Erndtebrück. . Ein 79-jähriger Autofahrer aus Dortmund hat die Rothaarbahn wohl nicht bemerkt. Bei der Kollision in Erndtebrück wird der Senior schwer verletzt.

  • Unfall passiert am unbeschrankten Bahnübergang der Strecke Bad Berleburg – Siegen
  • Eine Stunde lang versorgen Notärztin und DRK-Rettungsdienst den eingeklemmten Mann
  • Notfallmanager kümmern sich um unverletzte Reisenden in der Rothaarbahn

Bei der Kollision mit der Rothaarbahn am unbeschrankten Bahnübergang „Grünewald“ bei Erndtebrück ist ein 79 Jahre alter Dortmunder in seinem Auto eingeklemmt und schwer verletzt worden. Ein Lkw-Fahrer, der den Unfall beobachtet hatte, leistete erste Hilfe und alarmierte die Rettungskräfte.

Reisende in den beiden Triebwagen wurden bei dem Zusammenprall nicht verletzt. Gleichwohl waren Notfallmanager der Bahn vor Ort und kümmerten sich um die Fahrgäste.

Mit dem Vorderrad auf der Leitplanke

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei vor Ort, dürfte der Senior auf seiner Fahrt aus Richtung Erndtebrücker Eisenwerk die aus dem Bahnhof Erndtebrück herannahende Rothaarbahn schlicht übersehen haben. Auf den Gleisen erfasste der erste Triebwagen den Mercedes E 220 im Bereich der hinteren, linken Tür sowie am Kotflügel. Durch die Wucht des Aufpralls wurde die Limousine um 180 Grad gedreht und blieb mit dem linken Vorderrad auf der Leitplanke an der Bundesstraße 62 hängen.

Auch Zug von Bad Berleburg nach Betzdorf betroffen

Die Feuerwehr war mit 30 Kameraden des Zuges 1 und der Löschgruppe Schameder vor Ort.

Der Zug mit Abfahrt um 14.29 Uhr von Bad Berleburg nach Betzdorf wurde gestrichen.

Feuerwehr-Einsatzleiter war der Erndtebrücker Gemeindebrandinspektor Heinrich Hoffmann. Er schildert unserer Zeitung die Arbeit seiner Kameraden: „Zunächst war die Notärztin von nicht so schweren Verletzungen des Fahrers ausgegangen – deshalb haben wir erst versucht, die Fahrertür zu öffnen. Die klemmte. Dann hatte sich der Zustand des Mannes verschlechtert.“

Patientenschonende Rettung

In solchen Fällen, so Hoffmann, „erfolgt die so genannte patientenschonende Rettung“. Das heißt: Die Feuerwehrleute haben den Mercedes aufgebockt, um Schwingungen und Vibrationen durch die zum Durchtrennen der B-Säule eingesetzten Spreizer und Schere zu minimieren. Während dieser Arbeit hat die Notärztin immer wieder den Gesundheitszustand des 79-Jährigen kontrolliert und stabilisiert. Fast eine Stunde hat es schließlich gedauert, bis das DRK-Rettungsteam aus Erndtebrück den Verletzten ins Jung-Stilling-Krankenhaus nach Weidenau bringen konnte. Während der Rettung des Seniors und der späteren Aufräumarbeiten war die B 62 komplett gesperrt. Die Besatzungen von zwei Streifenwagen der Polizei mussten sich nicht nur um die Unfallaufnahme kümmern, sondern auch fast ein Dutzend Schaulustige, die aus ihren Autos mit Handykameras an den Unfallort gekommen waren, hinter die Absperrung bitten.

Während die Polizei für den Mercedes einen Totalschaden von etwa 15 000 Euro verbuchte, schätzte sie die Beschädigungen am Triebwagen auf rund 2000 Euro.