Bad Laasphe. . Der Bad Laaspher Rechtsanwalt Olaf Plum kann die Einigung mit der kasachischen Investorin auf ein „Gesamtpaket“ als klaren Erfolg verbuchen.
Im Grunde ist es nur noch Formsache: Die Sicherheiten im Grundbuch werden vom zuständigen Amtsgericht Bad Berleburg freigegeben – und die Gläubiger bekommen ihr Geld. Jene Gläubiger, denen Nadezhda Yailidi aus Kasachstan, Eigentümerin des früheren Gesundheitszentrums „Emmaburg“, noch etwas schuldet – heimischen Handwerker etwa für deren Leistungen bei Sanierungsarbeiten auf dem Gelände. Zum Teil geht es um sechsstellige Euro-Beträge.
„Sämtliche Zahlungen sind mittlerweile bei einem Marburger Notar eingegangen“, berichtet der Bad Laaspher Rechtsanwalt Olaf Plum. Auf Treuhand-Konten. Ein klarer Erfolg für den Juristen nach langen Verhandlungen seit dem Frühjahr mit Yailidi und ihren Geschäftspartnern in Berlin – bei durchaus komplizierter Rechtsmaterie.
Harte Verhandlungen in Berlin
Mehrfach ist Plum in die Hauptstadt geflogen. „Es waren durchweg sachliche Gespräche“, schildert er in seiner Kanzlei an der Laaspher Bahnhofstraße seine Eindrücke. Natürlich sei dabei „kontrovers diskutiert“ und „hart verhandelt“ worden. Während der Gespräche seien „alle gerichtlichen Verfahren, die wir für unsere Mandanten geführt haben, ruhend gestellt“ worden, so Plum als Prozess-Bevollmächtigter von fünf heimischen Handwerkern.
Forderungen auch aus dem Rathaus
Auch die Stadt Bad Laasphe hat Forderungen an Nadezhda Yailidi, die Eigentümerin der „Emmaburg“. Laut Dezernent Rainer Schmalz geht es um Grundsteuer-Bescheide mindestens seit 2016 – und insgesamt um eine höhere fünfstellige Euro-Summe. Diese Rückstände werde die Stadt notfalls „im Wege der Vollstreckung“ eintreiben.
Unterdessen haben unsere Leser bei Facebook vielfältige Ideen, wie die leerstehenden Immobilien künftig genutzt werden könnten: Als „Senioren-WG“, Hotel, Hospiz, Mehrgenerationenhaus. Eine Leserin fände es schade, würde das bereits renovierte Gebäude nicht für die Pflege genutzt – denn dafür stehe es „auf dem aktuellstem Stand“.
Doch der Bad Laaspher Anwalt war am Ende noch mehr: Er habe es schließlich „als Moderator“ in die Hand genommen, bei den Verhandlungen auch für die übrigen Gläubiger aus dem Grundbuch „ein Gesamtpaket“ zu schnüren – und dabei Kontakt zu mehr als 20 beteiligten Anwaltskollegen gehalten. Gegangen sei es um Sicherheiten von „zwei bis drei Millionen Euro“. Entstanden sei „ein sehr komplexes Vertragswerk“. Zwar hätten alle Gläubiger bei ihren Forderungen Abstriche machen müssen, räumt Plum ein – mit dem erreichten Ergebnis seien jedoch alle Beteiligten zufrieden, betont er.
Handwerker zeigen Bereitschaft
In den Gesprächen hat Plum nach eigenen Angaben darauf bestanden, dass die Zahlungen auf die erwähnten Treuhand-Konten von einer in Deutschland ansässigen Bank erfolgen. Und das sei in den Verträgen auch „rechtlich sehr sauber gelöst“ worden.
Wie das Ergebnis zeigt, könne es „keine Zweifel an der Zahlungskräftigkeit“ Yailidis geben, so der Anwalt. Sobald die Gelder ausgezahlt seien, „werden wir formal die gerichtlichen Verfahren beenden“, kündigt Plum an. Damit ende dann wohl auch eine mehrjährige Geschichte in Sachen „Emmaburg“.
Unbelastetes Grundbuch macht den Weg frei
Zur Erinnerung: Yailidi hatte das riesige Anwesen vor etwa vier Jahren erworben – und als neue Eigentümerin bei den Laasphern zunächst große Hoffnungen auf ein imageträchtiges Projekt für die Region geweckt. Ergebnis war vor allem ein fast fertiggestelltes Pflegeheim mit 55 Plätzen in einem ehemaligen Hotel auf dem Gelände, das jedoch nie eröffnet wurde.
Mit einem unbelasteten Grundbuch werde nun grundsätzlich auch „der Weg frei“, so Olaf Plum, um auf dem großen „Emmaburg“-Gelände oberhalb der Lahnstraße weiterzumachen. Wie, das wisse im Moment wohl nur die Eigentümerin, schätzt der Anwalt. Aber es werde sich bald etwas tun, ist er überzeugt – das habe das Interesse Yailidis an der erreichten Einigung gezeigt.
Handwerker signalisieren Bereitschaft
Zugleich hätten alle seine Mandanten signalisiert, so Plum: Sollte es in der „Emmaburg“ weitergehen, seien sie auch bereit, ihre angefangenen Arbeiten fertigzustellen.
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