nach der Weihnachtspause? Bleibe noch einiges zu tun, kündigt Fritz Treude an. So hat das Treppenhaus in dem Gebäude Baujahr 1896 bei weitem noch nicht die richtige Optik, müssen hier unter anderem die Maler ‘ran. Auch an der Hauselektrik muss noch weitergeschraubt werden. Nächstes Jahr geht es auch in den früheren Klassenraum der alten Schule: Neue Fenster und eine solide Dämmung der Außenwände stehen hier an. Überhaupt wolle man „das Haus energetisch aufbessern“, betont Ortsvorsteher Janner – wenn schon, denn schon.

Im Mai 2019, so schätzt Janner, könnte das Meiste fertig sein – und das Haus mit einem Tag der offenen Tür wiedereröffnet werden. Der Hegering hat seine gemieteten Räume im Haus bereits bezogen.

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