Erndtebrück. . Erndtebrücker Umweltausschuss einig: Fachleute nehmen alte Linde auf dem Zinser Friedhof unter die Lupe. Erhalt wünschenswert – mit Pflegeschnitt

Das Votum der Erndtebrücker Politiker im Umweltausschuss am Mittwochabend ist einmütig: Die große, etwa 90 Jahre alte Linde auf dem Zinser Friedhof wird in Kürze von Fachleuten auf ihre Standsicherheit überprüft – per Ultraschall. Die genauen Kosten der Untersuchung soll die Gemeindeverwaltung noch ausloten. Und je nach Ergebnis soll der Baum gefällt oder gepflegt werden.

„Man sollte den Baum möglichst erhalten“, findet Ilse Lohmann (SPD). Schließlich sei er „prägend für den Zinser Friedhof“. Sollte dafür am Ende auch die erwähnte Untersuchung grünes Licht geben, schlägt der Ortsvorsteher von Zinse, Lorenz Benfer (CDU), aber mindestens einen zeitnahen Pflegeschnitt bis spätestens Ende März 2019 vor – ehe sich die Äste des Baumes noch weiter in Richtung der Friedhofskapelle ausdehnen.

Radikalen Kopfschnitt angeregt

Lorenz Benfer will Klarheit, ob von der Linde eine akute Gefahr für das Gebäude, aber auch für Friedhofsbesucher ausgeht — deshalb nun die Prüfung auf seinen Antrag hin. Zu Beginn seiner Sitzung machte sich der Ausschuss bei einer Besichtigung vor Ort dazu auch selbst ein Bild von der Lage.

Linten: Baumschnitt-Service „nicht reibungslos“

„Nicht reibungslos gelaufen“ sei im abgelaufenen Monat Oktober der Service mit den beiden Baumschnitt-Containern am Bauhof. Das monierte im Umweltausschuss CDU-Fraktionschef Heinz-Josef Linten. Er berichtete, dass an mindestens einem Samstag die Behälter übergelaufen seien.

Ferner regte Linten an, den Erndtebrückern die Termine für den beliebten Service 2019 wieder anzukündigen. Ein Hinweis sei im Herbst 2018 unterblieben, aber im Grunde unabdingbar.

Im Fall einer fortgesetzten Pflege des Baumes regt Ausschuss-Vorsitzender und Forstamtmann Karl-Wilhelm Flender (FDP) einen radikalen Kopfschnitt an – im Übrigen auch mit Blick auf eine „harmonische Entwicklung“ der beiden jungen Eichen links und rechts vom Ehrenmal, die derzeit in die Linde hineinwachsen. Der Baum könne so einen Schnitt vertragen.

Denkmalgeschützte Bäume fallen

Sollte die Linde dagegen gefällt werden müssen, könne man sich natürlich den angedachten Pflegeschnitt sparen, so Flender weiter. Dann aber müsse es vor Ort eine Ersatzbepflanzung mit zwei neuen Bäumen geben, fordert er.

Drei der sechs Bäume aus einer Naturdenkmal-Gruppe neben dem Eder-Zentrum – sie sollen demnächst gefällt werden. Einer der Gründe: Pilzbefall.
Drei der sechs Bäume aus einer Naturdenkmal-Gruppe neben dem Eder-Zentrum – sie sollen demnächst gefällt werden. Einer der Gründe: Pilzbefall. © Eberhard Demtröder

Definitiv gefällt werden dagegen drei von sechs Bäumen an der Siegener Straße, die als Naturdenkmäler in der Erndtebrücker Denkmal-Liste stehen. Sie seien „nicht verkehrssicher“, teilte Bürgermeister Henning Gronau im Ausschuss mit. Einer der Gründe sei sogenanntes Eschentrieb-Sterben, hervorgerufen durch einen Pilz. Die frei werdende Fläche solle „mit Zukunftsbäumen“ neu bepflanzt werden, so Gronau weiter.