Bad Berleburg. . 10,5 Millionen Euro in stationäre Pflege-Einrichtungen wird das Johanneswerk in Bad Berleburg investieren. Die Pläne liegen jetzt vor.

Was lange währt, wird endlich gut. Die Erleichterung ist dem Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Wittgenstein, Thomas Dörr, ins Gesicht geschrieben. Gemeinsam mit Dr. Bodo de Vries, dem Geschäftsführer der Evangelisches Johanneswerk gGmbH stellt er weitreichende Pläne für den Standort Bad Berleburg vor. Das Johanneswerk investiert hier 10,5 Millionen Euro in stationäre Pflege-Einrichtungen. Konkret geht es um einen Neubau mit 72 Plätzen auf dem Rath’schen Gelände an der Mühlwiese und um eine umfangreiche Modernisierung des bestehenden Altenzen­trums „Haus am Sähling“.

3,5 Millionen Menschen pflegebedürftig

Ehrgeiziges Ziel: „Wir wollen die Versorgungsqualität nicht nur sichern, sondern steigern“, sagt de Vries und erläutert, dass die Rahmenbedingungen nicht nur für das Johanneswerk schwieriger werden: Aktuell sind in Deutschland wegen der neuen Gesetzgebung 3,5 Millionen Menschen als pflegebedürftig eingestuft.

Auch interessant

Portrait Redakteur Lars Peter Dickel.jpg
Von Lars-Peter Dickel

Die Zahl der älteren Menschen und damit der Pflegebedarf steigt. Die Zahl der potenziellen Pflegekräfte aber sinkt: „Die Menschen, die wir brauchen, sind einfach nicht geboren worden“, formuliert es de Vries. Gleichzeitig wächst aber eben der Bedarf für alle Angebote, von der tageweisen Betreuung über den mobilen Dienst bis hin zur stationären Einrichtung.

Fachwissen ausschlaggebend

Die Entscheidung für Bad Berleburg ist schnell gefallen. „Wir sind hier seit Jahrzehnten vor Ort“, sagt de Vries – und meint nicht nur das Altenzentrum und die Klinik Wittgenstein, sondern nennt explizit auch das Diakonische Werk Wittgenstein als den geborenen Partner.

Das Fachwissen der Mitarbeiter in allen Bereichen der Pflege ist auch ausschlaggebend für die Investition. Und Thomas Dörr unterstreicht: Das gelte auch für die Mitarbeiter in der Tagespflege und die Betreuungskräfte. „Die machen eine klasse Arbeit.“

Trotz dieser Voraussetzungen hat es lange gebraucht bis zu diesem Tag: Die Ideen für eine Aufstockung des Angebotes und für einen Neubau an der Mühlwiese sind schon viele Jahre alt. Damals bereits berichtete unsere Zeitung über die Pläne für eine zentrumsnahe Senioren-Einrichtung. Dass es nun vier Jahre bis zur Präsentation der inzwischen auch weiterentwickelten Pläne dauerte, begründet de Vries so: „Das hat viel mit Gesetzesänderungen in der Pflege zu tun.“

Die Baumaßnahmen im Überblick

In der Mühlwiese entsteht ein Neubau auf 4600 Quadratmetern mit 72 Plätzen in sechs Wohngemeinschaften.

 

Es sind ausschließlich Einzelzimmer mit Bädern geplant. Auf Gänge und Flure wird zugunsten der Aufenthaltsqualität weitgehend verzichtet.

 

Kochen, Essen und die Wäsche findet im gemeinsamen Wohnbereich in zentralen Versorgungsstrukturen statt. Baugebinn ist in diesem Jahr. Der Bezug soll ab Ende 2019 möglich sein.

 

Das Altenzentrum am Sähling wird von 100 auf 48 vollstationäre Plätze reduziert (32 Einzelzimmer, 8 Doppelzimmer).

 

Dort entsteht auch eine Tagespflege mit 12 Plätzen – und der Wohnbereich „Rosengarten“ für Demenzkranke wird erhalten. Ein Teil des Altbaus muss stillgelegt werden. Baubeginn ist Mitte 2020.

 

1/5