Dotzlar. . Nachhaltiges Projekt der Ludwig-zu-Sayn-Wittgenstein-Schule soll altes Landschaftselement wieder außerhalb der Naturschutzgebiete ansiedeln.

Noch etwas zaghaft lockert Alessandro Karagiavouridis mit der Hacke das Loch im Erdboden. Es ist der Beginn der Wacholder-Pflanzung an der Burg Dotzlar. Unter der Aufsicht von Tim Hellinger, Untere Landschaftsbehörde Siegen-Wittgenstein, pflanzen die Schüler des Naturschutzkurses der Ludwig-zu-Sayn-Wittgenstein die neuen Wacholderpflanzen ein.

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„Man sieht in dieser Umgebung nur noch Relikte alter Wacholderheiden“, sagt Hellinger. Es sind Überbleibsel früherer Zeiten. Mittlerweile haben viele andere Pflanzen den ehemals landschaftsprägenden Wacholder vertrieben.

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Er freut sich umso mehr, dass es nun Schüler sind, die sich die Aufgabe zur Brust nehmen, neuen Wacholder wieder in dieser Region anzusiedeln. Denn gerade die Jugend könne heutzutage viel bewirken, wie er anmerkte. Lehrer Teja Radenbach betont außerdem noch einmal: „Es ist ein nachhaltiges Projekt, das über die nächsten Jahre laufen soll.“ Ihm ist es wichtig, dass die Schüler nicht nur theoretisches Wissen über die Natur lernen, sondern auch aktiv draußen arbeiten.

Ursprung

Langfristige Projekte zur Nachhaltigkeit

Jeden zweiten Freitag gehen die Schüler des Naturschutz-Kurses für vier Stunden raus in die Natur und arbeiten an ihren Projekten.

Neben der Pflanzung kümmern sich die Schüler um das Unkrautzupfen, Zäune anlegen und verfolgen auch andere Projekte wie den Schutz der Schlingnatter.

Den Stein ins Rollen gebracht hat Frank Fischer. Der Wittgensteiner beschäftigt sich seit Jahren mit den unterschiedlichen Wacholderarten, kam auf die Idee, die wenigen verbliebenen Heiden mit einem Wanderpfad zu verbinden. 19 Kilometer ist er lang, zumindest, wenn man alle drei Teilstrecken abwandern möchte. Doch neben den bekannten letzten Wacholderheiden am großen Keller, dem Kerstall, der breiten Eiche und dem Hof Eisenstein soll nun an der Burg Dotzlar eine neue Heide außerhalb eines Naturschutzgebietes entstehen.

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Die ausgeprägten Magerwiesen, die Helene Grebe für diesen Zweck bereitstellt, sind ein idealer Nährboden für den Wacholder. Damit das so bleibt, wird Landwirt Rainer Böhl die Fläche bewirtschaften, vermutlich für seine Pferde eine Weide anlegen.

Aufgabe der Schüler bleibt es aber, sich um den Wacholder zu kümmern, die jungen Pflanzen vor den hungrigen Mäulern zu schützen und mit einem Zaun zu sichern.

Große Unterstützung

Lehrer Teja Radenbach und Tim Hellinger zeigen die Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Wacholdersetzlingen.
Lehrer Teja Radenbach und Tim Hellinger zeigen die Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Wacholdersetzlingen.

Zur Pflanzung sind wichtige Unterstützer gekommen: Neben Tim Hellinger und Ideengeber Frank Fischer ist Michael Frede von der Biologischen Station Siegen-Wittgenstein vor Ort. Und noch jemand wirft einen Blick auf die Aktion: Christina Emert vom Naturpark Sauerland-Rothaargebirge, denn immerhin will die Hauptschule zur Naturparkschule werden.