Hemschlar. . Das Land fördert die Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses Hemschlar. Regie und Eigenleistung: der Dorfverein. Geplant: neue Heizung, neue Treppe

Ortsvorsteher Helmut Janner hat ein Herz für Kinder. Und deshalb war es für ihn sonnenklar, dass die zugezogenen Eltern aus Hemschlar mit ihrer neuen Krabbelgruppe das Dorfgemeinschaftshaus nutzen. „Wir wollen, dass sich alle hier wohlfühlen.“ Jetzt wird die gute Stube des Ortes noch weiter aufgewertet: Der Dorfverein wird das Gebäude sanieren – Geld dafür gab’s am Donnerstag auch vom Land NRW.

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Einen Zuwendungsbescheid von immerhin 103433,72 Euro hatte Konstantin Plümer im Gepäck, bei der Bezirksregierung Arnsberg zuständiger Dezernent für Ländliche Entwicklung und Bodenordnung. Das Projekt in Hemschlar sei ein guter Anlass zu zeigen, wie eine Stadt Entwicklungskonzepte umsetze, sagt er. Dafür müssten die Menschen vor Ort aber auch brennen, so Plümer – doch da habe er in Hemschlar keine Bedenken.

1898: Gebäude als Schule eröffnet

„Es wäre eine Schande, so ein Gebäude verfallen zu lassen“, findet Ortsvorsteher Janner. Bereits 1898 erbaut, war das Gemeinschaftshaus früher die Schule des Dorfes. Baulich kombiniert ist es mit dem Gerätehaus der Feuerwehr Hemschlar.

Schon 10 000 Euro auf dem Gelände investiert

Investiert hat der Hemscharer Dorfverein bereits auf dem Gelände: in einen Platz mit Grillstation und Schutzhütte, auf dem aber auch viele Spielgeräte für Kinder stehen.

Das Geld dafür hatte das Dorf gewonnen – beim bundesweiten Wettbewerb „Mach Deinen Grillplatz zum Lieblingsplatz“ des Discounters Lidl. Siegprämie für den vierten Platz: 10 000 Euro.

Und das ist der Plan des Dorfvereins, den der Hemschlarer Architekt Peter Weiß erläutert: Die frühere Lehrer-Wohnung soll so umgebaut werden, dass ihre Räume im Erdgeschoss künftig fast zur Hälfte „dem ureigenen Dorfleben“ zur Verfügung stehen. „Und die andere Hälfte sind Räume, die wir an andere Vereine vermieten wollen“, so Weiß. Die dürfen dann gerne auch aus der Umgebung kommen. Der große Saal im Haus soll Familien- oder Vereinsfeiern dienen, eine neue Küche der Versorgung in allen Räumen.

Baukosten unterm Strich: rund 177 000 Euro

Peter Weiß aus Hemschlar, Architekt des Projekts: „Die Toiletten müssen dringend modernisiert werden.“
Peter Weiß aus Hemschlar, Architekt des Projekts: „Die Toiletten müssen dringend modernisiert werden.“ © Eberhard Demtröder

Im Visier hat Weiß auch die Toiletten im Untergeschoss. „Die müssen dringend modernisiert werden“, betont er. Bislang sind sie allerdings nur von außen erreichbar. Daher schwebt dem Architekten eine neue Treppe vor, die im Innern des Hauses vom Erdgeschoss bis in den Keller reicht. Investieren wolle man darüber hinaus in eine neue Zentralheizung, ergänzt Ortsvorsteher Janner, zugleich Vorsitzender des Dorfvereins. „Und die Elek­trik ist auch noch aus dem vorigen Jahrhundert.“

Die Stadt Bad Berleburg, die ähnlich wie in Rinthe Eigentümer der Immobilie bleibt, mischt organisatorisch eher im Hintergrund mit, übernimmt den Rest der Baukosten, die sich insgesamt auf schätzungsweise rund 177 000 Euro belaufen. Klar im Vordergrund: die Eigenleistung im Dorf.

Dickes Lob vom Bürgermeister

Vor dem Gemeinschaftshaus ist für Kinder viel Platz zum Spielen.
Vor dem Gemeinschaftshaus ist für Kinder viel Platz zum Spielen. © Eberhard Demtröder

„Was ihr Euch vorgenommen habt, ist wirklich vorbildlich“ lobt Bürgermeister Bernd Fuhrmann, wie die Hemschlarer „mit Herzblut dabei sind“. Außerdem dankt er der Bezirksregierung – sie habe die Akteure vor Ort beim Antrag gut durch den Dschungel der Förder-Richtlinien begleitet.

Fuhrmann kündigte bei der Übergabe an, dass es in Sachen Dorfentwicklung zügig weitergehe – auch mit einer zweiten Dorf-Konferenz am 12. März in Hemschlar, dann allerdings in der größeren Schützenhalle. Zu der großen Runde seien im Übrigen nicht nur die Ortsvorsteher der 22 Dörfer im Stadtgebiet eingeladen seien, sondern auch die vielen Aktiven. Die zentrale Frage dann: Was kann man gemeinschaftlich tun?

Schon in Kürze soll es losgehen

In Hemschlar jedenfalls soll es mit der Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses bereits in Kürze losgehen. Ortsvorsteher Helmut Janner spuckt schon mal stellvertretend für alle Engagierten in die Hände: „Es ist einiges zu tun. Packen wir’s an.“