Bad Laasphe. . Ein Workshop der IHK rund um ein Verkehrskonzept für Laasphe soll Interessen auch von Stadt, Politik und Straßenplanern unter einen Hut bringen.
Die viel befahrene Bundesstraße 62 durch Bad Laasphe – sie zerteilt die Stadt. Meinen jedenfalls die Händler in der Werbegemeinschaft „Pro Bad Laasphe“. Sie fordern hier schon seit Jahren mehr Aufenthaltsqualität. Und die könnte nun ein Workshop bringen, vermittelt von der Industrie- und Handelskammer Siegen, mit einem Verkehrskonzept für die gesamte Innenstadt als Ergebnis.
Damit hoffen die Händler auch, Einfluss nehmen zu können auf die weitere Gestaltung der Bundesstraße, deren Sanierung in Etappen bereits 2019 fortgesetzt werden soll. Eine wichtige Rolle in Sachen Konzept soll Prof. Dr.-Ing. Jürgen Steinbrecher spielen, Verkehrsplaner der Uni Siegen und bei allen Beteiligten als Experte anerkannt.
Schlichtes Durchsanieren verhindern
„Dankbar“ sei man der IHK für die Organisation des Workshops, betont der 1. Vorsitzende der Werbegemeinschaft, Bernd Petzolt – und dem Landesbetrieb Straßen NRW, dass er auf die Workshop-Idee eingestiegen sei. Hier biete sich eine einmalige Chance, in der Kernstadt „den Verkehr zu optimieren“ – und das schlichte Durchsanieren der B 62, wie es der Landesbetrieb plane, zu verhindern.
Landesbetrieb: Gutachten wird Basis
Das Gutachten von Verkehrsplaner Prof. Steinbrecher werde die Basis für die weiteren Sanierungsabschnitte auf der B 62 durch Bad Laasphe sein, bestätigt Eberhard Zimmerschied vom Landesbetrieb Straßen.
Ziel sei es, den Zeitplan dafür dennoch nicht aus dem Ruder laufen zu lassen: 2019 zwischen den beiden Kreiseln, 2020 vom Puderbacher Kreisel bis Ausbau-Ende Niederlaasphe und 2021 ein Abschnitt im Stadtkern.
Es gelte, Bad Laasphe zu einem attraktiven Wirtschafts- und Wohnstandort weiterzuentwickeln, sagt Volker Treude, Geschäftsführer des REWE-Marktes in Bad Laasphe. Die B 62 als „Straße aus den 60er Jahren“ müsse jetzt auf einer Achse zwischen der Altstadt und dem Industriegebiet „In der Stockwiese“ fit gemacht werden für den Verkehr in 20 Jahren, meint Martin Achatzi, Händler und Vorsitzender der Bad Laaspher CDU-Fraktion.
Siegener Verkehrsexperte moderiert
Bei der IHK in Siegen hofft Hermann-Josef Droege, stellvertretender Hauptgeschäftsführer, mit dem Workshop unterschiedliche Interessen von Händlern, Stadtverwaltung, den politischen Spitzen im Rat und eben den Planern des Landesbetriebs bei der Straßenraum-Gestaltung unter einen Hut bringen zu können.
Prof. Steinbrecher als Moderator wird seine Schlussfolgerungen in einem zweiten Workshop-Teil vorstellen – und am Ende in ein Gutachten einfließen lassen. Was also im Workshop herauskomme, das solle später noch in die Planungen und die Ausschreibungen für konkrete Baumaßnahmen mit hineingepackt werden. Dies alles werde sich binnen weniger Wochen vollziehen, so der IHK-Geschäftsführer – weil ja mit Blick auf die weitere Sanierung der B 62 auch „dringender Handlungsdruck“ geboten sei. Es könne jedenfalls nicht darum gehen, sagt Droege, „Projekte auf den St.-Nimmerleinstag zu verschieben“.