Wittgenstein. . Dana Kurz von der Uni Siegen möchte in Puderbach, Arfeld und Raumland digitale Plattformen schaffen. Das Projekt wird vom Bund gefördert.

Die Dörfer Puderbach, Arfeld und Raumland stehen im Fokus des Forschungsprojektes „Digitale Dorf.Mitte“, das von Dana Kurz im Auftrag der Universität Siegen geleitet wird. Sie ist Architektin, Urbanistin und Expertin für Städtebau und Stadtforschung. Mit dem Digitalisierungs-Projekt soll die jeweilige Dorfmitte als Begegnungsort aufgewertet und neue Formen der Kommunikation geschaffen werden. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), das bis 2020 insgesamt 200.000 Euro im Zuge der Initiative „Land Digital“ zur Verfügung stellt.

Puderbach

Hier gibt es derzeit zwölf schwarze Bretter, die über Aktionen und Aktivitäten informieren. Wenn sich zum Beispiel eine Uhrzeit ändert, müssen Ehrenamtliche diese Zahl händisch verändern – an zwölf Brettern, im ganzen Dorf verteilt. Wenn es digitale Lösungen dafür gäbe, sähe das anders aus: Alle Bürger könnten dann auch von zuhause aus Zugriff darauf haben. In Gesprächen mit Bürgermeister Dr. Torsten Spillmann und in Bürgerwerkstätten wurde deutlich, dass die Ehrenamtlichen sich wünschen, die analogen schwarzen Bretter digital zu optimieren.

Arfeld

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Auch hier wünschen sich die Ehrenamtlichen Entlastung. „Sie haben ganz pragmatisch gefragt, was sie davon haben, wenn sie bei unserem Projekt mitmachen“, sagt Dana Kurz. Das Team möchte in Arfeld digitale Organisationsstrukturen und Netzwerke schaffen. Kurz kann sich zum Beispiel vorstellen, dass Bürger sich künftig online für Veranstaltungen anmelden können und die Anmeldezahl an die Organisatoren rückgemeldet wird. Eine Erinnerungsfunktion für Veranstaltungen und eine „Suche und Biete“-Funktion sind denkbar, zum Beispiel für spontane Fahrdienste oder fürs Rasenmähen. „Wir möchten die Menschen dadurch zusammenbringen, auch über die Generationen hinweg“, erklärt Kurz.

Raumland

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„Hier möchten wir das bestehende Zentrum digital stärken und die Siedlungsbereiche miteinander vernetzen“, so Kurz. Damit diese Ideen umsetzt werden können, ist es wichtig, dass alle Modelldörfer über eine ausreichende Breitbandverbindung und über eine gute Mobilfunkabdeckung verfügen. Das war Voraussetzung, um am Projekt teilnehmen zu können. Das Forschungsteam arbeitet mit Technikpartnern zusammen, um zu prüfen, welche Ideen möglich sind und wollen diese dann konkret mit den Bürgern umsetzen.