Dotzlar. Die Route „Bei de Hullerkeppe“ soll an Pfingsten 2018 eröffnet werden. Rolf Benfer verrät die Höhepunkte des Dotzlarer Jubiläumsjahrs.

Die Ortschaft Dotzlar bekommt einen neuen Wanderweg rund ums Traditionsthema „Wacholder“: „Bei de Hullerkeppe“ soll er heißen – und zu Pfingsten im Rahmen der Feiern rund um „600 Jahre Dotzlar“ eröffnet werden. Rolf Benfer vom Festausschuss verrät noch mehr zu den geplanten Höhepunkten des Dorfjubiläums.

Der neue Wanderweg

Am Pfingst-Wochenende 19./20. Mai „geht also unser neuer Wacholderweg an den Start“, kündigt Benfer an – und das soll „mit einem gebührend großen Bahnhof in der Kulturhalle gefeiert werden“. Die „Hullerkeppe“ – das sind übrigens die Dotzlarer selbst, erklärt Benfer: „,Wacholder-Köpfe’ sagt man ja auch zu uns.“ Da werde eben „gerne mal ein Wacholderchen getrunken. Den hab’ ich als junger Sänger des Männerchors im Ort schon selbst ausgeschüttet“, erinnert sich Benfer mit einem Schmunzeln.

Rolf Benfer - Sprecher im Festausschuss Verein für Kultur- und Heimatpflege als Organisator Initiator der Feierlichkeiten 2018
Rolf Benfer - Sprecher im Festausschuss Verein für Kultur- und Heimatpflege als Organisator Initiator der Feierlichkeiten 2018 © Eberhard Demtröder

Der Wanderweg „verläuft natürlich rund um Dotzlar“, so Benfer. Stationen der etwa 18 Kilometer langen Tour entlang an geschichtsträchtigen Orten: „Überall dort, wo früher Wacholder-Heiden waren.“ Immerhin zwei davon gibt’s laut Benfer heute noch.

Im Verlauf der Strecke „werden auch Info-Tafeln in der Landschaft aufgestellt, die auf bestimmte Ereignisse hinweisen – in Hochdeutsch und Dotzlarer Dorf-Platt“. Außerdem hat die örtliche Jagdgenossenschaft bereits mehrere Ruhebänke gebaut – „aus gespendetem Holz der Berleburger Rentkammer“, betont Benfer. Sie werden kommendes Frühjahr mit Leinöl behandelt und dann aufgestellt. Ideengeber und Wege-Pate übrigens: der Dotzlarer Frank Fischer, vielen Wittgensteinern auch als Bad Laaspher Stadtführer „Hillerberger Franz“ bekannt.

Aber damit nicht genug: Gemeinsam mit der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Siegen-Wittgenstein und Helene Grebe, Eigentümerin einer großen Wiese, werde eine Schülergruppe der Ludwig-zu-Sayn-Wittgenstein-Hauptschule Bad Berleburg eine komplett neue Wacholder-Heide anlegen, so Benfer weiter.

Musik drinnen und draußen

Die fleißigen Pflasterer auf dem alten historischen Dresch- und Volksfestplatz in Dotzlar
Die fleißigen Pflasterer auf dem alten historischen Dresch- und Volksfestplatz in Dotzlar © privat

Und wie geht’s mit dem Jubiläumsprogramm weiter? Auf jeden Fall am Samstag, 11 August, mit einem „Open-Air-Hallen-Konzert“. Mit dieser Kombination haben sich die Dotzlarer etwas Besonderes ausgedacht: Bühne frei heißt es erst spätnachmittags „umsonst und draußen“ auf dem Dorfplatz mit der heimischen Band „Bogga“. „Und ab 19 Uhr geht’s in die Kulturhalle zu den ,Dorfrockern’ und ,DJ Wäschi’, wo wir dann die Party steigen lassen.“ Rolf Benfer vom Festausschuss hofft „auf ein ausverkauftes Haus mit 1200 Gästen“. Knapp 600 Karten seien sicherlich schon bis Ende des Jahres weggegangen, schätzt er. Zu haben sind die Tickets für 18 Euro, der Vorverkauf im Ort läuft. Mehr Infos dazu im Internet: www.dotzlar.de.

Der Stehende Festzug

Und auch das macht neugierig: Ein Stehender Festzug prägt den 18. August – ebenfalls ein Samstag, der unter dem Motto „Dotzlar – ein Dorf stellt sich vor“ steht.

