Feudingen. . „Ich will, dass das genau untersucht wird“, sagt Tierhalter Achim Wickel, der die Aufzuchtstation betreibt. Die Todesursache ist noch unklar.
Die Arbeit ist schweißtreibend. Achim Wickel und ein befreundeter Landwirt müssen den über eine Tonne schweren Kadaver des Kanadischen Waldbisons Kajetan auf die Ladefläche eines Kleinlasters heben und festzurren.
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Der Stier war plötzlich im Gehege von Achim Wickel im Dernbach bei Feudingen verendet. Die Ursache dieses Todesfalles ist noch unklar. Deswegen hat Wickel das Tier verladen, um es direkt in die Pathologie der Veterinärmedizin nach Gießen bringen zu können. „Ich will, dass das genau untersucht wird“, sagt der Tierhalter, der seit 2015 eine Aufzuchtstation für Waldbisons und Wisente betreibt. Hintergrund seiner Sorge: Vor fast genau sechs Wochen war aus der gleichen Herde Bison-Stier Don mit ebenfalls etwa sechs Jahren tot aufgefunden worden. In diesem Fall sind die Todesumstände aber laut Wickel geklärt. Don starb an einem Darmverschluss.
„Der Magen war voll, der Darm leer“, berichtet Wickel. Das ebenfalls gut eine Tonne schwere Tier war von einem kleinen Luftballon umgebracht worden. Der Bulle muss den bunten Ballon gefressen haben. Das Teil stammte von einem Luftballonwettbewerb, wie Wickel anhand einer Postkarte und dem angefressenen Kunststoffband festgestellt hat. „Unsere Tierärztin Dr. Sabrina Grebe aus Fischelbach hat erklärt: Das ist absolut tödlich.“
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Im Fall von Kajetan lässt sich diese Todesursache zunächst ausschließen. Möglich sei eine „Übergärung“ im Verdauungstrakt des Wiederkäuers. Auch sei es möglich, dass die Tiere etwas Falsches gefressen hätten. „Ich füttere Heu zu und Büsche wie Ahorn, Birke, Weide und Haselnuss, aber es kann durchaus auch sein, dass die bei der Trockenheit auch Jacobskreuzkraut gefressen haben“, sagt Wickel, der nun nicht nur einen ideellen, sondern auch eine wirtschaftlichen Verlust beklagt, denn durch die Obduktion ist das Fleisch des Bullen nicht mehr verwertbar.