Erndtebrück. . Investment-Unternehmen aus Frankfurt plant mit Partnern und Insolvenz-Verwaltung die Vermarktung der kompletten Siedlung. Gebote gibt es schon.

Die Grüneburg Invest Nr. 2 GmbH in Frankfurt am Main hat am Montagmorgen den Zuschlag für Erbbaurechte an 20 Wohnungen in der so genannten Kuhlmann-Siedlung in Erndtebrück erhalten. Rechtspflegerin Claudia Bald und ihr Kollege, Rechtspfleger Thomas Göbel, hatten fünf Verfahren für diesen Zuschlagsverkündungstermin im Amtsgericht Bad Berleburg verbunden.

Dieser immens wichtige Schritt für die letztlich angestrebte Komplett-Vermarktung aller Immobilien samt Grundstücksflächen war in dem komplizierten Zwangsversteigerungsverfahren überhaupt erst möglich geworden, als am vergangenen Freitagmittag ein Telefax im Amtsgericht eintraf.

Darin erklärte Rechtsanwalt An­dré Dobiey (Köln) die Zustimmung für den Zuschlag der in Rede stehenden Grundstücke für den Eigentümer, den ebenfalls in Insolvenz befindlichen Vivacon-Konzern (Köln).

Auf dieses Okay war das Gericht angewiesen, nicht aber mehr auf ein Entgegenkommen der Deutschen Bank. Sie gilt als hartnäckige Gläubigerin und mag offenbar nicht mit dem Insolvenzverwalter sowie der Grüneburg Invest und der für letztere arbeitende immofori AG (Hamburg) verhandeln. „Deshalb wird das über diese und weitere Zwangsversteigerungen umgangen“, erklärt Diplom-Kaufmann Bernhard Görg für den Insolvenzverwalter.

Gesamtpaket für zwei Millionen Euro

Aus dessen Sicht sei man „dem Ziel wieder ein Stück näher gekommen“, sagte Görg; „denn am Ende des Tages wollen wir ein Paket mit allen Wohnungen haben“ – genau 106.

Ein ungewöhnlich langer Ausgang am Gericht beim ersten Zuschlagstermin aus den Zwangsversteigerungen der Erbbaurechte an 20 Wohnungen.
Ein ungewöhnlich langer Ausgang am Gericht beim ersten Zuschlagstermin aus den Zwangsversteigerungen der Erbbaurechte an 20 Wohnungen. © Vetter

Bei Bernhard Görg sind nach eigener Aussage „bisher Gebote m,ehrerer Investoren für die komplette Siedlung eingegangen - darunter auch ein Interessent aus der südwestfälischen Region.“ Wer letztendlich den Zuschlag erhält, müsste dann mit den Investment-Unternehmen Grüneburg und immofori die Verträge unterzeichnen.

Es stehen Angebote von „um die zwei Millionen Euro“ im Raum, verriet Görg – das sei angesichts des Zustands der Häuser kein echtes Schnäppchen aber bei dem Wohnbedarf auch kein teurer Preis.