Bad Berleburg. . Auf dem Gelände des ehemaligen Autohauses Rath entstehen 48 Plätze in einem „Teilersatzbau“ des Seniorenzentrums „Haus am Sähling“. Das Ev. Johanneswerk als Träger plant außerdem den Bau von mehreren Altenwohnungen in einem zweiten Komplex an der Odeborn.

Nicht nur seine Bewohner, sondern das Altenpflegeheim „Haus am Sähling“ selbst ist in die Jahre gekommen. Lohnen sich Renovierung und Umbau überhaupt noch? Wie unsere Zeitung exklusiv berichtete, hat sich das Ev. Johanneswerk als Träger der Einrichtung für einen Teilersatzbau auf dem ehemaligen Rath’schen Gelände in der Kernstadt entschieden. Die Bauvoranfrage dafür ist gestellt, über den Stand der Planungen informierte am Donnerstag Geschäftsführer Thomas Dörr.

Kleine Gruppen für Demenzkranke

In zwei gegenüber liegenden größeren Baukörpern – optisch angepasst an die Nachbarbebauung – entstehen zwischen der Straße Mühlwiese und der Odeborn auf zwei Ebenen 48 Zimmer mit pflegerischer Betreuung als Seniorenheim – in erster Linie gedacht für vier Gruppen an Demenz erkrankter Menschen.

Wie Ingeborg Warratz, Beauftragte für Qualitätsmanagement beim Johannes, erklärte, sei diese Größenordnung mit zwölf Bewohner ideal. Mit dem „Haus am Sähling“ hält das Johanneswerk am Standort Bad Berleburg insgesamt 110 stationäre Plätze für betagte Frauen und Männer vor.

Eingebunden in die Hausgemeinschaften sind zwei Begegnungscafés für die Bewohner und deren Besucher. „Dieser Komplex wird zuerst gebaut, danach folgen die Altengerechten Wohnungen in zwei- bis dreigeschossiger Bauweise,“ erläuterte Dörr. Diese „eher kleineren Einheiten“ werden zum Kauf oder zur Miete angeboten.

Fehlende Mobilität im Alter

Dörrs Angaben zufolge werde das Johanneswerk „mehrere Millionen Euro – im einstelligen Bereich“ investieren. Dörr bezeichnete das Projekt insgesamt als „eine sinnvolle, weitsichtige Lösung zur Versorgung älterer Menschen“. Deren zentrales Problem sei heutzutage größtenteils die fehlende Mobilität. Dem werde beim Bau der Duschen, Balkone oder Flure Rechnung getragen: „Der Rolli passt überall hindurch.“

Die Bewohner, so erläuterte der Geschäftsführer weiter, sollen die Möglichkeit bekommen, Serviceleistungen einzukaufen; das gehe von der ambulanten Pflege über Alltagsbegleiter (Einkaufen, Haushalt) bis zu einer zusätzlichen Tagesbetreuung, etwa um pflegende Angehörige zu entlasten.

Thomas Dörr dankte der Stadt Bad Berleburg und den zuständigen Gremien für „die gute Begleitung“ in der bisherigen Planungsphase und der fachlichen Hilfestellung.

Bürgermeister Bernd Fuhrmann kommentierte das Vorhaben als „aktiven Umgang mit dem demografischen Wandel“. Es entstehe „eine Einrichtung mit hohem Wert für die Kernstadt und darüber hinaus - ein vorzeigbares, modellhaftes Projekt“.

Noch kein Termin für Baubeginn

Bleibt nur die Frage, wann der erste Spatenstich erfolgt. Die beantwortet Thomas Dörr mit einem Achselzucken. E seien noch einige Unwägbarkeiten aus dem Weg zu räumen. Dazu zählen ausstehende landespolitische Entscheidungen zu Alten- und Pflegeheimen ebenso wie abschließende, interne Beratungen bei dem diakonischen Träger.

Bis 2018 werden die Anforderungen an solche Heime neu genormt sein. Bis dahin muss also das Johanneswerk Ersatz für Bereiche im Haus am Sähling geschaffen haben.