Erndtebrück. . Für die Problem-Situation auf der B 62 am Grünewald zeichnet sich eine Lösung ab. Kooperation zwischen Gemeinde, Eisenwerk, Bahn und Straßen NRW

Um zukünftig gefährliche Situationen am Bahnübergang Grünewald im Verlauf der Bundesstraße 62 zu vermeiden, soll das Problem nun baulich gelöst werden. In den letzten Jahren kam es immer wieder zu gefährlichen Situationen und Unfällen, wenn Lkw oder Autos zu den ansässigen Firmen im Grünewald den Bahnübergang überqueren mussten. Die enge Zufahrt und das hohe Verkehrsaufkommen an dieser Stelle erschwerten die Sache zusätzlich. Zuletzt erfolgten daher bereits verschiedene Maßnahmen, um die Verkehrssituation kurzfristig zu verbessern.

„Konstruktive Erarbeitung“

Das Erndtebrücker Eisenwerk (EEW), die Deutsche Bahn, der Landesbetrieb Straßen NRW und die Gemeinde Erndtebrück arbeiteten seitdem an einer langfristigen Lösung. In den vergangenen Monaten wurden intensive Gespräche geführt und konkrete Ideen erarbeitet, die in eine bauliche Umgestaltung des Bahnübergangs münden sollen. Entsprechende Entwürfe sollen nun konkretisiert werden. „Es ist wichtig für uns, an diesem Bahnübergang die Sicherheit unserer Mitarbeiter zu verbessern“, betont Jörg Schorge von EEW. „Diese Gefährdung besteht seit vielen Jahren, weshalb wir froh sind, dass eine Lösung nun näher denn je ist. Wir hoffen weiterhin auf einen reibungslosen Ablauf.“

Hof seit rund 80 Jahren in Familienhand

Das Gebäude auf der gegenüberliegenden Seite des Bahnübergangs gehörte vorher der Familie Weyandt.

Manuela Weyandt betrieb dort mit ihrem Mann und ihrer Tochter das landwirtschaftliche Gehöft samt Reiterhof.

Die Familie lebte und arbeitete dort seit den 1930er Jahren.

Bis zur Umsetzung der abschließenden Lösung wird zwar noch das ein oder andere Jahr vergehen – der Weg dorthin sei aber nun klar vorgezeichnet. „Es ist sehr gut, dass damit die wichtigen ansässigen Betriebe und deren Mitarbeiter eine Aussicht auf eine deutliche Verbesserung der Verkehrsanbindung erhalten“, so Erndtebrücks Bürgermeister Henning Gronau. „Ein Dank gilt allen Beteiligten für die konstruktive Erarbeitung. Vor allem die Firma EEW hat sich hier enorm eingebracht.“

EEW hat Immobilie aufgekauft

Bahnübergang „Im Grünewald“ vergangenen September: Ein Zug der Rothaarbahn erfasst ein Auto auf den Gleisen.
Bahnübergang „Im Grünewald“ vergangenen September: Ein Zug der Rothaarbahn erfasst ein Auto auf den Gleisen. © Matthias Böhl

Das Areal am Bahnübergang soll mittelfristig so verändert werden, dass optimale Bedingungen für die ansässigen Unternehmen und vor allem mehr Sicherheit gewährleistet werden kann. Im Zuge der Planung wurde auch das anliegende Wohngebäude miteinbezogen – die Firma EEW konnte die Immobilie vor kurzer Zeit erwerben, was den zeitlichen Ablauf deutlich beschleunigen wird. Guido Göldner von der Deutschen Bahn: „Dieses Beispiel zeigt, dass solche Lösungen nur gemeinsam vorangebracht werden können. Die Kooperation zwischen Bahn, Straßen NRW und Gemeinde war bis hierhin vorbildlich. Hinzu kam das große Interesse der Firma EEW an einer Lösung und das entsprechende Engagement. Wir sind jetzt einen bedeutenden Schritt weiter.“

Abstimmungen sollen jetzt erfolgen

Die Planer der Deutschen Bahn, von Straßen NRW und der Gemeinde Erndtebrück arbeiten derzeit an den weiteren Schritten. Nun erfolgen die Abstimmungen mit dem Eisenbahnbundesamt sowie den Trägern öffentlicher Belange, zudem soll die politische Zustimmung zu den Entwurfsplanungen eingeholt werden. „Die jetzigen Entwürfe würden sich perfekt in zukünftige Straßenbauprojekte integrieren lassen. Die Abstimmung war hier ideal.“, ergänzt Winfried Behle von Straßen NRW. Im Zuge dieser Abstimmungen und Beschlussfassungen werden zu ei­nem späteren Zeitpunkt auch die Plan-Unterlagen veröffentlicht.