Bad Berleburg. . Nach dem spektakulären Polizeieinsatz in Bad Berleburg bleibt der Beschuldigte frei. Es gebe keinen Anhaltspunkt auf Planung eines Anschlags.

Der 42-jährige Bad Berleburger, aus dessen Wohnung Zoll und Bundespolizei etliche Kilo an sprengfähiger Pyrotechnik räumen mussten, hat sich am Freitagabend freiwillig bei der Polizeiwache Bad Berleburg gemeldet. Diese Information unserer Zeitung bestätigt die Pressestelle der Kreispolizeibehörde.

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Wie unsere Recherche ergab, soll der Mann zu keinem Zeitpunkt flüchtig gewesen sein. Vielmehr habe er einen „gebuchten Auswärtsaufenthalt“ wahrgenommen, heißt es. Offenbar liegen zum jetzigen Zeitpunkt keinerlei Haftgründe vor. Deshalb habe es keine vorläufige Festnahme gegeben.

Elektronische Medien sichergestellt

Unterdessen befinden sich die in Bad Berleburg gefundenen Asservate in der Sammelstelle des Zolls. Neben über 40 Kilo an Sprengkörpern sind das auch Aktenordner, ein älterer Computer sowie weitere elektronische Medien als umfangreiches Beweismaterial. Das bestätigt Staatsanwalt Dr. René Seppi als Pressesprecher für Wirtschaftsstrafsachen bei der Staatsanwaltschaft Köln. Er betont mit Blick auf die großen Mengen des in Berleburg gefundenen Sprengstoffes: „Wir haben keine Anhaltspunkte für die Planung eines terroristischen Anschlags.“ Weitere Informationen gibt Dr. Seppi nicht, „das würde den Ermittlungserfolg gefährden.“

Die ersten Kilogramm Sprengstoff werden in einem zwei Meter tief gebaggerten Krater auf der Lenne in die Luft gejagt und somit entschärft. 
Die ersten Kilogramm Sprengstoff werden in einem zwei Meter tief gebaggerten Krater auf der Lenne in die Luft gejagt und somit entschärft.  © Ramona Richter

Mitte vergangener Woche waren bundesweit 53 Wohnungen wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz durchsucht worden. Die Käufer von Pyrotechnik stehen im Verdacht, sich das Material illegal aus Polen besorgt zu haben. Weil im Fall Bad Berleburg Feuerwerkskörper verändert worden und dadurch für einen Transport zu gefährlich waren, haben Entschärfer der Bundespolizei das Material kontrolliert gesprengt.