Mitglieder der Jagdgenossenschaft bereiten die Sitzflächen für die Montage der Bänke vor.
Mitglieder der Jagdgenossenschaft bereiten die Sitzflächen für die Montage der Bänke vor. © Jagdgenossenschaft

Ein „Stehender Festzug“? Das erklärt Rolf Benfer nochmal ein bisschen genauer: „Nicht wir als Dotzlarer ziehen mit Wagen und Fußgruppen durchs Dorf, sondern die Gäste ziehen von Station zu Station, wo wir als Dotzlarer uns vorstellen – mit vielen Talenten, Künstlern, Laien-Schauspielern und auch einem Blick in die Vergangenheit.“

Finanzierung steht auf soliden Füßen

Übrigens: „Das Jubiläum insgesamt steht finanziell auf soliden Füßen“, betont Rolf Benfer. „Es sind keine utopischen Projekte.“ Zu verdanken sei das den zahlreichen Sponsoren.

Aber auch all jenen, die sich Produkte der „Dotzlar-Kollektion“ gekauft haben – insgesamt 19 verschiedene Artikel von Kinder-Shirts über Damen-Polo-Shirts, Herren-Hemden mit langen und kurzen Ärmeln bis hin zu Fahnen und Aufklebern, allesamt mit dem neuen Dotzlarer Logo versehen. Benfer: „Über 800 Artikel wurden verkauft, dazu 87 Fahnen. Dotzlar wird sich also auch zum Anlass schmücken.“

So ist in der Dotzlarer Kirche eine Ausstellung mit Bibeln aus dem gesamten Kirchspiel Raumland, Dotzlar, Sassenhausen geplant. Ferner dreht sich auf Hof Afflerbach unter dem Motto „Von der Kuh bis zum Joghurt“ alles um die Milch und ihre Verarbeitung. Und auf dem alten Dotzlarer Festplatz, heute Parkplatz der Kulturhalle, findet eine historische Kirmes statt. Und es gibt eine Ausstellung mit Kleinvieh, also eine Art Mini-Ausgabe des bekannten Stünzelfestes. Schließlich macht Benfer noch auf „eine besondere Attraktion“ aufmerksam: den „Mitmachzirkus Orlando aus Bergneustadt. Er wird die Gäste ermuntern, aktiv zu werden – und Vorführungen mit 70 Dotzlarer Kindern zeigen“.

Für die Musik an diesem Tag sorgen das Tambourkorps „Wittgenstein“ Dotzlar, der Gemischte Chor „Liederkranz“ Dotzlar, die JAG-Schulband, die Sauerland-Musikanten, die Gruppe Peel-Sound und nicht zuletzt eine Reihe junger Dotzlarer Talente.

Erweiterter Frühschoppen

In der Wacholderheide Altenhellefeld ernten Forstarbeiter (im Bild Sachbearbeiterin Lydia Schulze) Zweige, die im Landes- und Versuchsforstamt in Arnsberg zu kleinen Pflanzen herangezogen und anschließend in dem Naturschutzgebiet wieder ausgesetzt werden.
In der Wacholderheide Altenhellefeld ernten Forstarbeiter (im Bild Sachbearbeiterin Lydia Schulze) Zweige, die im Landes- und Versuchsforstamt in Arnsberg zu kleinen Pflanzen herangezogen und anschließend in dem Naturschutzgebiet wieder ausgesetzt werden. © Sabine Metzler

Gottesdienst, Frühschoppen mit den „Egerländer 6“, Tambourkorps „Wittgenstein“ Dotzlar und dem Gemischten Chor „Liederkranz“ Dotzlar – so heißt es am Mittwoch, 3. Oktober. Der Frühschoppen ist in Dotzlar ohnehin Tradition, werde aber im Jubiläumsjahr von einem feierlichen Gottesdienst eingeleitet, so Rolf Benfer vom Festausschuss.

Der Festausschuss

„Wir sind mit rund 25 Leuten im Haupt-Festausschuss und rund 15 in den elf Arbeitsgruppen vertreten“, so Ausschuss-Sprecher Rolf Benfer, „arbeiten mit rund 70 Leuten rund ums Dorfjubiläum“. Ein gutes Zeichen für das Zusammenwachsen im Dorf, „das Dotzlar durch jahrzehntelanges Zusammenwirken stemmt“. Seit 2014 werde für das Jubiläum geplant und vorbereitet – mit viel Engagement: „3000 Stunden für alle Beteiligten sind es mindestens“, meint er. „Und es macht Spaß, etwas mitein­ander zu bewegen.“